Beschneidung reduziert bei Männern HIV-Risiko auf ein Sechstel

Ungeschützer Sex ist für ihn weniger riskant: Beschneidung schützt vor HIV. Baltimore/London (dpa) - Eine Beschneidung senkt das Risiko einer Infektion

mit dem Aidsvirus HIV bei Männern auf ein Sechstel. Diesen Schluss ziehen

Forscher der Johns Hopkins Universität in Baltimore (US-Staat Maryland) und

des indischen Aidsforschungsinstituts in Pune.

Die Studie an indischen Männern ist im britischen Fachjournal «The Lancet»

veröffentlicht und kommt zu dem Ergebnis, dass die Vorhaut das sechsfache

HIV-Infektionsrisiko in sich birgt - und zwar aus biologischen und nicht

aus verhaltensbedingten Gründen.

Der Studie zufolge ist die Vorhaut mit Zellen gespickt, die dem Aidserreger

besonders leicht anheim fallen. Zu ihnen gehören CD4+-T- Lymphozyten und

Langerhanssche Zellen. Zu ihnen verschafft sich das tückische Aidsvirus

«einfachen Zugang», wie die Forscher erläutern.

news.de

 

 

 

 

 

Gesundheitsrisiko durch Alkohol drastisch unterschätzt

WHO kritisiert, dass an Alkohol teilweise geringere Maßstäbe als an Lebensmittel angelegt werden/Resolution gegen Alkohol in Vorbereitung

Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Alkohol im globalen Maßstab eine fast ebenso schädliche Droge wie Tabak. In einem vom
britischen Wissenschaftsjournal "Nature" vorab zitierten Bericht gingen in
manchen Ländern bis zu 20 Prozent der Todesfälle auf Alkohol zurück. Dieses
Risiko werde drastisch unterschätzt. Während der Tabakkonsum massiv bekämpft werde, würden an Alkohol heute teilweise geringere Maßstäbe angelegt als an Lebensmittel. Daher soll die WHO-Vollversammlung nun erstmals seit 20 Jahren eine Resolution beraten, die den dringenden Handlungsbedarf gegen Alkohol festschreibt.

Die größten Alkoholprobleme diagnostiziert die WHO-Studie in den Ländern
Osteuropas und der ehemaligen Sowjetunion sowie in Lateinamerika. Hier
seien acht bis 20 Prozent der Todesfälle auf die legale Droge zurückzuführen. Es folgen die reichen Industrieländer Europas und Nordamerikas, wo Alkohol für fünf bis acht Prozent der Todesfälle verantwortlich ist. Besonders beklagt werden hier von Gesundheitsexperten die zunehmenden exzessiven Besäufnisse unter Jugendlichen. Vom Alkoholmissbrauch am wenigsten betroffen sind die arabischen Länder.

Deutschland liegt mit einem Verbrauch von fast elf Litern reinen Alkohols pro Kopf und Jahr innerhalb Europas in der Spitzengruppe. Fast sieben Millionen Menschen gelten hier zu Lande als abhängig, 73.000 sterben jährlich vorzeitig durch die Folgen des Trinkens.

Gesundheitsexperten mahnen angesichts dieser Fakten drastische Maßnahmen
gegen den Alkohol an. Ein sinnvolles Mittel seien Preissteigerungen.

 

 

 

 

Fernsehen verändert das Gehirn

Florian Rötzer

Fernsehkonsum bei Kleinstkindern führt mit großer Wahrscheinlichkeit im späteren Alter zu Aufmerksamkeitsstörungen

Was die Medien mit unseren Gehirnen machen, ist schwierig herauszufinden. Dass häufige Aussetzung an Medien Gehirne jeweils auf bestimmte Art beeinflussen, dürfte aber unbestritten sein, auch wenn dies nicht notwendig auch auf inhaltlicher Ebene erfolgen muss, wie dies oft hinsichtlich etwa der Gewalt diskutiert wird. Nach einer neuen Studie, die in der April-Ausgabe Zeitschrift Pediatrics veröffentlicht wurde, scheint Fernsehen - wie vielfach vermutet - im frühen Alter zwischen ein und drei Jahren, wenn das Gehirn stark wächst und neue Synapsen bildet, zu Störungen der Aufmerksamkeit zu führen.

Für ihre Untersuchungen benutzten die Wissenschaftler des Children's Hospital and Regional Medical Centre in Seattle Daten aus Langzeitstudien. Sie wählten über 1.300 Kinder aus, die 1996, 1998 oder 2000 sieben Jahre alt waren und bereits auf Aufmerksamkeitsstörungen (Konzentrationsschwierigkeiten, impulsiv, leicht ablenkbar, ruhelos und Probleme mit Obsessionen) befragt worden sind. 10 Prozent der Kinder hatten nach den Kriterien der Wissenschaftler Aufmerksamkeitsstörungen. Allgemein geht man davon aus, dass zwischen 4 und 12 Prozent aller Kinder in den USA unter der Aufmerksamkeitsstörung ADHD (attention-deficit/hyperactivity disorder) leiden.

Zudem wurden weitere Umstände berücksichtigt wie Geschlecht, Rasse, Alter bei der Geburt, Belastungen während der Schwangerschaft durch Alkohol/Nikotin, kognitive Stimulation, emotionale Unterstützung, Zahl der Geschwister, psychologische und sozioökonomische Situation der Eltern bzw. des alleinerziehenden Elternteils. Das Hauptaugenmerk lag auf dem Zusammenhang der Zahl der durchschnittlich an Wochentagen und am Wochenende vor dem Fernseher verbrachten Stunden (0-16 Stunden) im Alter zwischen ein und drei Jahren und dem Vorhandensein von Aufmerksamkeitsstörungen im Alter von sieben Jahren.

Nach der Auswertung saßen die Kinder im Alter von einem Jahr durchschnittlich 2,2 Stunden am Tag vor dem Fernseher, im Alter von drei Jahren durchschnittlich 3,6 Jahre. Schaut ein Kind im Alter von einem Jahr eine Stunde länger Fernsehen, so nimmt auch unter Berücksichtigung der weiteren Faktoren die Wahrscheinlichkeit um 28 Prozent zu, dass es mit sieben Jahren Aufmerksamkeitsstörungen aufweist. Ähnliche Ergebnisse zeigen sich auch bei dreijährigen Kindern.

Die Auswirkung des Fernsehkonsums auf die Aufmerksamkeit wurde unabhängig vom Inhalt der Sendungen erfasst. Auch wenn manche speziell auf Kinder ausgerichtete Sendungen positive Effekte auf die Aufmerksamkeit haben könnten, so würden die allgemeinen Risiken für einen längeren Konsum vermutlich doch bestehen bleiben, meinen die Wissenschaftler.

Eine Veränderung des Gehirns in dem frühen Alter, in dem zahlreiche neue Synapsen gebildet und so das Gehirn "programmiert" wird, wirkt sich nach Ansicht der Wissenschaftler erst später aus. Aufmerksamkeitsstörungen werden zumindest oft erst im Alter von sieben Jahren nach Schuleintritt auffällig. Für Dimitri Christakis, dem Leiter der Forschungsgruppe, bestätigt das Ergebnis Untersuchungen an Ratten:

Wir wissen aus Untersuchungen von neugeborenen Ratten, dass die Architektur des Gehirns sehr verschieden aussieht, wenn man sie unterschiedlichen Ebenen von visuellen Stimuli aussetzt.

Nach Christakis empfiehlt es sich aufgrund der Untersuchungsergebnisse, zumindest in den ersten Jahren die Kinder vom Fernsehen fern zu halten:

Die Studie legt nahe, dass es einen signifikanten und wichtigen Zusammenhang zwischen früher Aussetzung an das Fernsehen und darauf folgenden Aufmerksamkeitsproblemen gibt. Wir wissen aus nationalen Schätzungen, dass Kinder im Alter zwischen einem und drei Jahren am Tag durchschnittlich 2-3 Stunden Fernsehschauen und dass 30 Prozent aller Kinder in ihrem Zimmer ein Fernsehgerät haben. Man verlässt sich immer stärker auf das Fernsehen aus vielen Gründen. Eltern sollte jedoch angeraten werden, den Fernsehkonsum ihrer kleinen Kinder zu beschränken.
 

tp
 

 

 

 

Die unaufhaltsame Sexualisierung vor den Bildschirmen

Florian Rötzer

Licht und Strahlung, die von Bildschirmen ausgehen, verändern nach einer italienischen Studie bei Kindern die Ausschüttung des Hormons Melatonin und könnten so bei Vielsehern unter anderem zu einer vorzeitig einsetzenden Pubertät führen

Meist geht man wohl davon aus, dass Medien über unsere Sinne nur unsere Gedanken und Gefühle verändern oder Vorbilder für das Handeln liefern. Doch Medien ermöglichen nicht nur Simulationen, sie stimulieren auch. Medien massieren unser Gehirn und verändern es auch materiell, vermutlich besonders in frühen Jahren, wenn das Gehirn sich unter dem Eindruck von Erfahrungen "verdrahtet". Da Menschen aber permanent durch Reize stimuliert und massiert werden, lässt sich kaum wirklich sagen, wie welche Medien tatsächlich unsere Gehirne und dies noch bei Jedem anders verändern.

Um feststellen zu können, welche Folgen etwa das Fernsehen als Medium, also nicht einzelne Sendungen, mit sich bringt, müsste man Kaspar Hauser-Kinder isoliert mit und ohne Fernsehen heranwachsen lassen. Das geht natürlich nicht. Italienische Wissenschaftler der Universität Florenz, die einmal nicht die psychologischen, sondern die physiologischen Auswirkungen untersuchen wollten, konnten in Cavriglia, einem Städtchen mit 9000 Einwohnern, immerhin 90 Familien dafür gewinnen, eine Woche lang mitsamt ihren Kindern auf das Fernsehen zu verzichten Sie hatten zuvor durchschnittlich drei Stunden vor dem Bildschirm gesessen. Zudem sollten sie nichts mit dem Computer machen, also auch keine Computerspiele benutzen.

Statt zu glotzen, sollten die 74 Kinder zwischen 6 und 12 Jahren spielen, abends wurden ihnen Geschichten vorgelesen. Vor dem Bildschirm-Entzugsexperiment sollten sie sogar, wenn sie wollten, noch mehr als üblich fernsehen. Zusätzlich wurden die Eltern gebeten, nicht nur alle Bildschirme ausgeschaltet zu lassen, sondern auch weniger künstliches Licht einzuschalten. Die Wissenschaftler verfolgten nämlich die Hypothese, dass die elektromagnetische Strahlung, die von Bildschirmen ausgeht, das Hormonsystem der Kinder beeinflusst. Im Auge hatten sie dabei das Hormon Melantonin, das aus dem in der Zirbeldrüse gebildeten Serotonin entsteht.

Melatonin gilt seit einiger Zeit als Wundermittel, das den Alterungsprozess verzögern soll. Es soll auch, wenn man es zusätzlich zu sich nimmt, die Sexualität fördern und Krebs verhindern. Das aber ist alles umstritten, fest steht aber, dass Melatonin eine wichtige Rolle zur Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus und der damit einhergehenden Schlafstörungen spielt, die sich wiederum auf die Stimmung oder die kognitive Leistungsfähigkeit auswirken. Fällt Licht auf die Retina wird die Melatonin-Ausschüttung vom Körper zurück gefahren, bei Dunkelheit wird die Freisetzung des Hormons stimuliert. Besonders in den USA, aber auch natürlich in anderen Ländern nehmen bereits Millionen von Menschen täglich Melatonin zu sich, um älter zu werden, gesünder oder sexuell aktiver zu bleiben oder einfach Schlafstörungen zu beheben. Ein großer Selbstversuch also, der auf anderen Seite auch durch exzessiven Medienkonsum unternommen wird.

Kinder gingen zumindest früher meist auch früher am Abend ins Bett. Dazu trug auch die Dunkelheit und die bei jungen Menschen höhere Ausschüttung des schlaffördernden Melatonin bei. Mit dem Aufkommen des Fernsehen und später des Computers bleiben Kinder immer länger auf - und können auch länger wach bleiben, weil das künstliche Licht in den Zimmern und von den Bildschirmen die Freisetzung von Melatonin verhindert. Wenn mit zunehmenden Alter die Melatonin-Ausschüttung zurück geht, so könnte eine etwa durch künstliches Licht und Bildschirmmedien reduzierte Ausschüttung die Alterung beschleunigen. Das ist zumindest die These der italienischen Wissenschaftler, die mit dem Experiment vor allem der Frage nachgingen, inwiefern Medienkonsum zur einer früher einsetzenden sexuellen Reifung und Pubertät, also in gewisser Weise auch zu einer vorzeitigen Alterung beitragen könnte.

Bildschirme und Lebenswelt

Tatsächlich haben die Wissenschaftler bei den Kindern feststellen können, dass sie nach einer Woche Bildschirmentzug durchschnittlich einen 30 Prozent höheren Melatonin-Spiegel hatten. Besonders markant scheint diese Zunahme bei den jüngeren Kindern zu sein, bei denen nachts und bei Dunkelheit auch mehr Melatonin ausgeschüttet wird. Roberto Salti, einer der Wissenschaftler, sagte, dass Licht und Strahlung, wie sie von Fernseh- und Computerbildschirmen ausgehen, die Bildung von Melatonin beeinflussen können. Im Unterschied zu früher würden Kinder heute viele Stunden vor dem Fernsehen sitzen - und das eben könne zu den beobachteten Phänomen der früher einsetzenden Pubertät führen. Heute würden manche Mädchen schon mit sieben Jahren in die Pubertät eintreten, einige Jahre früher als noch in den 50er Jahren.

Der nicht alltägliche Medienentzug wurde freilich von den Eltern unter Mitwirkung der Gemeinde und des Bürgersmeisters auf unübliche Weise kompensiert. Vom Bürgermeister erhielten die Kinder, deren Eltern vor dem Experiment auch Sorge hatten, was sie denn nun ohne Fernseher mit ihren Nachkommen anstellen sollen, ein Buch und Brettspiele. Die Eltern organisierten gemeinsame Spiele, gingen auf eine Angeltour, inszenierten eine Quiz-Show wie im Fernsehen, lasen zusammen und waren mit ihren Kindern dadurch schon so beschäftigt, dass sie offenbar alle geplanten Aktivitäten gar nicht ausführen konnten. Möglicherweise waren die Kinder dadurch so zufrieden und auch müde, dass sie auch deswegen früher schliefen, wodurch der Melatonin-Spiegel ansteigen konnte.

Eine direkte Kausalität zwischen Fernsehkonsum und Melatonin-Spiegel lässt sich durch das Experiment natürlich auch nicht belegen. Dass Kinder heute immer länger aufbleiben, hat sicherlich mit den Medien etwas zu tun, aber auch schon mit der Erfindung des elektrischen Lichts. Die Wissenschaftler konnten das künstliche Licht, das von der Beleuchtung ausgeht, nicht von den strahlenden Bildschirmen unterscheiden. Ist möglicherweise also die Elektrizität, die Licht, Fernsehgeräte und Computerbildschirme ermöglicht, die Ursache? Dann aber kommen auch Erziehungs- und Lebensstile dazu, denn es gibt keinen Zwang, dass Eltern ihre Kinder auch bei Dunkelheit stundenlang fernsehen oder vor dem Computer sitzen lassen müssen. Techniken verändern die Lebenswelt, die wiederum den Gebrauch von Techniken bestimmt. Trotzdem ist das Ergebnis des Experiments interessant und könnte ein Schritt sein, die Wirkungsforschung von den Inhalten einzelner Sendungen und der Psychologie stärker auf die Physiologie und die allgemeinen Medienwirkungen zu lenken.

 

 

 

Ursachen des Krebs

Manche Arten können verhindert durch nicht Rauchen und Beschneidung des Mannes

Eine einheitliche Ursache der Krebs-Erkrankungen gibt es nicht, vielmehr sind zahlreiche kanzerogene Faktoren (Risikofaktoren) bekannt, die einzeln oder in Kombination eine Zellentartung (Kanzerisierung) begünstigen oderauslösen können, jedoch nicht zur Erklärung aller Formen ausreichen.

Nach Ansicht der gegenwärtigen Forschung entsteht Krebs in einem Wechselspiel innerer und äußerer Ursachen. Zu den äußeren Einflüssen gehören vor allem die chemischen Karzinogene; zur Zeit sind fast tausend chemische Substanzen bekannt, die im Tierexperiment und beim Menschen Krebs erzeugen können, unter ihnen vor allem polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, sowie natürlich vorkommende Stoffe wie Aflatoxine (Leberkarzinogen). Dazu kommen Kokarzinogene, die die krebserregende Wirkung von Vollkarzinogenen steigern.

Manche Karzinogene entstehen im Körper selbst aus an sich unschädlichen Vorstufen (z.B. Nitrosamine aus Nitrit und Aminen). Bei Einwirkung kleinerer Mengen dieser Stoffe über längere Zeit summiert sich deren Wirkung. Dies trifft auch auf die weitere Gruppe der physikalischen Faktoren zu; hierzu gehören energiereiche ionisierende Strahlen wie Röntgen-, Alpha-, Beta- und Gammastrahlen (radioaktive Isotope), die durch Abgabe von Energie unter anderem an den Nukleinsäuren der Chromosomen Schäden hervorrufen, nach langer Latenzzeit auch die UV-Strahlung des Sonnenlichts. Eine Reihe dieser Risiken wurde vor allem durch das Auftreten entsprechender Berufskrankheiten z.B. in Bergwerken, industriellen Betrieben, bei Schornsteinfegern (Hoden-Krebs) bekannt und führte zu Arbeitsschutzmaßnahmen und einer laufenden Erfassung krebserzeugender Arbeitsstoffe innerhalb der von der Dt. Forschungsgemeinschaft jährlich veröffentlichten MAK-Werte-Liste. (MAK = Maximale Arbeitskonzentration)

Tumorviren als mögliche dritte äußere Krebs-Ursache sind bereits seit Anfang des 20.Jh. in der Tiermedizin bekannt; sie können unter anderem bei Hühnern und Mäusen Leukämie, bei Kaninchen Haut-Krebs hervorrufen. Bei einigen Viren besteht der Verdacht, daß sie auch beim Menschen kanzerogen wirken. So wird das EpsteinBarr-Virus als Ursache des Burkitt-Tumors vermutet, auch bei Gebärmutterhals-, Brust- und Leber-Krebs besteht der Verdacht einer Beteiligung von Viren (z.B. Herpes-simplex-Virus, Papillomaviren). Aufgrund von Tierexperimenten und der Erkenntnis, daß weit mehr Menschen Träger eines vermuteten Tumorvirus sind, als tatsächlich an Krebs erkranken, besteht jedoch die Auffassung, daß eine kanzerogene Wirkung nur unter dem Einfluß zusätzlicher Faktoren möglich ist.

Der Eintritt und das Ausmaß der Zellschädigung durch äußere Einwirkungen ist jedoch auch von inneren Reaktionen im Körper abhängig. Alle äußeren Faktoren wirken über eine Schädigung des Genmaterials der Zelle; derartige Defekte werden in begrenztem umfang von den Zellen repariert. Auch neu gebildete Krebs-Zellen werden anfangs von Killerzellen und Antikörpern zerstört. Bei einer Schädigung des Immunsystems (z.B. als Auswirkung von AIDS oder einer immunsuppressiven Behandlung) steigt das Risiko einer Krebs-Erkrankung dementsprechend um ein Vielfaches. Die Leistungsfähigkeit des Gen-Reparatursystems, des Immunsystems und der Entgiftung sind außerdem von vererbbaren genetischen Faktoren sowie vom Lebensalter abhängig. Als weiterer innerer Faktor kommt die Wirkung von Hormonen in Betracht, die z.B. bei der Entstehung des Krebs am Gebärmutterkörper und der Brust beteiligt sind. Als zusätzlicge endogene Komponente wird im Rahmen der Psychoonkologie die Bedeutung psychischer Gegebenheiten erforscht und z.B. die Frage nach der Existenz krebsfördernder Persönlichkeitsmerkmale und Lebensumstände oder krebshemmender Charaktereigenschaften untersucht. Ein Einfluß wäre z.B. über die Immunabwehr denkbar, die empfindlich auf Belastungszustände reagiert. Galt schon in der antiken Medizin (GALEN) Melancholie als Krebs-Auslöser, so wurden nach Entdeckung der Krebs-Zelle (R. VIRCHOW) und der Kanzerogene derartige Vorstellungen jedoch lange Zeit als unwissenschaftlich angesehen.

Kanzerogene
Einflüsse werden vor allem in Gestalt einer Reihe von Risikofaktoren der Genuß-, Eß- und Lebensgewohnheiten und der Umwelt wirksam. Chemische Kanzerogene sind vor allem in Gestalt des Rauchens Ursache von im Durchschnitt über 30% aller krebsbedingten Todesfälle; es führt zu einem 10-25fach erhöhten Risiko, an Lungen- oder Bronchial-Krebs zu erkranken, und vervielfacht die Wahrscheinlichkeit von Kehlkopf-, Mundhöhlen-, Speiseröhren-, Harnblasen- und Nieren-Krebs Eine signifikante Konzentration der Todesfälle durch Lungen-Krebs besteht nach Veröffentlichung der Kommission der EU im europäischen Vergleich in Großbritannien, den Beneluxländern, der Bundesrepublik Deutschland und Norditalien. Auch hochprozentige alkohol Getränke gelten, vor allem in Verbindung mit starkem Rauchen, als Risikofaktor des Speiseröhren-Krebs (höchste europäische Todesrate in West-Frankreich). Die Luftverschmutzung in Ballungsgebieten und eine erhöhte Radonkonzentration in Häusern, die z.T. in Verbindung mit den energiesparenden Maßnahmen zur Wärmedämmung und Verwendung radiumhaitiger Baumaterialien gebracht wird, haben möglicherweise Einfluß auf die Krebs der Atemwege. Kontrovers ist die Interpretation des statistischen Materials hinsichtlich der Frage einer überdurchschnittlichen Häufung der akuten Iymphatischen Leukämie bei Kindern in der Umgebung von Kernkraftwerken.

Durch übermäßige Sonnenbestrahlung wird ein erheblicher Teil der Haut-Krebs (Melanome) verursacht; im europ. Vergleich treten die meisten Todesfälle in N-Europa auf (Dänemark, Bundesrep. Dtl., Großbritannien). Als allgemeine Risikofaktoren der Ernährung gelten übermäßige Nahrungszufuhr und vor allem ein überhöhter Fettverbrauch und Mangel an Ballaststoffen, die Ursache von Dickdarm-Krebs sein können; Übergewicht wird bei der Frau auch als Risikofaktor für Brust- und Gebärmutter-Krebs vermutet, wobei das Hormon Östrogen die Rolle eines Kokarzinogens spielen könnte. Die Todesfälle durch Brustkrebs bei Frauen weisen eine Konzentration in N-Europa (vor allem Dänemark, Großbritannien, Irland und Niederlande) auf. Als wesentliche Voraussetzung für den Gebärmutterhals-Krebs, der bei zölibatär lebenden Frauen extrem selten ist, wird der GeschIechtsverkehr angesehen; mögliche Ursache sind karzinogene Substanzen (Tumorviren?) im Smegma des Mannes, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden könnten. Ein stark vermindertes Risiko besteht bei Beschneidung des Mannes.

Als Nebenwirkung medizinischer Behandlungsmaßnahmen tritt Krebs vor allem bei kombiniertem Einsatz von Röntgenbestrahlung und zytostatischen Mitteln in der Krebs-Therapie auf, wobei es nach unterschiedlicher Latenzzeit zu Leukämie oder Organ-Krebs kommen kann, ebenso nach immunsuppressiven Maßnahmen bei Organtransplantationen.

 

 

 

 

Alkohol lässt Krebs wuchern

Schnaps und Co. regen die Blutgefäßbildung an und beschleunigen so das Tumorwachstum.

Wer regelmäßig zu viel Alkohol trinkt, riskiert nicht nur eine Fettleber: Der Genuss von Hochprozentigem stimuliert auch das Wachstum von Tumoren in Magen, Speiseröhre, Darm und Leber. Das bestätigen zahlreiche Studien. Unklar war bisher, wie der Alkohol die Krebsentstehung vorantreibt.

US-Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass Ethanol offenbar die Bildung von Blutgefäßen im Krebsgewebe fördert, wodurch der Tumor schneller wächst. Im Laborversuch waren die mit Alkohol präparierten Krebsgeschwüre nach neun Tagen bereits doppelt so groß und mit deutlich mehr Blutgefäßen durchzogen, wie die mit Kochsalzlösung behandelten Krebsgewebe.

Außerdem fand das Team um Jian-Wie Gu von der Universität Mississippi heraus, dass ein bestimmter Wachstumsfaktor, der das Zell und Gewebswachstum steuert, unter Alkoholeinfluss deutlich erhöht war.

wissenschaft.de
 

 

 

 

Kokain macht lernunfähig

Andrea Naica-Loebell


Die vorübergehend die Leistung steigernde Droge macht nicht nur süchtig, sondern programmiert das Gehirn um
Den Schnee, auf dem wir alle talwärts fahren, kennt heute jedes Kind. Aber die Mechanismen der Abhängigkeit von Kokain sind immer noch nicht wirklich verstanden. Nicht erst seit Falcos Lied über den Kommissar bemühen sich Wissenschaftler intensiv darum zu verstehen, was Koks bei chronischem Konsum genau bewirkt. Im Wissenschaftsmagazin Science behauptet jetzt ein US-Forscher, dass Kokain-User nichts dazulernen können, weil die Droge genau das in ihrem Hirn verhindert.

Kokain gilt immer noch als Nobeldroge und war in den 80er Jahren vor allem bei allen angesagt, die sich für besonders reich oder schön hielten. Die letzten prominenten Kokainkonsumenten, die wegen ihres Konsums vor Gericht standen und Schlagzeilen produzierten, waren der Polit-Talker Michel Friedmann und der Künstler Jörg Immendorff, der an der unheilbaren Nervenkrankheit ALS leidet. Immendorff wurde vom Landgericht Düsseldorf zu elf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt, das Disziplinarverfahren gegen ihn wurde aber inzwischen eingestellt, er darf weiterhin als Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf unterrichten (vgl. Schnee im Harem des Professors). Und sogar in der Volksmusikszene soll gekokst werden (vgl. »Mutti, der Karl mit dem Koks ist da!«).

Das weiße kristallartiges Pulver wird mithilfe verschiedener chemischer Prozesse aus den Blättern des Kokastrauches (Erythroxylon Coca) gewonnen. Der Begriff Koka stammt aus der Sprache der indigenen Aymara und bedeutet Baum. In Südamerika wurde Kokain schon vor Jahrtausenden als Medizin und in religiösen Riten verwendet. Wie bei anderen Rauschdrogen setzte die Problematik der Abhängigkeit und der Verelendung der Konsumenten nach der Loslösung aus dem Rahmen der kultischer Handlungen ein (vgl. Der Amazonentrunk).

Wirkung und Folgen

Das illegale Betäubungsmittel wirkt berauschend und aufputschend, aber auch örtlich betäubend. Koks stimuliert das zentrale Nervensystem und macht viele Menschen besonders leistungsfähig, selbstbewusst und angstfrei. Viele Künstler verwendeten den Schnee, um sich damit zu stimulieren. Der Schriftsteller Gottfried Benn schrieb Gedichte über Kokain, Robert Louis Stevenson den Roman "Dr. Jekyll and Mr. Hyde" vollgekokst in nur sechs Tagen.

Kokain bewirkt vorübergehend eine Leistungssteigerung und eine verstärkte körperliche Belastbarkeit. Wird es chronisch konsumiert, verändert es die Psyche und führt zu nachhaltigen Störungen des Nervensystems. Kokain macht schnell abhängig, vor allem psychisch. Weltweit gibt es mehr als zwei Millionen Süchtige, die diesem Stoff verfallen sind.

PET-Bilder: links von einer normalen und wachen Person, rechts von einer Person, die Kokain genommen hat. Hier ist die metabolische Aktivität geringer

In den Augen der meisten Menschen sind Drogenabhängige krank und verhalten sich deswegen irrational. Vor ihrer Sucht waren sie wie alle anderen und die Betäubungsmittel führen dazu, dass sie außer Kontrolle geraten.

A. David Redish von der University of Minnesota untermauert jetzt mit einer Computersimulation die These, dass Kokain nicht nur irrational macht, sondern zudem Lernfähigkeit systematisch verhindert. Es geht dem Forscher darum, durch sein Abhängigkeitsmodell künftig Vorhersagen über menschliches Verhalten und Neurophysiologie machen zu können.

Schon länger ist bekannt, dass Abhängigkeit etwas mit der Aktivierung des Belohnungszentrums im menschlichen Gehirn zu tun hat (Rache ist süß). Diese Lustzentrale besteht einem Schaltkreis von mehreren Nervenzellen. Eine wichtige Rolle bei der Aktivierung spielt der Neurotransmitter Dopamin. Dieser Botenstoff erregt oder hemmt Nervenzellen, er sorgt also dafür, dass Informationen weitergegeben werden - oder nicht. Dopamin dient also normalerweise als Signal, um nach einem Belohnungs-Fehler-System menschliches Lernen zu ermöglichen. Kokain wirkt direkt auf den Dopamin-Haushalt, dadurch sorgt es dafür, dass das Belohnungszentrum in eine Art Daueraktivität versetzt wird.

Es gibt zwei herkömmliche Theorien zum Suchtverhalten. Die Theorie der positiven Verstärkung besagt, dass der Drogenkonsum durch die positiven Effekte der Droge aufrechterhalten wird, z. B. Euphorie oder angenehme Gefühlszustände. Die Theorie der negativen Verstärkung geht dagegen davon aus, dass der Drogenkonsum andauert, um durch den Konsum den unangenehmen Entzugserscheinungen zu entgehen.

David Redish geht noch weiter, denn seine Berechnungen aufgrund der aktuellen Forschungsergebnisse zeigen, dass die neurophysiologischen Veränderungen, die Kokain auslöst, sprich die Dauerausschüttung von Dopamin, die Lernfähigkeit unterbindet. Das Gehirn ist sozusagen falsch programmiert und gleichzeitig blockiert das Koks jede Möglichkeit, diesen Irrtum zu erkennen:

tp

 

 

 

 

 

 

Bereits geringe Mengen Alkohol gefährden junge Herzen

San Francisco (pte) - Bei jungen Menschen kann bereits das Trinken von geringen Mengen von Alkohol das Risiko einer späteren Herzerkrankung erhöhen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of California gekommen, die die Auswirkungen von Alkoholkonsum vor der Lebensmitte groß angelegt untersuchte. Diese Ergebnisse widersprechen der weit verbreiteten Meinung, dass ein moderater Alkoholkonsum gegen eine Herzerkrankung schützen kann. Bei einer moderaten Menge wird allgemein bei Männern von zwei Getränken und bei Frauen von einem ausgegangen. Die Ergebnisse der Studie wurden im American Journal of Epidemiology veröffentlicht.

Die Wissenschaft geht laut Nature davon aus, dass die positive Wirkung des Alkohols bei Menschen über 55 Jahren, die über ein Herzrisiko verfügen, tatsächlich vorhanden ist. Es besteht jedoch keine Klarheit darüber, ob die Vorteile des Alkoholkonsums bereits früh im Leben einsetzen oder wie die positiven Wirkungen des Alkohols genau zustande kommen. Das Team um Mark Pletcher nutzte die Daten einer laufenden Studie zu Herzerkrankungen um die Herzen von mehr als 3.000 Menschen im Alter von 33 bis 45 Jahren mittels eines CAT-Scanners zu erforschen. Sie suchten nach einem der frühesten Anzeichen einer Herzerkrankung, nach einer Verhärtung der Arterien, die das Herz selbst mit Sauerstoff versorgen. Diese Daten wurden dann mit Informationen zu den Trinkgewohnheiten zwischen 1985 und 2001 in Zusammenhang gebracht.

Je mehr ein Teilnehmer trank, desto größer war auch die Wahrscheinlichkeit einer Verhärtung der Arterien. Jene, die mehr als 14 Drinks in der Woche zu sich nahmen, verfügten über ein doppelt so hohes Risiko wie jene, die weniger als sechs Getränke wöchentlich konsumierten. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass der Alkoholkonsum in der Jugend zu keinem Schutz des Herzens führt. Vielmehr wird die Vorstellung bestätigt, dass Alkohol bei älteren Menschen auf andere Weise gegen eine Herzerkrankung schützt. Dabei handelt es sich um einen unmittelbaren Effekt direkt nach dem Konsum, der zum Beispiel das Risiko der Bildung von Blutgerinnseln verringern kann.

 

 

 

 

Tabakindustrie bestach Wissenschaftler

Die Tabakindustrie hat Forscher für die Veröffentlichung von Artikeln bezahlt, die den Zusammenhang zwischen dem Passivrauchen und dem plötzlichen Kindstod in Frage stellen. Dies ergab die Auswertung von ehemals geheim gehaltenen Dokumenten des Tabakkonzerns Philip Morris, die nun von der University of California in San Francisco und vom US-Zentrum für Krankheitsprävention gemacht wurde.


Unwissenheit gefährdet Kinder


Im Kern geht es um einen Artikel, der 2001 in einem angesehenen Fachjournal erschienen ist. Darin heißt es, dass die schädlichen Auswirkungen des Rauchen auf die Gesundheit des Babys vor allem auf das Rauchen während der Schwangerschaft zurückzuführen seien.

Der Artikel war nachfolgend in mindestens 19 weiteren Arbeiten zitiert worden. "Indem das Wissen der Leute über den Zusammenhang zwischen dem Passivrauchen und dem plötzlichen Kindstod untergraben wird, werden Kinder überall gefährdet", sagte Stanton Glantz, der an der Auswertung der Philip Morris-Dokumente beteiligt war.


"Akzeptanz für das Rauchen erhöhen"


Der Artikel sei Teil einer gezielten Strategie des Konzerns, die wissenschaftlichen Hinweise auf eine Gesundheitsgefährdung von Kindern zu verschleiern. In einem der Dokumente heiße es zu den Zielen der Initiative: "Sollte den notwendigen wissenschaftlichen Hintergrund bereitstellen, um die Akzeptanz für das Rauchen in der Umgebung von Kindern zu erhöhen".

Konkret hatte Philip Morris einen Wissenschaftler beauftragt, einen Übersichtsartikel zu allen bekannten Risiken des plötzlichen Kindstods zu schreiben. Der Konzern stellte die zu verwendende Literatur zusammen, der Wissenschaftler schrieb den Artikel. 50.000 bis 100.000 US-Dollar investierte Philip Morris in das Projekt.


Risiken werden weiter verschleiert


Der Forscher war in seinem Artikel zunächst zu dem Schluss gelangt, dass das Passivrauchen das Risiko für den plötzlichen Kindstod erhöhe. Nicht einverstanden mit dieser Schlussfolgerung machte Philip Morris Gegenvorschläge. Der Forscher übernahm diese zum größten Teil und kam so schließlich zu seiner relativierenden Aussage.

1998 hatten Philip Morris und andere große Tabakkonzerne ein Abkommen mit 46 US-Staaten unterzeichnet, indem sie versprachen, ihre Verschleierungstaktiken zu stoppen. Die Auswertung der Dokumente zeige nun, dass Philip Morris hinter den Kulissen weiterhin Anstrengungen unternommen habe, die Glaubwürdigkeit der Gesundheitswarnungen zu erschüttern.

(N24.de, Netzeitung)

 

 

 

 

Raucher unterschätzen bestehende Gesundheitsrisiken enorm
Persönliches Risiko wird in der Argumentation minimiert

New Brunswick/Barcelona - Raucher unterschätzen die Risiken, die das Rauchen für ihre Gesundheit bedeutet, in einem entscheidenden Ausmaß. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Rutgers University gekommen. Die Befragung von mehr als 6.300 Personen ergab, dass das Risiko einer Erkrankung an Lungenkrebs unterschätzt wird. Raucher gingen ebenfalls davon aus, dass ihr persönliches Risiko geringer war als das anderer Raucher. Eine Studie der Agència de Salut Pública ergab, dass in den meisten europäischen Städten hohe Passivrauchwerte vorhanden sind. Beide Studien wurden in dem Fachmagazin Tobacco Control veröffentlicht.

Die spanische Studie wies nach, dass vier Stunden lang tanzen in einem Nachtclub z.B. in Wien oder Barcelona einer Passivrauchbelastung von einem einmonatigen Zusammenleben mit einem Raucher entsprach. Untersucht wurden die Werte des Rauches aus zweiter Hand in Bars, Discos, Schulen, Universitäten, Krankenhäusern und Warteräumen auf Bahnhöfen in Paris, Athen, Florenz, Oporto und Orebo. Tabakqualm konnte in den meisten öffentlichen Räumen nachgewiesen werden. In Nichtraucherbereichen waren die Nikotinkonzentrationen niedriger. Sie lagen jedoch nicht bei null. Diese Daten beweisen laut den Forschern, dass die Trennung von Raucher- und Nichtraucherzonen nicht vollständig wirksam werde. Schulen, in denen das Rauchen nur in Mitarbeiterräumen erlaubt war, und Krankenhäuser wiesen die geringsten Nikotinkonzentrationen auf.

Für die amerikanische Studie wurden 1.245 aktive Raucher, frühere Raucher und Teilnehmer befragt, die nie geraucht hatten. Es zeigte sich, dass die Hälfte der aktiven Raucher glaubte, dass Sport die meisten der gefährlichen Nebenwirkungen des Rauchens rückgängig machen könne. Diese Meinung teilte nur ein Drittel der ehemaligen Raucher. 35 Prozent der Raucher gingen davon aus, dass Lungenkrebs vor allem auf die genetische Veranlagung zurückzuführen sei. 31 Prozent der ehemaligen Raucher waren ebenfalls dieser Auffassung. Die Wissenschafter schreiben, dass diese Befragung klare Hinweise darauf liefere, dass Raucher sich durch Risikominimierung davon überzeugten, dass sie weniger gefährdet seien als andere Raucher. "Das Argument, dass Menschen mit einem entsprechenden Wissen um potenzielle Risiken zu rauchen beginnen oder weiterrauchen ist angesichts der vorliegenden Ergebnisse nicht zu vertreten."

 

 

 

 

Erotische Bilder behindern die Wahrnehmung und machen blind

Bilder von Sex oder Gewalt beschäftigen das Gehirn länger als neutrale Motive. Ausgelöste Gefühle können das Gehirn kurzzeitig überfordern.

Ob Werbeplakate mit viel nackter Haut Verkehrsunfälle verursachen, ist umstritten. Jetzt haben Forscher nachgewiesen, dass erotische oder gewalttätige Bildmotive die Wahrnehmung der Betrachter beeinträchtigen können.

Blind für Sekundenbruchteile

Forscher um David Zald von der US-amerikanischen Vanderbilt University (VU) in Nashville, Tennessee, präsentierten Probanden Hunderte Bilder in schneller Abfolge. Die Testpersonen sollten anschließend sagen, ob sie ein bestimmtes Motiv erkannt haben. Zwei bis acht Bilder vor dem Zielmotiv präsentierten die Forscher einigen der Probanden Bilder mit gewalttätigem Inhalt. In einem weiteren Experiment verwendeten sie statt dessen erotische Motive.

In der August-Ausgabe des Magazins «Psychonomic Bulletin and Review» berichten die Wissenschaftler, dass die meisten Probanden das Zielmotiv übersahen, wenn ihnen weniger als eine Fünftel Sekunde zuvor ein emotional belegtes Bild präsentiert wurde. «Wir glauben, dass es einen Engpass bei der Verarbeitung der Information gibt», sagt Zald. Wenn ein bestimmter Reiz die Aufmerksamkeit auf sich zieht, könne die Verarbeitung nachfolgender Informationen im Gehirn behindert werden, sagen die Forscher. Sie sprechen von einer «emotional hervorgerufenen Blindheit».

Nach ihrer Einschätzung können erotische Motive auf Werbeplakaten Verkehrsteilnehmer gefährden. «Sexuelle Motive ziehen mit hoher Wahrscheinlichkeit die Aufmerksamkeit auf sich», sagt Zald. Für den Bruchteil einer Sekunde widmen Autofahrer der Umwelt weniger Aufmerksamkeit. Ein entgegenkommendes Fahrzeug oder ein Fußgänger könne in dieser Zeit übersehen werden, sagt Zald. Plakatwerbung mit nackter Haut gefährdet demnach den Straßenverkehr.

netzz

 

 

 

 

Krebskrank, weil Papa und Mama geraucht haben?

Pressemitteilung Deutsches Krebsforschungszentrum, 13.09.2005

Wenn Eltern rauchen, legen sie den Grundstein für eine spätere Krebserkrankung ihres Kindes. Passivrauchen in der Kindheit erhöht insbesondere das Risiko für Nasenkrebs. Darüber hinaus haben Kinder rauchender Mütter auch ein erhöhtes Risiko, an Blasen- oder Nierenkrebs zu erkranken - als Spätfolge der Exposition gegenüber Tabakabbauprodukten im Mutterleib und beim Stillen.

Die krebserregende Wirkung von Zigarettenrauch entfaltet sich über viele, auch indirekte Wege. So legt bereits das Rauchverhalten der Eltern Kindern Krebsrisiken in die Wiege, die unabhängig sind von ihrem späteren eigenen Nikotinkonsum und von erblichen Faktoren. Zu diesem Schluss kommen Professor Kari Hemminki und Dr. Bowang Chen, Abteilung Molekulargenetische Epidemiologie, Deutsches Krebsforschungszentrum, in einer Studie auf der Basis von Daten des nationalen schwedischen Familien-Krebsregisters, das Krebserkrankungen in schwedischen Familien über Generationen erfasst. Die Wissenschaftler wählten das Auftreten von Lungenkrebs als indirekten Indikator für den Tabakkonsum der Eltern und nahmen gezielt die Nachkommen von Lungenkrebspatienten in den Blick. Bei der Berechnung der Krebsrisiken berücksichtigten sie nur Organe, die als Zielorgane für die krebserregende Wirkung von Tabakprodukten bekannt sind. Unter den verfügbaren Daten aus den Jahren 1958 bis 2002 identifizierten sie rund 18000 Mütter und 42000 Väter mit Lungenkrebs. Bei den Nachkommen dieser Personen waren nahezu 174000 Krebserkrankungen bei Menschen im Alter von 0 bis 70 Jahren verzeichnet. Durch den Vergleich mit den Erkrankungsraten bei Nachkommen nicht rauchender Eltern konnten die Wissenschaftler spezifische Krebsrisiken berechnen, die nicht mit den eigenen Rauchgewohnheiten der Betroffenen oder mit erblichen Risiken zu erklären sind.

Bei Kindern rauchender Mütter zeigte sich ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen der oberen Luftwege (standardized incidence ratio SIR: 1,45), Nasenkrebs (2,93, d. h. fast dreifach erhöhtes Risiko), Lungenkrebs (1,71), Blasenkrebs (1,52) und in einer Altersgruppe auch für Nierenkrebs (6,41). Nachkommen männlicher Lungenkrebspatienten wiesen ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Nasenkrebs (insbesondere für adenoidzystische Karzinome, SIR: 7,73) und etliche andere Krebsarten auf, nicht jedoch für Blasen- und Nierenkrebs. "Die Effekte auf Blase und Nieren sind unabhängig vom Rauchverhalten des Vaters und daher vermutlich der Exposition gegenüber Nikotinabbauprodukten zuzuschreiben, die das Kind einer rauchenden Mutter im Mutterleib bzw. mit der Muttermilch aufnimmt und über Nieren und Blase ausscheidet. Diese Organe scheinen in der Wachstumsphase gegenüber Karzinogenen besonders empfindlich zu sein", vermutet Hemminki. Dagegen ist das erhöhte Nasenkrebsrisiko offenbar durch Passivrauchen in der Kindheit getriggert, weil es unabhängig davon auftrat, welcher Elternteil rauchte.

Die Studie ist unter folgendem Link abrufbar (HTML-Format):
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/110578744/ABSTRACT

Diese Pressemitteilung ist auch einsehbar unter:

http://idw-online.de/pages/de/news127714

 

 

 

Alkohol - Ende eines Mythos

Schlechte Nachrichten für Schluckspechte: Die Annahme, dass ein Gläschen am Tag gut fürs Herz ist, entpuppt sich als wissenschaftliche Ente. Alkohol ist auch in Maßen ungesund. Ausgerechnet zu Beginn der glühweinseligen Festtagssaison haben Forscher ein Untersuchungsergebnis veröffentlicht, das Liebhabern eines guten Schlucks wenig schmecken wird: Der gesundheitliche Nutzen von Alkohol ist auch in kleinen Mengen geringer als seine schädlichen Auswirkungen.

Alibitaugliche Legende

Dabei hatten vorangegangene Untersuchungen einen alibitauglichen Mythos geschaffen: Sie schienen zu belegen, dass Menschen, die Alkohol in moderaten Mengen konsumieren, offenbar ein um bis zu 25 Prozent geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen tragen, als Abstinenzler.

Rod Jackson von der University of Auckland und seine Kollegen haben die angebliche Schutzfunktion noch einmal unter die Lupe genommen. Dabei zeigte sich, dass die früheren Studien offenbar nicht in ausreichendem Maße den Gesundheitszustand und die Lebensumstände der untersuchten Personen berücksichtigen.

Wenn überhaupt, so das Resümee der Autoren, könne nur starker Alkoholkonsum die Gefäße schützen. Doch das nutzt wenig, wenn die Leber versagt oder Krebs den Darm zerfrisst.

„Eines ist klar: Es gibt keinen grünen Bereich für Alkoholkonsum“, so Rod Jackson.

Quelle: BBC

 

 

 

Honig für Problemwunden

Bonn (ddp). Honig hilft bei bestimmten Wunden besser als Antibiotika. Mediziner der Universität Bonn sammeln seit einigen Jahren überwiegend positive Erfahrungen mit dem so genannten Medihoney. Selbst chronische Wunden, die mit multiresistenten Bakterien infiziert waren, heilten oft binnen weniger Wochen. Zusammen mit Kollegen aus Düsseldorf, Homburg und Berlin wollen sie ihre Erfahrungswerte nun in einer groß angelegten Studie absichern, wie die Universität mitteilt. Mittlerweise nutzten zwar zwei Dutzend Kliniken in Deutschland Honig in der Wundversorgung.

Doch gebe es bislang nur sehr wenige belastbare klinische Studien zu seiner Wirksamkeit.
Die Mediziner werden nun in den nächsten Monaten über 100 Krankheitsverläufe dokumentieren und auswerten. In einem weiteren Schritt sind vergleichende Studien mit anderen Behandlungsmethoden wie den sehr teuren kationischen Silberverbänden geplant. «Auch diese sind antibakteriell wirksam», sagt Arne Simon von der Krebsstation der Bonner Universitäts-Kinderklinik. «Allerdings ist noch nicht klar, ob das von einigen Verbänden freigesetzte Silber gerade bei Kindern zu Nebenwirkungen führen kann.»

Seit einigen Jahren setzen die Bonner Kinderärzte Medihoney in der Wundpflege ein. «Abgestorbenes Gewebe wird schneller abgestoßen, und die Wunde heilt schneller», betont Kai Sofka, Wundpflegespezialist an der Uni-Kinderklinik. Auch bereite der Verbandswechsel weniger Schmerzen, weil sich die Umschläge leicht entfernen ließen, ohne die neu gebildeten Hautschichten zu verletzen. «Selbst Wunden, die über Jahre partout nicht heilen wollten, lassen sich nach unserer Erfahrung mit Medihoney in den Griff bekommen - und das oft innerhalb weniger Wochen», sagt Sofka.

Nach Angaben der Universität macht Medihoney selbst multiresistenten Keimen wie den so genannten MRSA den Garaus - und sogar dem Antibiotikum Mupirocin Konkurrenz, dem zurzeit lokalen MRSA-Antibiotikum der Wahl. Dies habe kürzlich eine Studie australischer Forscher gezeigt. In einem Punkt sei Medihoney sogar überlegen gewesen: Die Bakterien entwickelten im Laufe der Behandlung keine Resistenz.

Dass Honig die Wundheilung fördern kann, wussten schon die alten Ägypter. Auch in den beiden Weltkriegen sorgten Umschläge aus Honig dafür, dass die Verletzungen der Soldaten besser heilten. Antibiotika verdrängten das Hausmittel jedoch. «Heute sind wir in der Klinik mit Keimen konfrontiert, die gegen fast alle gängigen Antibiotika resistent sind», sagt Simon. Damit werde medizinischer Honig für die Wundpflege wieder interessant.

(ddp)

Hadiise dazu...

Ibn `Abbas, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete, dass der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte: „Es gibt Heilbehandlungen durch drei Dinge: Durch einen Eingriff für den Aderlaß, durch ein Getränk aus Bienenhonig und durch Abbrennen (der krankhaften Stelle). Meiner Umma verbiete ich aber das Abbrennen.“

[Sahich Al-Bucharii Nr. 5681]

 

Abu Sa`id berichtete: „Ein Mann kam zum Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, und sagte: „Mein Bruder klagt über Bauchschmerzen!“ Der Prophet sagte zu ihm: „Gib ihm Bienenhonig(-Wasser) zu trinken.“ Als der Mann zu ihm abermals mit derselben Nachricht kam, sagte der Prophet zu ihm: „Gib ihm Bienenhonig(-Wasser) zu trinken.“ Und als der Mann zum dritten Mal in derselben Sache zu ihm kam, sagte der Prophet: „Gib ihm Bienenhonig(-Wasser) zu trinken.“ Dann kam der Mann noch einmal und berichtete dem Propheten, dass er dies doch tat (und sein Bruder immer noch Schmerzen hat). Da sagte der Prophet zu ihm: „Allah sagt die Wahrheit, und der Bauch deines Bruders hat gelogen. Gib ihm Bienenhonig(-Wasser) zu trinken.“ Der Mann gab seinem Bruder endlich dieses Getränk, und er wurde dadurch geheilt.“ (Wir dürfen an diesem Hadith nicht vorbeigehen, ohne unsere Aufmerksamkeit gewissen Punkten zu widmen: Man kann bei der Hartnäckigkeit des Mannes leicht herausfinden, dass er immer wieder versucht hat, dass der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, für seinen Bruder ein Bittgebet spricht. Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, wollte dagegen allen Anwesenden mit Nachdruck auf die Wichtigkeit der Behandlung mit Bienenhonig hinweisen, deren Wirksamkeit im Qur`an-Vers 16:69 vorkommt. Wenn der Mann immer wieder zurückkam und angab, dass Bienenhonig nicht geholfen hätte, so wurde ihm vom Propheten eine äußerung gemacht, die seine Menschenwürde nicht verletzte denn der Prophet sagte nicht zu ihm, dass er gelogen hätte, sondern, dass nur der Bauch seines Bruders gelogen hätte. Gleichzeitig geschah eine Würdigung des Buches Allahs, das nur die Wahrheit enthält, mit der wir Muslime fest rechnen, wie dies unsere Vorfahren unter den muslimischen Wissenschaftlern und ärzten gemacht haben. Ibn Sina z. B. (980-1037), in Europa meistens unter dem Namen Avicenna bekannt, hat in seiner umfangreichen Enzyklopädie Al-Qanun fi-t-Tibb (Der Kanon der Medizin) eine sehr interessante Abhandlung über Bienenhonig geschrieben, und wie dieser als Heilmittel auf vielen Gebieten der Medizin verwendet werden kann. Er betonte seine heilsamen Eigenschaften bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, der Nieren und der Harnwege sowie der Harnblase und zur Beruhigung des Nervensystems. Mit Erfolg verwendete er ferner den Bienenhonig zur Behandlung von Hautkrankheiten und zur Herstellung von Heilsalbe gegen Jucken und Krätze. Zur Beseitigung von Unreinheiten des Körpers setzte er entsprechende Präparate ein und galt als Pionier der Kosmetikrezepte mit honig, welche bis heute noch angewendet werden. In der Schulmedizin spricht man von der Wichtigkeit des Bienenhonigs bei der Heilung von Wunden, Verbrennungen, Bekämpfung von Pilzinfektionen, als Kindernahrung und zur Senkung des Blutdrucks. Bienenhonig ist ein großartiges Geschenk unseres Schöpfers an die Menschen er gilt als ein Wunder unter vielen anderen Wundern in der Natur er wird nicht nur - wie oft irrtümlich angenommen - von den fleißigen Bienen gesammelt, sondern von ihnen selbst hergestellt, indem sie die verschiedenen Pflanzensekrete aufnehmen und diese durch körpereigene Sekrete bereichern und verändern. Schon während des Rückfluges führen die Bienen in ihrer honigblase Fermente (Enzyme) zu. Man hat errechnet, dass ein mittlerer Lindenbaum mit rund 30.000 Blüten innerhalb von einem Tag 100 Gramm Blütennektar absondert, woraus nur 44 Gramm honig, ohne hohen Fabrikationsaufwand, sondern für jedermann mit einem erschwinglichen Preis, erhalten werden können. Im eigenen Rezept mit Erfolg erprobt: Bienenhonigtee mit Zitrone ist sehr gesund, schmackhaft, erfrischend und kann kalt und warm getrunken werden)

[Sahich Al-Bucharii Nr. 5684]