10 Verschwörungsregeln zum Repetieren
1) Wir haben gelernt, daß Bush & Co. von den Anschlägen angeblich zwar völlig
überrascht wurden, aber bereits einen Tag später 19 Hijacker und ihren
Mastermind Bin Laden als Täter namhaft machen konnten. Gerichtstaugliche Beweise
für diese Behauptung liegen bis heute nicht vor, die wahre Identität der Täter
und ihrer Hintermänner ist nach wie vor im dunkeln.
2) Wir haben gelernt, daß Bush & Co. die Ermittlungen des FBI-Antiterrorchefs
O’Neill gegen Bin Laden, seine Familie und die terroristischen Verbindungen in
Jemen und Saudi-Arabien stoppen ließen. Ermittlungen lokaler Polizeiagenten
gegen verdächtige Flugschüler wurden von der FBI-Zentrale blockiert. Im Januar
wurde der Oppositionsführer im Parlament, Tom Daschle, dazu gebracht, aus
Gründen der »nationalen Sicherheit« keine tiefergehenden Untersuchungen des
11.9. durch einen Kongreßausschuß durchzuführen.
3) Wir haben gelernt, daß am Morgen des 11.September die sensibelste »No
Fly«-Zone der Erde – über dem Hauptquartier der einzigen militärischen Weltmacht
– völlig unbewacht war und daß niemand – in Worten: NIEMAND – über 45 Minuten
lang für das Ausbleiben jeglicher Luftverteidigung verantwortlich war.
4) Wir haben gelernt, daß Bush & Co. im Sommer 2001 durch ausländische
Geheimdienste mehrfach vor einer bevorstehenden Attacke dieser Art gewarnt
wurden, darauf aber ebensowenig reagierten wie auf die Warnungen der nationalen
Dienste. Währenddessen verhandelten sie mit den Taliban über den Bau der
Pipeline durch Afghanistan, zahlten diesen noch im Mai 43 Millionen
Bestechungsgelder und versprachen »einen Teppich voller Gold oder einen Teppich
voller Bomben«.
5) Wir haben gelernt, daß die großen Medien ihrem demokratischen Auftrag als
unabhängiger, investigativer Gewalt hervorragend nachkommen, wenn es um
schwerkriminelle Verfehlungen wie Sex mit Praktikantinnen oder privat genutzte
Bonusmeilen von Politikern geht – bei läßlichen Sünden wie dem Terroranschlag am
11.9. aber sofort alle Fünfe gerade sein lassen und zum reinen Propagandabordell
verkommen.
6) Wir haben gelernt, daß es so möglich wurde, eine lupenreine
Verschwörungstheorie (»Usama war’s!«) durch permanente Wiederholung auf allen
Kanälen in den Rang einer absoluten, unhinterfragbaren Wahrheit zu heben, auf
deren Grundlage bis heute Kriege geführt werden.
7) Wir haben gelernt, daß wir die Guten sind und nur islamische Extremisten den
Weltfrieden bedrohen, christliche und jüdische Extremisten ihn hingegen
bewahren, denn, so Bush: »Gott ist nicht neutral«.
8) Wir haben gelernt, daß der Krieg gegen Afghanistan – der schon bis Dezember
2001 mehr Unschuldige das Leben gekostet hat als die Anschläge vom 11.9.– zwar
nicht wegen Öl geführt wird, daß aber ein Ex-Angestellter des Ölriesen UNOCAL in
Kabul neuer Präsident wurde und als erste Amtshandlung die »größte
Auslandsinvestition« unter Dach und Fach brachte: eine Pipeline.
9) Wir haben gelernt, daß der größte Sponsor von Bush & Co., Enron, den größten
Konkursbetrug der (damaligen) US-Geschichte begehen konnte – mittlerweile sind
noch einige größere Betrüger aufgeflogen – und dabei Rückendeckung durch die »energy
task force« des Weißen Hauses erhielt und erhält. Niemand wurde bislang für
diese Milliardenbetrügereien zur Rechenschaft gezogen.
10) Wir haben gelernt, daß von Bush & Co. händeringend nach einem Kriegsanlaß
gegen Irak gesucht wird, um den »war on terror« zu prolongieren. Der
militärische Aufmarsch findet im Rahmen der größten Manöver der
US-Militärgeschichte schon statt – da sollte es an einem überzeugenden Anlaß
nicht mehr lange fehlen.
Zusatz) Wir haben gelernt, daß Bush & Co vor »frevelhaften
Verschwörungstheorien« warnen, die »nur von den wahren Schuldigen ablenken«,
selbst aber für ihre Theorie einer al-qaidisch-bin-ladistischen Weltverschwörung
keinerlei Beweise vorlegen können und nach knapp einem Jahr keinen einzigen der
»wahren Schuldigen« vorweisen können.
junge Welt
16 Lügen zum "Krieg gegen den
Terror"
Die Friedensgruppe Warendorf sowie die Friedensinitiative Oberberg weisen in
ihrem Text "16 Lügen zum Krieg gegen den Terror" auf Unstimmigkeiten, UN
menschlichkeiten, Unwahrheiten und Verstösse gegen internationales Recht im
Rahmen der "Kriege gegen den Terror" hin.
16 Lügen zum "Krieg gegen den Terror"
1. Es wurde behauptet, die Zerstörungen im Krieg gegen Afghanistan seien
geringfügig und aktzeptierbar Mittlerweile sind mehr Zivilisten in Afghanistan
als beim Anschlag im World-Trade Center gestorben. In ihrem Krieg gegen
Afghanistan verwendeten die Amerikaner die seit 1997 international geächteten
Bomben vom Typ CBU-89 vom Typ "Gator". Jede dieser Bomben trägt 94 hochexplosive
Panzer- und Antipersonenminen. Ebenso verwendeten die amerikanischen Bomber die
international ebenfalls geächteten Splitterbomben. Prof. Marc Herold von der
Universität New Hampshire schätzt die Zahl der durch Bomben in Afghanistan
getöteten Zivilisten auf 5000 Opfer. Allein im Dorf Khorum bomadierten die USA
200 unschuldige Zivilisten. Bisher nachgewiesen ist zudem die Bombardierung
eines Hilfslager des internationalen Roten Kreuzes sowie einen Autokonvois
lokaler Stammesführer, die zur Amtseinführung des afghanischen
Ministerpräsidenten fahren wollten.
2. Es wird behauptet, Bin Laden und sein Netzwerk Al Quaida seien die
überführten Drahtzieher der Terroranschläge vom 11.September Wahr ist hingegen,
dass es bisher keinerlei veröffentlichte gerichtsverwertbare Beweise für die
Schuld Bin Ladens als "Hintermann" gibt. Die Echtheit des am Tag der
Aufkündigung des ABM-Vertrages von der amerikanischen Regierung als angeblicher
Beweis präsentierte Videoband ist mehr als fragwürdig. Die Redaktion der Sendung
"Monitor" fand heraus, dass die Übersetzung des Videobandes an den wichtigsten
Stellen, die die Täterschaft bin Ladens beweisen sollten, nicht identisch mit
dem arabischen Ton ist. Dieses Band ist von einer so schlechten Qualität, dass
es streckenweise überhaupt nicht zu verstehen ist. Es gibt ein starkes
Hintergrundpfeifen auf der Aufnahme. Bild und Ton stimmen nicht immer überein.
Und das, was zu verstehenist, ist oft aus dem Zusammenhang gerissen, dass man
daraus kein Beweismittel konstruieren kann. Die amerikanischen Übersetzer, die
die Bänder abgehört und transkribiert haben, haben offensichtlich an vielen
Stellen Dinge hinein geschrieben, die sie hören wollten, die aber so - auch nach
mehrmaligen anhören, nicht zu hören sind. Das Video soll am 09.11. 01 dem Tag
der Einnahme von Mazar-i-Sharif gedreht worden sein. Auf der Aufnahme wird diese
"prekäre" Situation nicht deutlich. Die im Video gezeigten Bilder von bin Laden
und seiner rechten Hand Al Zawahiri zeigen deutliche Unterschiede zu anderen
vorhandenen Bildern und Videos der beiden Personen.
3. Es wurde behauptet, die Milzbrandanschläge kämen aus dem terroristischen
Bereich Es spricht jedoch einiges dafür, das die Viren aus dem amerikanischem
Biowaffenprogramm stammen. Mittlerweile hat sich jedoch herausgestellt, daß der
Gencode der verschickten Anthrax-Sporen darauf hinweist, dass sie nur aus einem
Labor der US-Armee (USAMRIID) stammen können. Ende Dezember letzten Jahres ist
Don Wiley, ein zuvor eventuell der Tat beschuldigter Biologe der US-Regierung,
plötzlich tot in einem See aufgefunden worden. Er solle, so die Spekulation in
den Medien, die Briefe verschickt haben, um mehr Geld für die Viren-Forschung zu
erhalten. Die Familie schließt einen Selbstmord aus. Ein Mord ist nicht
unwahrscheinlich. Im Juni dieses Jahres untersuchte das FBI die Wohnung und
andere Gebäude von Dr. Steven J. Hatfill, einem ehemaligen Mitarbeiter des
ehemaligen US-Biowaffenprogramms. Ob er als offizieller Verdächtigter eingestuft
wird, wurde nicht bekannt gegeben. Anfang Dezember letzten Jahres scheiterte
nach sechs Jahren Verhandlungen am Widerstand der USA eine Übereinkunft, die
eine Überprüfung der Biowaffenkonvention ermöglichen sollte. Die USA wollen sich
weitere Forschungen erlauben. In den nächsten zwei Jahren will Präsident Bush 11
Milliarden Dollar in die Biowaffenforschung stecken lassen. Für das anstehende
Haushaltsjahr soll die Summe der Gelder um das Vierfache steigen.
4. Als Kriegsziel wurde zunächst die Ergreifung Bin Ladens genannt, da er
angeblich die Terroranschläge vom 11.September geplant habe Das Ursprüngliche
Kriegsziel ist mittlerweile in den Hintergrund getreten. Es wurde im Laufe der
Zeit sogar verändert. Zunächst kam der Sturz der Taliban-Regierung als Ziel
hinzu. Mittlerweile wird offen über einen Krieg gegen den Irak gesprochen.
Somalia, Nordkorea, der Iran werden als weitere mögliche Kriegsziele genannt.
Dies geschieht, obwohl keinerlei Beweise für eine Verstrickung dieser Staaten
mit den Terroranschlägen zum 11.09.2001 vorliegen. Es scheint, dass es um eine
Neuordnung der Welt im Sinne der US-amerikanischen Interessenpolitik geht. Mit
einem "Krieg gegen den Terror" hat dies nichts mehr zu tun. Das erste
Kriegsziel, die Ergreifung Bin Ladens, spielt in den derzeitigen
Kriegsbegründungen kaum noch eine Rolle. Über die Definition des Begriffes
"Terror" konnte man sich bisher bei den Vereinten Nationen nicht einigen.
5. Es wird behauptet, dass die neuen Sicherheitsgesetze in vielen Ländern, mehr
Sicherheit gegen terroristische Anschläge schaffen Tatsache ist, daß trotz der
Existenz der Geheimdienste die Terroranschläge nicht, obwohl Hinweise auf die
geplanten Anschläge dort eingegangen waren, verhindert worden sind. Vielmehr
wurden terroristische Gruppierungen sowie korrupte Regime, wie z.B. die Taliban,
Saddam Hussein oder die Contras in Nikaragua je nach Interesse von
internationalen Geheimdiensten unterstützt und eingesetzt. Die Tatsache, daß die
Geheimdienste in Deutschland auf die Daten der Polizei, der Kreditinstitute, der
Post und Kommunikationsdienstleister zugreifen können sollen, erschreckt jeden,
der die historischen Erfahrungen mit dem zentralisierten Macht- und
Terrorapparat der Nazis kennt.
6. Es wird behauptet, die Beteiligung deutscher Soldaten am Krieg gegen
Afghanistan und dem weltweiten "Krieg gegen den Terror", gegen bisher noch
unbestimmte Länder sei durch das Grundgesetz gedeckt. Der Angriffskrieg ist laut
Grundgesetz verboten. Auch die Vereinten Nationen haben keine Erlaubnis
für diesen Angriffskrieg erteilt. Wahr ist dass das Führen und das Werben für
einen Angriffskrieg nach den §§80 und 80a StGB generell unter Strafe steht.Das
Einsatzgebiet der Bundeswehr ist durch die Artikel 87a und 115a GG auf die
Territorialverteitigung begrenzt. Die Kriegsbeteiligungsentscheidung des
Bundestages war auch vor dem Hintergrund problematisch, dass die Abgeordneten
nicht "frei nach ihrem Gewissen" entscheiden konnten, weil über die
Vertrauensfrage der Fortbestand der Regierungskoalition damit verknüpft wurde..
Die Resolutionen 1368 und 1373 der Vereinten Nationen gehen zweifelsfrei davon
aus, das der Sicherheitsrat die Bekämpfung des Terrorismus mit anderen Mitteln
als militärischen unternehmen will. Die in ihnen enthaltenen Formulierungen
stellen keine Ermächtigung zum Krieg dar. Art. 51 der UN-Charta stellt darüber
hinaus fest, dass die Selbstverteidigungsmaßnahmen eines Staates nur dann
erlaubt sind, wenn sie als Reaktion auf einen Angriff eines anderen Staates oder
im Auftrag bzw. zumindestens mit Einverständnis der Regierung eines anderen
Staates erfolgen. Sie dürften nur solange dauernd bis der Sicherheitsrat die
entsprechenden Gegenmaßnahmen eingeleitet hat. Der Bündnisfall der NATO
gemäß Art. 5 des Nordatlantikvertrages tritt nur in Kraft, falls die Bedingungen
des Artikels 51 der UN-Charta gegeben sind.
7. Er wird behauptet, der "Kampf gegen den Terror" diene der Freiheit und
Gerechtigkeit Die Freiheitsrechte der Bürger wurden nach dem 11.September jedoch
eingeschränkt. Das Internationale Strafrecht wurde nicht ausgebaut. Ein Aspekt
des Kampfes gegen den Terror ist, sogar in Deutschland, die Maßregelung von
Kritikern der amerikanischen Regierungspolitik sowie von Pazifisten. Damit
einher geht ein Klima der Einschüchterung. In Siegen wurde z.B. der pazifistisch
eingestellte Lehrer Bernhard Nolz gerügt und versetzt, da er in einer Rede den
Terroranschlag verurteilt hatte aber zugleich Kritik an der Weltpolitik der USA
formuliert und zur Kriegsdienstverweigerung aufgerufen hatte. In Sachsen bekamen
drei Lehrerinnen Einträge in ihre Personalakten, da von Ihnen im Unterricht in
Verbindung mit den Terroranschläge u.a. auch kritische Äußerungen zur USA
getätigt sowie im Rahmen eines Vergleichs an die Bombardierung Dresdens erinnert
wurde.
Das Lernziel für die Schüler und KollegInnen dürfte klar sein: Kritik an der
uneingeschränkten Solidarität mit der Regierungspolitik der USA wird
bestraft.´Die Freiheit der Rede wird also nicht verteidigt sondern
eingeschränkt. Kritische Menschen werden eingeschüchtert. Wenn es um
Gerechtigkeit ginge, warum widersetzen sich dann die USA immer noch der
Schaffung eines Internationalen Strafgerichtshofes, vor dem dann aber auch
Bürger ihres Landes verurteilt werden könnten?
8. Es wird behauptet, daß Bin Laden den Terror und Terroristen bezahle. Für
diese Behauptung ist bisher kein gerichtsverwertbarer Beleg vorgelegt worden.
Eine Kontrolle der internationalen Finanztransfers wird abgelehnt. Warum werden
die naheliegensten Maßnamen gegen den Terrorismus, die Aufdeckung und Kontrolle
von Kontenbewegungen nicht beschlossen? Mafiagelder, Gelder von
Rüstungsgeschäften und Bestechungsgelder könnten so nicht mehr ungehindert
fließen. Stattdessen schränkt man Bürgerrechte und Freiheitsrechte ein.
Untersuchungen von Geldflüssen in Zusammenhang mit arabischen Banken verliefen
ab einer bestimmten Untersuchungsrichtung im Sande. Nach Angaben der "Times of
India" sollen vom ehemaligen Geheimdienstchef von Pakistan Mahmud Ahmad 100 000
Dollar an den mutmaßlichen Terrorpiloten Atta überwiesen worden sein. Bush
senior, ehemaliger Direktor der CIA (1976/77) arbeitet nach "Konkret" für die
Carlyle Group eine internationale Anlagefirma für die Familie Bin Laden in Saudi
Arabien.
9. Es wurde behauptet, Bin Laden zu töten sei vor dem christlichen Hintergrund
erlaubt, da er Terrorist sei. Die christliche Botschaft fordert uns jedoch nicht
auf, Menschen in Gute und Böse einzuteilen und die Bösen zu bestrafen. Nach der
Bibel - und und der Lehre Buddhas -sind alle Menschen Gottes Ebenbilder. Wer
Bomben auf sie wirft, greift Gott selbst an. Wer die Bibel nicht als Friedens-,
sondern als Kriegsbotschaft ansieht, hat sie nicht verstanden.
10. Es wird behauptet der amerikanische Präsident Bush sei ein reiner Kämpfer
gegen das Böse und für die Gerechtigkeit Wahr ist, das Bush selber für eine
bestimmte Interessen, die eng mit der Ölindustrie verbunden sind, steht. Ihnen
geht es vor allem um die Möglichkeit der Schaffung einer Öl- und Gasleitung
durch Afghanistan. Der Krieg lenkt von der ungeklärten Berechtigung von Bush,
amerikanischer Präsident zu sein, ab.Bush knüpft an die Politik seines Vaters
als amerikanischer Präsident an. Beide sind eng mit der Ölindustrie verflochten.
Die Hauptsponsoren für den Wahlkampf von Bush kamen aus der Ölindustrie. wie
z.B. die Pleitefirma "Enron" (Spenden: $ 2 387 848), Exxon (Spenden $ 1 374200),
oder Chevron (Spenden $ 1082827). Nach Angaben der "Woche" gehörten dem
Wahlkampfteam von George W. Bush mehr als 20 Manager und Gesellschafter von Öl-
und Gasunternehmen an. Vizepräsident Cheney, ein altgedienter Texas-Ölmann
nannte in seinem Energiebericht im Sommer die zentralasiatischen Bodenschätze
als US-Nachschubquelle. Zahlreiche Ölkonzerne haben dort ihre Interessen. Der
amerikanische Ölkonzern Chevron möchte z.B. in den nächsten 40 Jahren im Rahmen
eines 20 Milliarden Dollar-Jointventure Öl- und Gas aus dem Tengiz-Becken
fördern. Der direkteste Transportweg unter der Umgehung des russischen
Leitungsmonopols und des Irans wäre eine bereits durch Afghanistan von der
Erdölfirma UNOCAL geplante Pipeline. Angeblich verhandelte man noch bis in den
August hinein mit den Taliban über den Bau der Pipeline. Bereits am dritten Tag
der Bombenangriffe auf Afghanistan stieg der Kurs der neuen Chevron-Texaco-Aktie
von 2,56 auf 93,45 Dollar.Der "Wahlsieg" von Bush ist äußerst umstritten und
konnte nur mit zweifelhaften Methoden "gesichert" werden. (u.a. inszenierte
Demonstrationen, Begutachtung von Wahlmaschinen durch von der Familie Bush
abhängige Firmen, Nichtzulassung von Wählern) Erst mit den Terroranschlägen
verstummte die öffentliche Kritik. Für den 11.09.01 hatten zuvor noch die
Demokraten eine Pressekonferenz geplant auf der Bush der Bruch von über 60
Gesetzen nachgewiesen werden sollte. Es kam anders. Zur Beurteilung von G.W.Bush
und seiner Haltung gegenüber dem Wert des Lebens sollte man schließlich auch
nicht vergessen, daß er während seiner Amtszeit als Gouverneur über 50
Todesurteile unterzeichnet hat.
11. Es wird behauptet, dass die Behandlung der gefangenen El- Quaida-Kämpfer in
der Guantanamo-Bucht in Kuba gemäß den Internationalen Rechtsstandards erfolge
Das internationale Recht schützt jedoch auch Kriegsgefange, die auf Seiten einer
nicht anerkannten Regierung kämpfen.Die Behandlung und Haltung der USA gegenüber
den gefangene Taliban und El-Kaida-Kämpfern ist jedoch äußerst kritikwürdig und
menschenverachtend. Sie werden, teilweise gefesselt, in kleinen Käfigen
gehalten, die dem Wind und dem Wetter ausgesetzt sind. Ihnen wurden zeitweise
Augenbinden umgebunden und gegen ihren Willen "Medikamente" verabreicht. Die
Haltung der USA, den Talibankämpfer den Schutz der Genfer Konvention
zuzubilligen, sie aber nicht als Kriegsgefangene anzuerkennen und die
El-Kaida-Kämpfer als gesetzlose Kämpfer einzustufen, wird vom Internationalen
Roten Kreuz und amnesty international als nicht ausreichend bezeichnend. Nach
dem IV. Haager Abkommen von 1907 gelten die Rechte des Krieges jedoch auch für
Milizen und Freiwilligen-Korps, wenn ein Führer für seine Untergeben
verantwortlich ist und sie ein Abzeichen tragen. Nach Artikel 4 der III.Genfer
Konvention sind Kriegsgefangene auch Mitglieder von Milizen und
Freiwilligen-Korps, die in die Streitkräfte eingegliedert sind. Im I.
Zusatzprotokoll der Genfer Konvention steht, daß sich diese Schutzregelungen
auch dann gelten, wenn die Kriegspartei "durch eine Regierung oder ein Organ
vertreten ist, die von der gegnerischen Seite nicht anerkannt wird." Die USA
haben die Zusatzprotokolle der Genfer Konvention von 1977 bisher nicht
unterzeichnet.
12. Es wird behauptet, die Medien informieren wahrheitsgemäß und kritisch über
die Hintergründe zum Krieg gegen den Terror Wahr ist, dass man in vielen
Tageszeitungen nach kritischen Berichten mit der Lupe suchen muß und dass
Friedensgruppen die Erfahrung gemacht haben, dass ihre inhaltliche
Stellungnahmen in großem Maße nicht oder nur entstellt abgedruckt wurden.Die
vielen Merkwürdigkeiten im Umfeld der Terroranschlagsgeschichte tauchen kaum als
Fragestellungen in den Medien auf: Behauptungen der US-Regierung bezüglich der
Urheberschaft der Anschläge wurden ungeprüft weitergegeben.Nur weil Regierungen
von Tätern reden, werden die Beschuldigten in einer breiten Öffentlichkeit
bereits so beschrieben, als wären sie schon die von einem Gericht überführten
Täter.Wer tätigte wahrscheinlich mit Hilfe von Insiderwissen die 100 Millionen
Dollar Transfers, die am 09.09.01 über im Word-Trade-Center stationierte
Computer liefen und von der Katastrophe profitierten? Es wurden z.B. im großen
Stil amerikanische Staatsanleihen gekauft, die in der Krise in ihrem Wert
stiegen und Aktien von Flugzeugfirmen verkauft, die nach den Anschlägen im Wert
sanken.Wieso sollen nach offiziellen Angaben bis auf einen alle Flugschreiber
der Unglücksmaschinen zerstört worden sein, wenn es gleichzeitig möglich
scheint, die Daten von Computerfestplatten aus dem WTC widerherzustellen? Wieso
stattete ein Mitarbeiter der CIA, laut "Figaro", Usama Bin Laden im "American
Hospital" ! in Dubai, in dem er sich vom 04. Bis zum 14.07.2001 behandeln ließ
einen Besuch ab? Stimmt die Meldung des "Guardian", daß bereits im Juli
US-Repräsentanten mit Vertretern der Taliban in Berlin zusammengetroffen sind
und die Taliban über bald gegen sie geplante Militärschläge informierten. Warum
unterstützte man nicht die Untersuchungen des FBI-Direktors O`Neill, der in den
Trümmern des World-Trade Centers starb, über die Zusammenhänge zwischen
saudi-arabischen Finanznetzwerken und fundamentalistischen Gruppen? Wieso
schrieb der mutmaßliche Attentäter Atta schon 1996 sein Testament, das dann auch
noch per Zufall in seinem Reisegepäck ! auf einem anderen Flughafen gelandet
war? Wieso enthält das "Testament" Formulierungen, die nur schwer mit einer
islamischen Glaubenshaltung in Übereinstimmung zu bringen sind? Wenn der
Geheimdienst keinerlei Informationen über die Tat hatte, wieso wurden relativ
bald "detaillierte Informationen" über angebliche Hintermänner der Tat
veröffentlicht? Wieso war die eilig herausgegebene Liste der mutmaßlichen
Flugzeuentführer derart falsch, daß mindestens fünf Personen nicht in den
Todesjets saßen und einige, als sie sich zu unrecht auf der Liste sahen,
freiwillig bei der Polizei meldeten.Hielt sich der Pakistanische
Geheimdienstchef Mahmoud Ahmad nach Angaben der New York Times vom 04.09 bis zum
13.09.01, also zum Zeitpunkt des Attentates, nur zufällig in den USA auf?
13. Es wird behauptet, die USA wollten schon immer Saddam Hussein beseitigen, da
er ein korrupter Herrscher und Despot ist Die USA haben jedoch Saddam Hussein
zunächst nach dem Fall des Schah im Iran militärisch und politisch unterstützt,
um den Einfluß in der Ölregion des Nahen Ostens zu behalten.Es gibt eine
politische Interpretation, die besagt, dass die USA das Regime von Saddam
Hussein als "Dauerfeind" nutzrn, ohne den sie ihre derzeitige Militärbasis in
Saudi-Arabien nicht weiter betreiben könnten. Eben diese Tatsache scheint u.a.
der Hauptbeweggrund des Kampfes von Bin Laden gegen die USA zu sein.Der
Angriffskrieg des Iraks gegen den Iran wurde von Seiten der USA nicht
kritisiert.Wieso überbrachte am 25.07 1990 die US-Botschafterin im Irak, obwohl
der
USA Saddam Husseins Aufmarsch gegen Kuwait nicht entgangen sein konnte, die
Botschaft, daß man zu innerarabischen Differenzen wie auch zu den
Auseinandersetzungen mit Kuwait nicht viel sage und das man überzeugt sei, daß
der Irak das Problem bald lösen werde.... Ließ man Saddam Hussein bewußt
ins "offene Messer" laufen? Warum ermunterte man gegen Ende des Golfkrieges zwar
die Opposition im Norden und Süden des Irak zum Aufstand gegen Saddam Hussein,
ließ es jedoch an genügender Unterstützung fehlen, die man auf der anderen Seite
der Nordallianz in Afghanistan zukommen ließ? Die Bevölkerung im Irak und
insbesondere die Kinder leiden seit über 10 Jahren an der Embargopolitik. Nach
Angaben der Unicef sterben monatlich 5000 Säuglinge und Kinder an behandelbaren
Infektionen. Die Kindersterblichkeit ist von 1990 bis 1999 um 160 Prozent
gestiegen.
14. Es wird behauptet, der Krieg gegen den Terror müsse gegen die "angebliche
Achse des Bösen" also andere Länder außer Afghanistan wie z.B.den Irak
weitergeführt werden. Es gibt derzeit überhaupt keinerlei Beweise über einen
Zusammenhang der Regierung des Irak mit den Terroranschlägen in New York. Ebenso
verhält es sich mit den anderen Ländern der so genannten "Achse des Bösen" wie
z.B. Nordkorea. Der Terroranschlag scheint demgegenüber für die eigenen
weltpolitischen Ziele instrumentalisiert zu werden.Entweder haben sich nun die
Kräfte durchgesetzt, die glauben ohne Risiko eine Intervention im Irak politisch
durchsetzen zu können und dort ein amerikatreues Regime einsetzen zu können, daß
als Ersatz für die Militärpräsenz in Saudi-Arabien herhalten kann oder die
neuerlichen Drohgebärden gegen den Irak dienen schlicht zur weiteren
Legitimation der Aufrechterhaltung der eigen Militärbasis in
Saudi-Arabien.("Phönix")
15. Es wird behauptet, die uneingeschränkte Solidarität mit Amerika sei
notwendig, da Amerika uns nach dem II. Weltkrieg geholfen habe.Wahre Solidarität
muß den Opfern der Anschläge sowie den Kriegsopfern und ihren Angehörigen
gelten. Solidarität mit dem interessegeleiteten Handeln der amerikanischen
Regierung ist ein Mißbrauch des Solidaritätsgefühls. Im übrigen starben auch
Menschen anderer Nationalitäten in den Ruinen des World Trade Centers. Wahre
Solidarität sollte unter Freunden auch nie unüberlegt gelten, um z.B. den Freund
vor einer Dummheit bewahren zu können.
16. Es wird behauptet die Bundesrepublik Deutschland könnte sich die Beteiligung
an weltweiten "Kriegen gegen den Terror" finanziell leisten Deutschland ist hoch
verschuldet. Vor diesem Hintergrund den Rüstungshaushalt noch zu steigern ist
unverantwortlich. Bereits im Bundeshaushalt 2001 nahm die Bundesschuld den
zweitgrößten Posten in Höhe von 39.369 Mio Euro ein. Schon damals wurde der
Verteidigungshaushalt um 3.4 Prozent auf 46861,5 Mio DM erhöht während andere
Positionen sich der schlechten Haushaltslage unterwerfen mußten. Im Haushalt
2002 sind 38,887 Millionen Euro für den Schuldendienst vorgesehen. Es sollen
sogar 21,1 Milliarden Euro neue Schulden aufgenommen werden, ohne die
Sparleistung des Zukunftsprogrammes wären es 40 Milliarden Euro. Der
Finanzminister konnte gerade noch das Zeigen der "Rote Karte" durch die
EU-Kommission abwenden. Bei einer derartig problematischen Haushaltslage 73
Maschinen (das größte Bestellkontingent in Europa!) des
Militärtransportflugzeuges A400M für insgesamt 8,6 Milliarden Euro zu
einem Stückpreis von 117 Millionen Euro für weltweite Militäreinsätze zu
bestellen zeugt von Verantwortungslosigkeit. Der Versuch von Minister Scharping
die Finanzierung der Transportmaschinen für weltweite Militäreinsätze im
Haushalt 2002 unter der Umgehung des Haushaltsrechtes des Parlamentes
durchzusetzen ist durch einen Kompromiss beim Bundesverwaltungsgericht gestoppt
worden. Problematisch ist auch die zusätzliche Geldausschüttung von 1,5
Milliarden Euro für polizeiliche, geheimdienstliche, humanitäre, wirtschaftliche
und militärische Maßnahmen anläßlich der
Terroranschläge.
Es wird behauptet, man könne ja doch nichts gegen Propaganda und die
Mächtigen machen.
Friedensgruppe Warendorf sowie die Friedensinitiative Oberberg
Porträt eines US-Alliierten
Was Washington von Palästina fordert, galt für Diktaturen in
Lateinamerika wie Peru nicht
Wenn die US-amerikanische Regierung darauf besteht, daß die palästinensische
Autonomieregierung mit dem demokratischen Wahlprozeß, der Restrukturierung ihrer
Exekutive, ihres Justiz- und Sicherheitssystems fortfahren müsse, um den
Ansprüchen der USA und Israels zu genügen (weil es sonst keine Unterstützung
beim Streben nach einem eigenen Staat gibt), sollte man sich fragen, wie die USA
sich bei vergleichbaren Vorgängen in der internationalen Arena verhalten haben.
Ließen sich die USA in ihren auswärtigen Beziehungen immer von den Prinzipien
der »Demokratie«, der »Menschenrechte« und einer Ächtung staatlicher Korruption
leiten – oder worum ging es?
Es ist sinnvoll, sich in diesem Zusammenhang die Rolle der USA bei den
Ereignissen im südamerikanischen Peru anzusehen. Würden wir bei einer näheren
Betrachtung der letzten beiden Jahrzehnte dieses Landes feststellen können, daß
die USA auch dort auf der Seite der »Demokratie«, der »Menschenrechte« und gegen
staatliche Korruption standen?
Während der Jahre seiner Regierung hat Perus Präsident Fujimori sich an vielen
umstrittenen und fragwürdigen Aktionen beteiligt. Am bekanntesten ist er durch
das geworden, was dort der »autogolpe«, der selbst herbeigeführte Putsch,
genannt wird. Am 5. April 1992 setzte er die Verfassung außer Kraft und löste
den peruanischen Kongreß auf. Fujimori begründete das mit dem »Kampf gegen den
Terrorismus«, wie die Regierung und ihre Medien den von indigenen Kräften
angeführten Aufstand nannten, der das Logo des Sendero Luminoso (Leuchtender
Pfad) trug. Damals beklatschte die bürgerliche Presse Fujimori, und
US-amerikanische Führer aus Wirtschaft, Politik und Militär sangen Loblieder auf
ihn. Heute werden Ex-Präsident Fujimori (der vor der peruanischen Justiz auf der
Flucht ist), sein Chefberater Vladimiro Montesinos und etwa fünfzig andere
Regierungsvertreter und Militärs als »Mafia« bezeichnet, die sich den westlichen
Trend der »Privatisierung« und »Globalisierung« zunutze gemacht haben, um sich
selber zu bereichern und die Arbeiterklasse und den Mittelstand in Peru in die
Armut zu treiben.
Oscar Ugarteche, Mitglied einer peruanischen Untersuchungskommission, legte in
einem Interview dar, welches Ziel seine Untersuchung verfolgt: »Fujimori und
Montesinos waren integraler Bestandteil einer Mafia, die sich zusammenschloß, um
Verbrechen zu begehen. Sie schützten sich dabei, indem sie Gesetze
verabschiedeten, die gegen die Verfassung verstießen. Das alles wurde verdeckt
durch das Gerede über die ›Modernisierung‹, wurde gefördert durch internationale
Agenturen, die auch dazu dienten, ein fragiles Staatsgebilde zum Wohle von ein
paar wenigen ökonomischen Akteuren zu demontieren. Wir untersuchen das Entstehen
dieser kriminellen Mafia und die Frage, ob wir es hier bei uns mit einem
›Drogenstaat‹ zu tun hatten, aber es wäre jetzt noch verfrüht, dazu eine
definitive Aussage zu machen.« (NACLA-Report Januar/Februar 2002)
Ugarteche gibt an, daß über 1,8 Milliarden US-Dollar aus den Privatisierungen im
Rahmen eines gigantischen Provisionssystems in die Kassen von Montesinos und des
früheren Wirtschaftsministers sowie diverser Generäle geflossen sind. Die
amtierende peruanische Regierung hat die »Untersuchungskommission über
Wirtschaftsverbrechen« eingesetzt, um diesen ganzen Skandal aufzudecken.
Aber welche Rolle haben die USA dabei gespielt? Geht Ugarteche davon aus, daß
die Amerikaner von dieser ausufernden Korruption wußten? Seine Antwort:
»Offizielle Kreise in Nordamerika müssen von der Korruption Kenntnis gehabt
haben, denn wir Peruaner wußten auch alle davon. Wir wußten, daß der Putsch vom
5. April 1992 (...) mit Drogen- und Waffengeschäften in Zusammenhang stand. Wir
alle wußten von Montesinos Verbindungen zu diesen Vorgängen. Nebenbei bemerkt
wußten wir alle von seinen Verbindungen zur CIA seit 1974. Das heißt, wenn das
US-Außenministerium davon keine Kenntnis hatte, dann nur deshalb, weil sie die
CIA nicht zur Rede gestellt haben, als sich der Putsch ereignete. Deshalb hat
man den Eindruck, daß sie natürlich davon wußten, daß es ihnen aber nichts
ausmachte, weil Fujimori und Montesinos die Inflation und den Terrorismus
stoppen wollten, und weil sie, um mit den Worten eines US-Präsidenten zu
sprechen, der damit einen Diktator der 30er Jahre meinte, ›unsere Hurensöhne‹
waren – genau wie Manuel Noriega, Saddam Hussein und so viele andere, die später
von den Vereinigten Staaten zu Feinden erklärt wurden.« (NACLA-Report)
Im Namen des »Kampfes gegen den Terrorismus« und im Interesse der »globalen
Modernisierung« wurde Peru ein harter Schlag versetzt, aber nicht etwa von
»Terroristen«, sondern von der eigenen Regierung. Ausgehend von den höchsten
Ebenen hatte das Krebsgeschwür der Korruption alle Bereiche des Staates erfaßt.
Zehntausende unschuldige Menschen wurden von Richtern, die sich hinter Kapuzen
verbargen, oder von Militärtribunalen unter Ausschaltung der Landesverfassung
und mit der Billigung vieler in der Wirtschaft und in den Medien in die
finsteren Kerker Perus geworfen. Tausende dieser Unschuldigen befinden sich dort
heute noch. Dieselben Medien, die einst Fujimoris »mutige« Reformen rühmten,
denunzieren ihn nun als Teil einer »Mafia«, die das Land ausgeplündert hat.
Und in dieser finsteren Periode, die das Land durchlaufen mußte, wo standen da
die USA? Haben sie die Demokratie, das Recht oder die Menschenrechte für alle
Peruaner verteidigt - wenn es sein muß auch gegen die Regierung des Landes? Oder
haben sie einen Diktator verteidigt?
Die Billigung und der Applaus für die Fujimori-Regierung seitens der USA sollten
uns zu denken geben, wenn sich die US-Regierung heute bezüglich Palästina als
Verteidigerin der Menschenrechte, einer offenen Regierungsform und der
Demokratie aufspielt.
junge Welt
Der 11.September nährt
Verschwörungstheorien
Der 11. September ist nun bald ein Jahr her und immer noch nicht aufgeklärt. Im
Gegenteil spaltet sich die Öffentlichkeit in einen immer noch großen Teil, der
das Attentat als afghanischen Angriff sieht und daher den Bushkrieg
gerechtfertigt findet und einen kleineren Teil linker Nachdenklichkeit, der zwar
nicht direkt beweisen kann, daß die CIA die Attentate selber verursacht hat, der
aber doch mittlerweile einen Haufen Beweise vorlegen kann, daß die Geheimdienste
vorher Kenntnis davon hatten. Danach wären amerikanische Ölfirmen, die u.a.
einigen Regierungsmitgliedern gehören, Auftraggeber und Nutznießer des Krieges.
Im ersten Fall hätte sich ein saudischer Milliardär mit einem Dutzend
islamischer Selbsmordattentäter verschworen, das Sinnbild des amerikanischen
Imperialismus zu treffen (warum dann nicht die Börse?); im zweiten Fall bestünde
eine »conspiracy« der US-Regierung gegen den Weltfrieden. Die klugen
Alleswisser, die uns Linken auf unseren Verdacht gegen Bush hin immer das Label
aufdrücken »Ach du bist ja ein Verschwörungstheoretiker!« und damit meinen, man
sei ein nicht ernst zu nehmender Paranoiker, müssen sich also klar machen, daß
auch sie eine Verschwörung annehmen, die ebenfalls bislang unbewiesen ist! Die
Linke dagegen muß mit dem Verdacht umgehen, sie spiegele den Nürnberger Prozeß
deutschnational zurück, denn »conspiracy against peace and humanity« war
schließlich die Anklage, mit der die deutschen Hauptkriegsverbrecher 1945
gehängt wurden. Aus diesem Grunde wurde ihnen damals nicht die Vernichtung der
deutschen Juden vorgeworfen, mit ihrem eigenen Volk kann eine Regierung
sozusagen machen, was sie will; aber das nur nebenbei.
Die wahrscheinlichste Lösung ist nach meiner Meinung: Der US-Krieg gegen
Afghanistan war lange geplant, um die Wege zum innerasiatischen Öl und Gas zu
sichern, die Anschläge kamen sehr gelegen, und irgendwo ganz oben in der
Verwaltung der Geheimdienste hat jemand entschieden, die Attentäter erst mal
gewähren zu lassen. Aber es fehlt die »smoking gun«, d.h. bislang gibt es keine
direkte Zeugenaussage, keinen Befehl, keinen Telefonmitschnitt, nur indirekte
Beweise.
Das Buch, das an die fünfzig dieser indirekten Beweise und Fragen aufführt, ist
das hier schon mehrfach gelobte Sammelwerk »Das Schweigekartell«, herausgegeben
von Arnold Schölzel, dem Chefredakteur der jungen Welt. Unter anderem darin
vertreten ist Mathias Bröckers, der früher Kulturredakteur bei der ehemals
linken »tageszeitung« war, jetzt aber seine Recherchen im Internet betreibt.
Direkt nach dem 11.9. begann er in der taz eine Art Sherlock-Holmes-Kolumne; nur
mit wacher Kritik bewaffnet, ließ er die Medienbotschaften auf sich wirken und
kam damit schnell zu dem brisanten Ergebnis, daß nämlich so alles gar nicht wahr
sein kann. Nach einigen Wochen wollte die taz nur noch 60 Zeilen von Bröckers
drucken, eine elegante Form politischer Zensur. So wich er komplett ins Internet
aus, hat dort jetzt Millionen Anklickungen und sieht sich zur eigenen
Überraschung wirkungsmächtiger denn je.
Außerdem wird nun im August pünktlich zum Jahrestag das Buch mit seinen Kolumnen
erscheinen, Titel wahrscheinlich »The WTC Conspiracy«. Bröckers ist auch der
deutsche Herausgeber des sehr kurzweiligen, aber amerikazentrierten »Lexikon der
Verschwörungstheorien« von dem intelligenten Science-fiction-Autor Robert Anton
Wilson. Hierin findet man von den Illuminaten bis zum Kennedy-Mord alle großen
Themen, über die in den Irrenhäusern dieser Welt heiß debattiert wird, und wenn
man das Buch durchgelesen hat, weiß man zwar nicht, wer Recht hat, aber man
weiß: Verschwörungen gibt es tatsächlich und es gibt sie überall. Die
entscheidende Frage ist nicht, wer sich verschwört, das machen jeden Tag
Millionen von Stammtischrunden, entscheidend ist, welche Verschwörung überhaupt
Wirklichkeit wird, welche sich durchsetzt und wer das bestimmt und benutzt.
Nicht die Verschwörer sind interessant, sondern die Meister der Verschwörungen.
Soviel zu Bin Laden.
Ähnliche Lexika gibt es für den deutschen Sprachraum schon seit Jahren, und sie
sind dem Krimiliebhaber und phantasievollen Politiker (contradictio in adiecto)
zu empfehlen, z.B. Jürgen Roth/Kai Sokolowsky: »Wer steckt dahinter?«, Stefan
Maiwald: »Ungelöst. Anastasia bis Zeppelin« und bei dem Ramschverlag Bechtermünz
im deutschen Nachdruck das amerikanische Standardwerk »The 70 Greatest
Conspiracies of all Time« von Vankin/Whalen. Eine kleine Arbeit zum Thema
»Terror und Herrschaft« ist bei eva erschienen. Von dem faschistischen Juristen
Carl Schmitt ausgehend, der merkwürdigerweise in manchen Theoriezirkeln gerade
Mode ist, rezipiert der Autor die Verfolgungsgeschichte der KPD, der RAF, der
PKK und jetzt der Islamisten und kommt zu interessanten Schlüssen: Der Staat
will immer das intellektuelle Umfeld vernichten, die »Terroristen« selber sind
nur ein geringes Problem, fast ein Vorwand. Terrorismus ist eine existentielle
Erscheinung, die man nicht »vernichten« kann. Der Krieg gegen Afghanistan ist
deshalb doppelt ungerechtfertigt: Politisch gibt die UNO-Resolution das nicht
her, und das vorgebliche »Ziel« ist so gar nicht zu treffen. Ein Buch für
Juristen für künftige Prozesse. Möge es helfen.
Als begeisterter Leser von Politthrillern und Kriminalromanen liebe ich
natürlich den Moment der Überführung des Täters durch reine Logik: Wenn ihm im
Verhör oder aus Angeberei etwas entschlüpft, was kein Dritter wissen kann, muß
er an der Tat beteiligt gewesen sein. Ich dachte, im täglichen Leben kommt das
selten vor, weil es eine typische »Freudsche Fehlleistung« ist - das Prinzip
kennt jeder und hütet sich davor. In der kleinen roten Schriftenreihe der KPD
ist nun ein Heft erschienen, in dem Hans Falkenhagen einige solcher
Fehlleistungen anführt, nur leider mit sehr schlampiger Zitatangabe, so daß man
die »Geständnisse« nicht nachprüfen kann. Ich empfehle dringend eine verbesserte
Neuauflage dieser Schrift, damit man die haarsträubenden Fakten für die
praktische Diskussion gebrauchen kann: Vizepräsident Cheney hat endlich
zugegeben, daß die vierte Maschine tatsächlich von der Air Force abgeschossen
wurde. Zweiter Hinweis: Um 9.47 traf das erste Flugzeug das WTC, um 10.37 Uhr
witzelte bereits Sicherheitsbeauftragter Andy Card auf Bushs Frage nach seinem
Hund: »Der ist schon Bin Laden auf den Fersen.« Also nach noch nicht mal einer
Stunde wußte der Sicherheitsberater schon, wen man suchen wird! Das ist noch
nicht direkt die »smoking gun«, aber doch beinahe.
* Josef Grässle-Münscher: Terror und Herrschaft. Die Selbstbespiegelung der
Macht. Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2002, 15 Euro
Arnold Schölzel (Hg.): Das Schweigekartell. Kai Homilius-Verlag, Berlin 2002
Robert S. Robins / Jerold M. Post: Die Psychologie des Terrors. Vom
Verschwörungsdenken zum politischen Wahn. Droemer Verlag, München 2002, 463
Seiten, 22,90 Euro
Robert Anton Wilson: Das Lexikon der Verschwörungstheorien. Bearbeitet von
Mathias Bröckers. Piper Taschenbuch3389, München 2002, 426 Seiten, 9,90 Euro
Dr. Hans-Jürgen Falkenhagen: Die Terroranschläge auf das World Trade Center und
Pentagon vom 11. September. Schriftenreihe der KPD, Berlin 2002, ISSN1433-6375
Mathias Bröckers: Undercover. Kolumnen aus dem Internet, erscheint im Herbst bei
Zweitausendeins
junge Welt
Fragen zum Tathergang des 11. September 2001
Es ist an der Zeit, nach einer mutmaßlichen Beteiligung von US- Stellen an
Planung, Durchführung und Vertuschung der Terroranschläge zu fragen. Die
Indizien dafür, daß (bis auf die Tatsache der Anschläge selbst) nahezu nichts
von dem stimmt, was unsere Medien berichten, mehren sich. Wieder einmal ist es
der Journaille wichtiger, möglichst blutrünstig zu schreiben (in den ersten drei
Wochen sollte der Angriff auf bin Laden innerhalb der nächsten 48 Stunden ganz
sicher wahrscheinlich vielleicht endlich erfolgen) statt zu fragen und zu
recherchieren. Ausnahmen gibt es -fast (wegen des Magazins "Spiegel")- nur in
der Auslandspresse, z.B. fragte A. Rohrer am 2.10. in der Wiener "Presse": "
Was, wenn ein ganz anderes Terrornetz am Werk ist?". Die Analysen des Attabriefs
und des "Testaments" stammen von R.Fisk (England). Die Fragen nach der seltsamen
Reaktion auf den Terror stellte der "Telegraph"(UK) , der englische
"Independent", M. Ruppert (USA) und J.Israel (USA).
Bei der deutschen Journaille hingegen großes Schweigen.
1. Attabriefe:
1. Laut Ashcroft gibt es drei Exemplare aus verschiedenen Fundorten. Absolut
undenkbar ist somit, daß der Fundzeitpunkt identisch ist. Warum also erfolgte
die Veröffentlichung des Briefs "erst dann", als drei Exemplare vorlagen, und
nicht sukzessive? 2. Fundort 1 sei Gepäckstück Attas! Wie das? Welch ein Zufall,
daß ausgerechnet dieses Gepäckstück gefunden wurde! 3. Fundort 2 Auto am Dulles
Airport. Also seit Wochen in der Hand Ashcrofts. Fundort 3: im 4 Flugzeug. Warum
nicht verbrannt? ( Denn es hat dort bei Shanksville so gebrannt, daß selbst
jetzt nach über 6 Wochen noch immer 10 Leichen nicht identifiziert sind). 4. Und
warum bewahrten die Attentäter die Briefe überhaupt auf? 5. Die Analyse des
Inhalts ergibt, daß sie nicht von einem Muslim geschrieben worden sein können.
Kein Muslim würde so schreiben der gesamte (?) Text Attas (?) 6. Wenn also
Inhalt und Fundumstände diese Briefe als später hergestellte Fälschung ausweisen
- warum legt sie dann der US-Justizminister der Öffentlichkeit vor? 7) Bezüglich
der späteren Anthraxbriefe ist in der Presse nun (Ende Oktober) zu lesen
Indizien deuten auf US-Rechte. Dazu gehört auch eine Analyse der Briefe:«Die
Briefe sehen so aus, wie ein Moslem-Extremist nach den Erwartungen der meisten
Amerikaner schreiben würde», meint Voll. Exakt das ist es, was Robert Fisk auch
bzgl. der Briefe vom 11.9. feststellte. Man nennt das "falsche Spuren legen",
und es findet nun seit dem 11.9. konsequent statt. Ebenso wie ein Krieg.
Zur Darstellung Attas in den deutschen Medien hier eine Zusammenfassung
Ergänzend zu Robert Fisks Analyse:
Das Original der "Attabriefe" kann auf der FBI-Seite gelesen werden:
1- Der Brief beginnt ohne Einführung direkt mit dem Titel der " Letzte Nacht".
Das deutet auf eine fehlende Seite oder auf eine Fälschung hin, da es beim
Briefschreiben auf Arabisch üblich und selbstverständlich ist, dass man eine
Einführung schreibt.
Und wenn man von einer Einführung absehen würde, ist mindestens der Satz "Im
Namen Allahs, des Barmherzigen, des Erbarmers" zu erwarten, den jeder arabische
Muslim beim Beginn jedes Briefes zu schreiben pflegt. Ein Brief ohne Einführung
und ohne "Im Namen Gottes (Allahs) ist merkwürdig.
2- Auf Seite 1, ganz unten, steht folgendes: " Und binde deine Schuhe und ziehe
Socken an, weil sie die Schuhe festhalten". Was das bedeuten soll, ist schwer zu
erklären - Vorbereitungen zu einer Bergtour?.
3- Auf Seite 3, die letzten 2 Zeilen unten: " Und wenn ihr jemanden getötet
habt, dann müsst ihr ihn ausrauben". Ein merkwürdige Anweisung. Sie sind alle
auf dem Weg des Todes (Hijacker und Passagiere), und die Passagiere sollen
ausgeraubt werden???
4- Seite 4, im letzten Drittel: " Und vergesst die Ausbeute nicht, auch wenn es
sich um eine Tasse oder ein Wasserglas handelt. Merkwürdig!! Sie opfern ihr
Leben aber sie halten an einem Glas fest???
5- Ein sehr bekannter Gelehrter, "Qaradawi" aus Ägypten ist ein häufiger Gast in
www.aljazeera.net (Aljazeera-Fernsehsender) und hat den Brief wie folgt
kommentiert:
"Der Brief ist nicht mal kommentierenswert!".
Der Brief ist auf jeden Fall fragwürdig, und Fisk hat absolut Recht in seiner
Skepsis. Ich kann mir vorstellen, dass der Brief zu einem anderen Anlass vor
langer Zeit geschrieben wurde, aber was wir präsentiert bekommen, ist nicht
vollständig - oder wurde nach den Anschlägen vom 11.09. geschrieben.
Auch diese Hinweise verdanken wir Khaled Alzayed.
2)Tathergang:
Fragen von Jared Israel!
deutsche Fassung der Fragen von J.Israel
Die erste Maschine raste um 8.45 in das WTC. Sie müßte schon einige Minuten
zuvor entführt worden sein mit der Konsequenz Notruf oder/und Kursänderung
oder/und Ausschalten des Radar-Signalgebers/Transponders. Auch ohne jede
Terrorattacke sollte all das schon einen ersten Alarm für den dichtbeflogenen
Luftraum über dem dichtbesiedelten US-Osten auslösen (tat es auch) - schon
allein, um eine Kollision im Fall z.B. eines technischen Problems zu vermeiden.
Und schon zu diesem Zeitpunkt wurde das Militär alarmiert. Die
US-Luftüberwachung war also eine volle Stunde (seit 8.38 h) vor dem Einschlag
ins Pentagon (um 9.37h) in einem Voralarm gewesen, mit minütlicher Steigerung
der Gewißheiten - Radio,TV und Polizeifunk waren auch bei der Air Force zu
empfangen. dpa meldet:
Nach Angaben des Pentagon sei das Verteidigungskommando für den amerikanischen
Luftraum (NORAD) am Dienstag um 8.38 Uhr alarmiert worden, dass ein Flugzeug
entführt worden war. Zwei F-15-Abfangjäger seien um 8.52 Uhr vom Air
Force-Stützpunkt Otis in Cape Cod vor der Küste von Boston aufgestiegen. Die
gekaperte Maschine der American Airlines raste jedoch bereits um 8.40 Uhr in das
World Trade Center. Als der zweite Turm des World Trade Centers um 9.02 Uhr von
einer Maschine der United Airlines getroffen wurde, seien die Abfangjäger noch
rund 100 Kilometer von New York entfernt gewesen.
Ja und dann? Ging ihnen dann der Sprit aus?
Als die Nachricht einer weiteren gekaperten Maschine mit Kurs auf Washington
kam, stiegen um 9.35 Uhr zwei F-16-Abfangjäger vom Stützpunkt Langley in
Virginia auf. American Airlines-Flug 77 stürzte jedoch bereits zwei Minuten
später auf das Pentagon. Warum erst 9.35h ? Denn schon mindestens 45 Minuten
zuvor war diese Maschine "vom Bildschirm verschwunden" und das NORAD war
informiert. Warum wird nicht weiter über die ersten Abfangjäger berichtet? Diese
waren angeblich technisch um 9.02h zwar noch 100 km von New York (warum
eigentlich, wenn der Flug der fighter nur höchstens 12 Minuten dauert und sie um
08.44h aufstiegen?), aber dann auch nur 400 km von Washington entfernt - eine
halbe Stunde für 400 km! Ist es glaubhaft, daß die Sicherung des Luftraums über
Washington von Cape Cod bzw. Langley/Virginia aus erfolgt?
"Today, the 102nd Fighter Wing's area of responsibility includes over 500,000
square miles, 90 million people, and the major industrial centers of Boston, New
York, Philadelphia, Detroit and all national command centers in Washington, D.C.,"
the wing stated #e in a two-page statement published on 9-11.
Warum weiß man in Cape Cod am 12.09. nichts von den zwei F-15?
Diese Frage wird auch auf Cape Cod selbst gestellt "The F-15 flown by the 102th
Fighter Wing can fly up to 1,875 mph, according to the Air Force. It would take
an F-15 about 10 to 12 minutes to fly from Otis to New York City." Dann hätten
die zwei F-15 selbst nach den Angaben des Pentagon (Start 08.44)mindestens 2-7
Minuten zum Abfangen gehabt - vor Erreichen der Stadtfläche New Yorks (153
Meilen entfernt). Diese ist ca. 800qkm groß, also 20x40km. 20 km sind von einer
800km/h schnellen Linienmaschine in 1,5 Minuten überflogen. Also befand sich die
UA 175 VOR der Stadtfläche New Yorks und somit eindeutig auch weit vor Manhattan
beim angeblichen Zeitpunkt des Eintreffens der F15. Wären diese überhaupt da
gewesen.
OTIS-MILITÄR-BASIS, CAPE COD, 8.52 UHR
Zwei F-15-Jagdmaschinen der amerikanischen Luftwaffe starten von der Otis-Basis
auf Cape Cod und nehmen die Verfolgung der entführten Maschinen auf. Ihre
Maschinen sind 24 Jahre alt, immerhin bestückt mit wärme- und radargeleiteten
Raketen. Sie haben das erste entführte Passagierflugzeug verfehlt, sie kommen
auch zu spät für das zweite. Amerika hat nicht wirklich damit gerechnet, aus der
Luft angegriffen zu werden: Am Tag, als die Zivilflugzeuge wie Kriegswaffen vom
Himmel stürzen, sind zur Verteidigung der Vereinigten Staaten, 9,8 Millionen
Quadratkilometer groß, nur 14 Kampfjets jederzeit startbereit.
So der Spiegel am 10.Dezember 2001 in der Rückschau. Kein Wort dazu, daß diese
zwei F15 hätten weiterfliegen können zum Pentagon. Daß von den "nur 14"
startbereiten Kampfjets eben nur 2 aufstiegen - obwohl der Alarm doch bestand.
Ob die 24 Jahre alt oder fabrikneu waren - unerheblich. Auch haben sie das erste
Flugzeug nicht "verfehlt" - sie waren ja erst 7 Minuten nach dessen Einschlag
gestartet. Das Wort "verfehlt" ist kein Lapsus. Es geht nicht darum, daß die "Spiegel"-Schreiber
ein unpassendes Wort benutzten. Es paßt nämlich zur dargestellten Bewaffnung.
Suggeriert wird "Kampf" - Moralprobleme, Unvorbereitetheit. Wer jedoch genau
hinschaut, sieht nur: die Jets waren überhaupt nicht zur Stelle. DAS ist das
Problem.
Eine spannende Geschichte bietet der Spiegel: "Der Pilot meldet sich nicht mehr.
Noch weiß die Flugleitzentrale nicht, dass die Maschine entführt wurde und seit
gut 20 Minuten auf Abwegen fliegt, inzwischen südwärts, Richtung New York City.
Es ist der 11. September, 8.37 Uhr, Good morning, America, die Welt glaubt an
einen normalen Dienstag, noch acht Minuten lang.
Im Cockpit der United Airlines 175 hören die Piloten die Bitte eines Fluglotsen,
nach der verstummten American 11 Ausschau zu halten. Um 8.38 Uhr meldet
Flugkapitän Victor Saracini, 51 Jahre alt, ein Navy-Veteran: "Ja, wir haben ihn
im Blick ... scheint ungefähr 20 ... äh ... 29 000, 28 000 Fuß hoch zu sein."
Wir erfahren hier Unsinn ("Noch weiß die Flugleitzentrale nicht, dass die
Maschine entführt wurde..." vgl. Transpondersignale.), denn seit 8.28h
spätestens ist das NORAD informiert, und die F15 von der OTIS AFB sind zumindest
(angeblich) in der Startvorbereitung. Und ein wichtiges Detail: 20 Minuten nach
der Kursabweichung und 8 Minuten vor dem Einschlag fliegt AA11 also noch satte
29.000 Fuß hoch.10 Kilometer Höhe. Für einen ungeübten Piloten, der doch starten
und landen nicht lernen wollte, der den klaren Tag aussuchte um nach Sicht zu
fliegen, verdammt hoch. In höchstens 8 Minuten also zielgenau von 10 km Höhe auf
"ground zero" - nach Sicht, das ist eine phänomenale Leistung.
Der Spiegel scheint Saracinis Funksprüche zu mögen: "Der Pilot des Fluges 175
antwortete dem Lotsen um 8.41 Uhr: "Gleich nach unserem Start in Boston fingen
wir einen verdächtigen Funkspruch auf." "Hörte sich an, als ob jemand das Mikro
abgedreht hat und sagte, jeder soll auf seinem Platz bleiben." Dieses Detail
wird nun wiederholt. Was mithin dokumentiert, daß es einen regen Funkverkehr gab
und daß dieser dokumentiert ist - jedoch nur häppchenweise in der
Öffentlichkeit. Und daß sogar aus AA11 etwa um 8.20h etwas zu hören war - nur
seitens UA175? Andere Quellen berichten, daß verschiedenes (Transponder, Route,
Funk ...) etwa eine Viertelstunde bis 20 Minuten nach dem Start von AA11 zur
Annahme der Fluglotsen führte, es handele sich um eine Entführung. Was zur
Einschaltung von FAA und NORAD führte (spätestens 08.28h). Was erklärt, weshalb
Folgendes passiert: "Um 8.40 Uhr gibt der Controller, der in Chicago sitzt,
Flugkapitän Saracini die Anweisung: "United 175, ändern Sie Ihren Kurs. 30 Grad
rechts. Ich will Sie weghaben aus diesem Verkehr da." Welcher Verkehr? Saracini
hatte gerade noch gemeldet, er habe die AA11 gesichtet - ein Zusammenstoß mit
DIESEM Flugzeug war also wohl unwahrscheinlich. Aber waren 2 F15 in der Luft?
Abfangjäger. Verkehr ... Oder wußte der Controller von weiteren geplanten oder
stattfindenden Entführungen in der Region, nicht jedoch, dass es gerade die
Maschine sein würde die jetzt Anweisungen von ihm erhielt? Welcher "Verkehr"?
"ALLE AUFMERKSAMKEIT nützt freilich nichts, wenn intelligente Hijacker mit den
Feinheiten der zivilen Luftfahrt vertraut sind. So gingen bei den Flügen der
Selbstmordattentäter die Signale auf den Radarschirmen der Flugsicherung
verloren, weil die Flugzeugentführer nach Eroberung der Cockpits die Transponder
abschalteten - kleine Sender, die auf den Bildschirmen am Boden neben dem grünen
Punkt ein Schriftfeld mit Flugnummer, Fahrt und Flughöhe des betreffenden
Luftfahrzeugs erzeugen. Wird dieser Sender im Cockpit deaktiviert, so erlischt
das Schriftfeld am Boden. Nur ein abgeschwächtes grünes Pünktchen bleibt übrig -
und geht in der Flut der anderen Punkte und Schriftfelder unter. So blieben die
außerplanmäßigen Kursänderungen der Terroristen den Lotsen verborgen.
Noch eine zweite Tücke hatten die Hijacker mit dem Abschalten im Sinn: Für
Notfälle haben die Piloten mit den Fluglotsen Codes vereinbart, die durch Drehen
des Transponderschalters aktiviert werden. Eine vierstellige Kombination ist für
den Fall einer Entführung reserviert. Dieses Signal, das die zuständige
Flugsicherungsstelle sofort alarmiert hätte, wurde durch das Abstellen des
Transponders vereitelt.
Derselbe STERN, der von "verloren" spricht, schreibt auf Seite 38 derselben
Ausgabe: "Die Maschine ändert plötzlich ihren Kurs ...- und die Bodenkontrolle
ist live dabei. Ogonowski hat den Funk eingeschaltet."Das bezieht sich schon auf
die erste Maschine die AA11. Also weiss die Bodenkontrolle sehr wohl etwas mit
den Kursänderungen des armen "abgeschwächten grünen Punktchens" anzufangen,
schon allein wegen des Funkverkehrs (aber eher, weil der Transponderausfall +
die Kursänderung aufmerksamen Fluglotsen natürlich NICHT unbemerkt bleiben). Die
gesamte Argumentation in Richtung "man habe von nichts gewußt"(und es dreht sich
allein um diese Hilfskonstruktion, um das "Versagen" der US-Luftwaffe zu
kaschieren, bricht durch die Widersprüche in sich zusammen. Dass die
Bodenkontrolle exakt wusste, wo sich die AA11 befand, wird auch durch die
Anweisung an den Piloten der UA175 deutlich, aus dem Fenster zu schauen, wo die
AA11 auf Gegenkurs NY ansteuerte - und sie wurde gesehen. (vgl. obigen
Spiegelbericht). Darüber hinaus wird deutlich, dass uns nur häppchenweise ein
angeblicher Funkmitschnitt der Cockpitgespräche geboten wird. Warum nicht alles?
*
Man vergleiche in diesem Zusammenhang diese Infos über den Berliner Luftraum aus
der Morgenpost : "Sie gibt dem Piloten die Richtung vor, veranlasst einen
Kurswechsel. Das kleine Quadrat ändert deutlich sichtbar seine Route. Ohne das
Einverständnis der Lotsen darf im kontrollierten Luftraum kein Pilot den Kurs
seiner Maschine ändern." Gibt es irgendeinen Anhaltspunkt dafür, dass das im
Osten der USA anders geregelt wäre? Nein.
Dann heisst das, dass ab dem ersten Anzeichen der ersten Entführung, also
spätestens seit 08.20h alle Alarmzeichen auf Rot gestanden haben. Wo war die
Luftabwehr? - diese Frage bleibt und bleibt bestehen.
Der STERN berichtet darüber hinaus ein wichtiges Detail. So sei mitaufgezeichnet
worden, dass die Entführer gesagt hätten: "Wir haben mehr Flugzeuge, wir haben
andere Flugzeuge." Welchen Sinn macht das? Entweder die Hijacker wussten von der
Einschaltung des Funkkontakts zum Boden - dann wäre diese Aussage eine grobe
Fahrlässigkeit, ein Ausplaudern des Gesamtplans in den ersten Minuten des ersten
Hijackings gewesen. Zudem machte dann das gewollte "Unsichtbarwerden" durch die
Ausschaltung des Transponders keinen Sinn mehr.
Oder die Hijacker wussten nichts vom Funk, hätten sich also nur an Herrn
Ogonowski gewendet: welchen Informationswert hätte dies für Ogonowski mit dem
Messer an der Kehle gehabt? Um wieviel stärker würde eine Drohung für einen
Piloten durch das Wissen dass andere Piloten in ähnlicher Lage sind? Was soll
dieser Satz also bedeuten? Oder, und das erscheint am plausibelsten: dieser Satz
ist nie gefallen. Diese Worte wurden für die detailhungrige Presse schlicht
erfunden. Sie stehen im offenen Widerspruch zur behaupteten Ahnungslosigkeit der
FAA und des NORAD, die aufgrund dieses Satzes bei diesem ersten Hijacking sofort
hätten alle Fluglotsen anweisen müssen, auf "verlorengegangene grüne Pünktchen"
auf ihren Schirmen besondere Obacht zu geben, die Flughäfen alarmieren müssen
zwecks intensiverer Eincheckkontrollen und die Abfangjäger startklar machen
müssen. Dass dieser Satz wahrscheinlich nicht gesagt wurde, bedeutet jedoch
natürlich nicht dass obige Maßnahmen (womöglich deswegen) nicht hätten getroffen
werden können. Es gab genügend andere Hinweise. neue Fotos aufgetaucht - fast
ein halbes Jahr später - nach einer 270 Grad-Kehre im Sinkflug bei vollem Schub
erst noch Lampen überfliegen, dann unten ins Erdgeschoß, gerade da, wo
Bauhandwerker feuersichere Wände einbauten - das ist mehr als eine
Meisterleistung. Es ist - zumindest aus Laiensicht- fliegerisch fast unmöglich.
... außer für Fernsteuerungen - vielfach erprobt.
Zu dieser Fernsteuerungsüberlegung, ausgelöst durch einen Spiegel-Artikel am
12.09.01 , (Professor Stefan Levedag, Leiter des Instituts für Flugsystemtechnik
beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig: Die
komplette Fernsteuerung von Flugzeugen sei, so Levedag, technisch seit 20 Jahren
kein Problem mehr ...) . gibt es ernstzunehmende Gegenstimmen. In einem
Telefonat äußerte sich ein absoluter Fachmann sinngemäß wie folgt: einerseits
seien für die Crew, wenn sich ein Fehler in der Elektronik bemerkbar mache, wenn
sich ein "Fremdsystem" einschalte, hunderte Möglichkeiten gegeben, die Kontrolle
wiederzugewinnen. Und andererseits sei für Leute mit Cessnaerfahrung, die jedoch
genügend Flugsimulatorstunden genommen hätten, die fliegerische Fähigkeit
vorhanden. "Etwas kaputtmachen ist immer möglich", sagte er, "denken Sie an
Kinder." (Wir verzichten, da es sich um ein informelles Telefonat handelte, hier
auf Namensnennung, betonen aber die Kompetenz dieses Piloten für derartige
Aussagen). Vgl. weitere Links zu Fernsteuerungen. bzw. Funktion eines
Autopiloten (Zusammenfassung für Laien).
Hinweis: Handsteuerung -Autopilot -Fernsteuerung -Robotik sind allesamt Themen,
die ineinander greifen
a) allgemeine Warnlage
Warnungen lagen vor u.a. aus Ägypten, Philippinen, Frankreich , Italien und vom
Mossad (Israel) (so konkret, daß extra zwei Agenten in die USA flogen) sowie von
dem Abschiebehäftling in Deutschland
b) konkrete Warnungen
Ha´aretz: 2 Israelis waren gewarnt , FBI ermittelt , Israelis mistaken for
Terrorists ... Angenommen, daß es mit dem "mistaken" stimmt. So ist doch
festzuhalten,
1) daß während diese noch "mistaken" werden, zugleich ein Krieg gegen ein Land
aufgrund der unbewiesenen Behauptungen gegen binLaden begann. 2) daß die
deutsche Presse keine Info darüber brachte, daß es diese Verhafteten gab. 3) daß
es immer noch entgeisternd bleibt, wie sich jemand während des Todes von
Tausenden von Menschen grinsend vor den Tatort stellen kann. 4) daß es nicht
Chinesen, Japaner, Araber oder Deutsche, Franzosen oder Nigerianer, sondern
Israelis waren, die "verhaltensauffällig" waren. noch weitere Warnungen
(Independent)
c) konkrete Warnungen/ Benachrichtigungen
Was war denn das für ein seltsames Verhalten des Präsidenten? Wenn er schon
selbst nicht begreift (was man ja immer zugestehen kann ...:-)) was der Angriff
auf das WTC bedeutet - warum wird er nicht von seinem Stab aus der trauten
Kinderlesestunde zurückgezogen?
Zudem wird sein Verhalten danach völlig undurchsichtig, wenn doch nun die
Warnungen gegen Airforce nicht existent gewesen sein sollen: Terroristen hatten
zuviel Infos über den Präsidenten Schwupps - nun doch keine Drohung gegen
Airforce ? Seltsam - das FBI weiß in den entscheidenden Minuten, daß das WTC
zusammenfallen wird - aber nicht Polizei, Feuerwehrleute und Rettungssanitäter.
Denen wird es auch nicht gesagt.
5)Logik, seltsame Vorgänge:
Es passieren die seltsamsten Sachen: in den hunderttausenden Tonnen Schutt, in
denen nach den Feuerbällen bisher nicht einmal die zwei Flugschreiber gefunden
wurden, soll angeblich ein Paß eines der Entführer gefunden worden sein (z.B. in
der SZ, 16.9.). (abgesehen von diesem Wunder, daß der Terrorist noch eben vor
dem Aufschlag oder gar danach das Ding durchs Fenster schob - wozu brauchte er
einen Paß auf inneramerikanischem Flug?) angebliche Attentäter auf US-Basen
trainiert - Osama bin Laden verneinte mehrfach seine Schuld (und hat sie auch
nie - ausser in dem angeblichen Geständnis-Video - in irgendeinem der Videos
zugegeben) - statt sich eines geglückten Präzisionsanschlags zu rühmen. Welchen
Sinn macht Terror, wenn er vom Terroristen geleugnet wird? Wie gelangt er dann
je an seine Ziele? - das seltsame Verhalten Bushs in der Schule in Sarasota. #e
Es war der zweite Einschlag, von dem er vor den Kameras erfuhr! Was ihn nicht
daran hinderte, weiter den Kindern Ziegengeschichten vorzulesen bzw. zuzuhören.
Es war ja nur "America under Attack!" J. Israel weist nach, daß seit dem ersten
Hijacking der Secret Service und auch Bush über den Ablauf informiert waren -
und dass Bush demzufolge hätte mit einem Angriff auch auf seine Person rechnen
müssen. Hätte er nicht schon zuvor gewusst, was am 11.9. passieren würde.
Und so liest sich die müde Erklärung mit all den Ablenkungssätzen Bushs recht
lächerlich:
Die US-Regierung, die trotz NMD-Bedrohungsszenarien ihre Hauptstädte nicht zu
schützen vermochte (weder durch CIA noch FBI noch NSA noch technisch per Air
Force) ist innerhalb von Stunden in der Lage, den Terror als Angriff von außen
zu definieren und den Hauptverdächtigen zu markieren sowie den Weg vorzugeben,
wie nun mit Terroristen verfahren werden solle. ( Was auch damit zusammenhängt,
daß Atta schon früher in Deutschland von US-Behörden beschattet wurde). Ebenso
fix ordnen sich alle NATO-Staaten dem unter.
Terroristen hatten zuviel Infos über den Präsidenten Schwupps - nun doch keine
Drohung gegen Airforce ? und niemand redet mehr über die Bombe vor dem
Außenministerium. Die International Herald Tribune wußte am 12.9. noch zu
berichten: "In Washington, a fire was reported on the National Mall and a car
bomb exploded outside the State Department." - und setzt diese Meldung ab von:
"A report of an explosion at the U.S. Capitol was later retracted". Zitat
Spiegel vom 17.Dezember 2001: "Auch an Bord der Air Force One ist die
Nachrichtenlage verwirrend: Berichte über eine Autobombe vor dem Pentagon oder
dem Außenministerium; eine rätselhafte Maschine der Korean Airlines, die über
dem Pazifik hereinkomme; eine gekidnappte Maschine in Amsterdam." Wer
"berichtet" denn sowas, wenn nichts daran ist? Attentäter Atta(?) betritt 7
Minuten vor Abflug (5.53h) den Flughafen-Check.
Es ist nur ein Gesicht eines Mannes zu sehen. Ob das Atta war, läßt sich nicht
zweifelsfrei feststellen. Jedenfalls muß er ja ein Teufelskerl sein, so alles
auf die letzte Minute vor Abflug ... wenn Kameras regelmäßig alles am check
aufnehmen, warum sieht man nur das Bild von Atta, und warum nur vom
Zubringer-Flug? Es müßten doch von allen Flügen und allen Atentätern dann
derartige Fotos/Videos vorhanden sein.
- wie kommt es, daß gestattet wurde, einen ordentlichen check-in durchzuführen
und 2 Gepäckstücke aufzugeben, nämlich die 2 Reisetaschen mit allen Indizien,
die das Umsteigen nach Boston dann angeblich nicht mehr geschafft haben? Welche
Fluglinie läßt 5-7 Minuten vor Abflug noch die Bänder mit den Gepäckstücken
laufen? Wenn Leute, die so kurz vor dem Abflug eintreffen, überhaupt noch
mitgenommen werden, dann nehmen sie das Gepäck direkt mit ins Flugzeug. Erst
recht, wenn darin ein Testament und ein Geständnis liegen. Außer man (Atta)
will, daß sein Testament gefunden wird. Aber das Gepäckband unterliegt nicht
seinem Einfluß - ob sich dort eine Tasche verhakt, erst recht nicht.
- Woher weiß man anhand der Passagierlisten, wer die Entführer waren? Man sucht
halt "Araber"? Gab es denn sonst irgendwelche Hinweise, dass X am Steuerknüppel
saß, außer daß unter den "Arabern" X eine Pilotenlizenz besaß?
- Warum hat keiner der Entführten bei seinen letzten Anrufen über Handy
mitgeteilt, es seien Araber, die das Flugzeug entführt hätten? Oder ist mir da
etwas entgangen bei den Berichten der Angehörigen, die teils noch extra
nachgefragt hatten, was denn das für Entführer seien? Eine Stewardess hatte
jedenfalls per Handy andere Sitznummern als die durchgegeben, die angeblich die
Araber innehatten !!
- Warum hören wir nichts über die berühmten "letzten Sekunden", zumindest die im
Moment der Entführung? Selbst wenn danach jeder Funkverkehr mit den
Bodenstationen abgebrochen worden wäre, hätte doch zumindest ein einziges Wort,
ein Gespräch, ein Geschrei zwischen den verschiedenen Piloten untereinander oder
mit den Entführern stattgefunden haben müssen. Auch wenn danach den Piloten der
Hals durchschltzt und der Funk abgestellt worden wäre. Nichts. Wir hören nichts,
obwohl verschiedene Bodenstationen beteiligt waren - und die zeichnen jeden
Pieps auf!. Obwohl von der letzten Maschine, die in Pennsylvania crashte, die
beiden black boxes vorhanden sind. Nichts. Nicht einmal das Fehlen dieser
Informationen wird erklärt oder versucht zu erklären. Es herrscht schlichte
Nachrichtensperre über ein völlig unsensibles Thema. Militärische Geheimnisse
können es (eigentlich, eigentlich) nicht sein, die Menschen sind tot, und über
persönliche Details geht die Weltpresse normalerweise bei jedem anderen Absturz
ebenfalls hinweg. Da werden "..." für Gebete oder Flüche oder Röcheln gesetzt.
Warum also das Schweigen? Glaubt die Administration etwa, es könnten alle
Fluglotsen stillgehalten werden?
Der Spiegel weiß, was zu tun ist : "Informieren". Peinlich, wenn es dabei
Widersprüche gibt.
Die Anweisungen des Entführers galten offenbar der Crew und den Passagieren an
Bord. Wohl ohne seine Absicht wurden sie auf der Frequenz übertragen, auf der
die Fluglotsen im Kontrollturm mit den Piloten kommunizieren. Möglicherweise
hatte ein Besatzungsmitglied den Kontakt zum Tower aktiviert.
Es handelt sich wohlgemerkt um die Stimme des Entführers, die ohne Absicht
übertragen wurde. Und von einer Stimme des Piloten, die MIT Absicht übertragen
worden wäre, gibt es nichts? Kein Notfallknopf aktiviert? (In keiner der 4
Maschinen?)
Der Pilot des Fluges 175 antwortete dem Lotsen um 8.41 Uhr: "Gleich nach unserem
Start in Boston fingen wir einen verdächtigen Funkspruch auf." "Hörte sich an,
als ob jemand das Mikro abgedreht hat und sagte, jeder soll auf seinem Platz
bleiben."
Also nicht etwa der Tower, kein anderes Flugzeug, sondern AUSGERECHNET der Pilot
des Fliegers soll etwas vom Flug AA11 aufgefangen haben, der nun selbst tot ist.
Und braucht 27 Minuten dafür, um den Verdacht zu melden. Auf Anfrage. Laut
Spiegel Das erste sichere Zeichen einer Entführung. Ein Pech aber auch für den
Spiegel, daß seit Wochen bekannt ist, daß spätestens um 8.38h das NORAD
informiert war, nach der FAA. Sichere Zeichen scheinen also wohl früher
vorgelegen zu haben. Diese hätten wir gerne erfahren, und nicht die Fälschungen
des CIA.
Um 8.53 Uhr, ... wurde den Lotsen auf Long Island klar, was vorging: "Es handelt
sich offenbar um eine Entführung", sagte er, "wir haben hier jetzt ein paar
Probleme."
Um 8.53 (späteste Angabe)stiegen schon die ersten F15 Interceptors auf. Seit 8
Minuten berichteten Radio und TV über Einschlag Nr.1. Seit 15 Minuten war das
Militär informiert. Diese Lotsen müssen echte Schnellmerker gewesen sein ...
Um 8.56 Uhr wurde Flug 77 nicht mehr erreicht. Die Luftfahrtbehörde FAA hatte
bereits wegen der von Boston aus gestarteten gekidnappten Maschinen Kontakt mit
dem Pentagon aufgenommen. Gegen 9.24 Uhr, also 28 Minuten später,
benachrichtigte sie auch die nordamerikanische Flugraum-Verteidigung (Norad)
über Flug 77. Kurz danach stiegen Kampfjets auf.
Der offensichtliche Unterschied zu der bisherigen Darstellung z.B. im Telegraph
läßt den geneigten Leser sogar weniger schütteln als der blanke Unfug in der
Reihenfolge: Zuerst wurde das Pentagon und dann ein halbe Stunde später Norad
verständigt? Es stimmt nicht, ist Blödsinn, und diese Kampfjets waren die von
Langley. Die F15 waren aber schon eine halbe Stunde in der Luft.
Um 9.38 Uhr krachte es in die Westseite des Pentagon. Beim Aufprall war es mehr
als 500 Meilen pro Stunde schnell - was die Zerstörungskraft erhöhte und es
leichter manövrieren ließ. Die Untersuchungen ergaben später, dass es auf dem
Weg über das Pentagon mittels des Autopiloten gesteuert wurde, um präzise auf
Kurs zu bleiben.
Ich hatte als Laie gedacht, a)ein Autopilot würde ein Ziel, das definiert worden
wäre, ansteuern. b)Warum wird das Ziel dann zunächst überflogen? c)Läßt sich so
ein Ziel in Sekundenschnelle umdefinieren? d)Und so ein Autopilot reagiert nicht
auf den Bodenabstand?
Die Untersuchungen ergaben später ja welche denn? Wenn dann doch nur die an den
black boxes. und da ist mehr nicht drauf? Keine Kabinengespräche?
Aus heutiger Sicht scheint es, als seien Passagiere auf Flug 93 über die anderen
Flugzeugentführungen informiert gewesen. Es ist anzunehmen, dass die Besatzung
durch alle Hintergrundgeräusche im Cockpit des Fluges 93 hindurch einen "Ping"-Ton
gehört hat ...
Aus heutiger Sicht - Schnellmerker auch in der Spiegel-Redaktion. Die Story
wurde vom ersten Tag an verbreitet. Und über dem Gag vergessen die
Spiegelschreiberlinge, daß wir diese "Hintergrundgeräusche" und nicht ihre
blödsinnigen Annahmen gerne gelesen hätten. Ob es da den angeblichen Kampf
Entführer-Passagiere gab. Es gab ihn wohl nicht. Wie auch, wenn reguläre, aber
ausgeschaltete Piloten abgeschossen werden ...
Nun - nach einem Monat möglicher Bearbeitungszeit - kommen die ersten
Aufzeichnungen:
Nach Informationen aus Kreisen der Flugüberwachung habe das FBI die
Aufzeichnungen der Unterhaltung zwischen Bodenstellen mit dem Flugzeug
beschlagnahmt. Die Niederschrift der Aufzeichnungen sei nicht einsehbar. Dennoch
gab es Informanten. Eine Person, die das Band mitgehört hatte, sprach von
"lauten Geräuschen wie bei einem Kampf", die zu hören waren, vieles undeutlich,
doch durchmischt mit Sätzen wie: "Hey, geh raus da!" Auf der Wellenlänge sei
eine ausländische Sprache zu hören gewesen, Fluglotsen vermuteten, es sei
arabisch gewesen.
FBI beschlagnahmt. Also ist NICHTS von dem offiziell, was der Spiegel und die
NYT schreiben. Warum eigentlich noch heute dieses Schweigen?vgl. die Antwort des
FBI unter 12)
Es könnte doch amerikanisches Heldentum bewiesen werden, und es sind alle
Beteiligten tot. Die Schuldfrage ist doch so sehr bewiesen, daß man deswegen ein
Land am anderen Ende der Welt zusammenbombt. Oder? Wir haben ein Band mit den
Kabinengeräuschen, auf dem alles drauf sein müßte:
1. normaler Flug, evtl. incl. Warnungen 2. Eindringen der Entführer 3. Flug der
Entführer 4. Kampf mit den Passagieren 5. "Absturz" So spannend das alles - und
so geheim. Bis die Hollywoodleute ein fake hergestellt haben. zum Vergleich
Airbus-Absturz in Queens : der zweite Recorder wurde inzwischen auch gefunden,
die Stimmen auf dem ersten mittlerweile schon analysiert. Stunden nach dem
Absturz trotz ebenfalls großen Feuers.
FBI über 11. September: Keine "stichhaltigen Beweise"
(Washington Post Ausgabe 30. April 2002)
FBI-Direktor Robert Mueller mußte jetzt öffentlich eingestehen, daß die
amerikanische Regierung "keinerlei Beweise" für ihre Behauptung vorlegen kann,
"islamische Terroristen", oder "Osama bin Laden" bzw. "Al Quaida" seien in die
Anschläge vom 11. September verwickelt. Wie die Washington Post am 30. April
meldete, erklärte Mueller am 19. April vor dem Commonwealth Club in San
Francisco: "Bei unseren Untersuchungen haben wir nicht ein einziges Beweisstück
gefunden - weder hier in den USA, noch in dem umfangreichen Material, das wir in
Afghanistan und anderswo sichergestellt haben - , das einen Zusammenhang mit der
Verschwörung vom 11. September erwähnt." Wie die Washington Post weiterhin
mitteilt, "erklären Beamte der [amerikanischen] Strafverfolgungsbehörden, daß
sie zwar die - bis auf einige 'Knöllchen' wegen zu schnellen Fahrens ausnahmslos
legalen - Aktivitäten der [mutmaßlichen] Kidnapper vor den Anschlägen
rekonstruieren konnten, jedoch keine Beweise für eine tatsächliche Verschwörung
gefunden haben". Der amerikanische
Oppositionspolitiker Lyndon LaRouche hat bisher als einziger US-Politiker
öffentlich der offiziellen Linie "Es-war-bin-Laden" widersprochen und
stattdessen darauf hingewiesen, daß Umfang und Komplexität der Anschläge vom 11.
September dnahelegen, daß damals ein "Putschversuch gegen die US-Regierung"
stattfand, in den nach Lage der Dinge "hochrangige Kreise im Militär- und
Sicherheitsapparat innerhalb der USA" verwickelt waren. Weiterhin hatte LaRouche
wiederholt erklärt, daß die US-Regierung nicht einen einzigen stichhaltigen
Beweis für ihre Behauptung präsentiert hat, daß Usama bin Laden die Anschläge
vom 11. September durchgeführt hat. Es zeigt sich, daß LaRouche - wieder einmal
- Recht gehabt hat. Unterdessen mußte Washington in dieser Sache eine weitere
dicke Schlappe hinnehmen, da das US-Justizministerium seine Behauptung, der aus
Algerien stammende Pilot
Lofti Raissi sei der "Fluglehrer der Terrorpiloten des 11. September" gewesen,
nicht beweisen konnte. Letzten September war Raissi auf Betreiben Washingtons in
London verhaftet worden und man verhandelte über seine Auslieferung an die USA.
Doch jetzt, bei der abschließenden Anhörung am 24. April in London, erklärte
Richter Timothy Workman den Verteidigern Raissis "Ihr Mandant ist mehrmals hier
erschienen, da ihm Verwicklung in den Terrorismus vorgeworfen wurde. Ich möchte
klarstellen, daß mir keinerlei Beweise vorgelegt wurden, die diesen Verdacht
erhärten." Raissi war Mitte Februar nach fünf Monaten in einem britischen
Gefängnis gegen Kaution entlassen worden. Schon damals beschwerte sich Richter
Workman, die US-Behörden hätten keinerlei stichhaltige Beweise für ihre
Anschuldigungen vorgebracht. Mit dem Urteil vom 24. April ist Raissi nun wieder
ein freier Mann. Der Vertreter der USA in dem Fall, James Lewis, erklärte, die
USA würden von der Entscheidung unbeeindruckt weiter gegen Raissi im
Zusammenhang mit dem 11. September ermitteln.
Quelle : Bürgerrechtsbewegung Solidarität
Bundesgeschäftsstelle Mainz 06131-237384
http://www.bueso.de/seiten/aktuell/an.htm#3
SPIEGEL ONLINE - 20. Dezember 2001, 21:01
URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,174025,00.html
Zweifel an Bin Ladens "Geständnis-Video" es soll fehlerhaft übersetzt sein !
Nach Einschätzung eines Hamburger Orientalisten und zweier unabhängiger
Übersetzer ist das von der US-Regierung veröffentlichte Video mit einem
Quasi-Geständnis des Topterroristen Osama Bin Laden an entscheidenden Stellen
manipuliert. Dies berichtet das Politmagazin Monitor.
AP
Bin-Laden-Video: Was sagte Bin Laden und was wurde ihm in den Mund gelegt?
Köln - Das ARD-Politmagazin Monitor will eigenen Angaben zufolge
Übersetzungsfehler des US-Verteidigungsministeriums im jüngsten
Osama-Bin-Laden-Video nachgewiesen haben. Das Amateur-Video, das Bin Laden im
Kreis von Gefolgsleuten zeigt, war von US-Präsident George W.Bush vor wenigen
Tagen als "vernichtendes Schuldeingeständnis" Bin Ladens bezeichnet und zur
weltweiten Verbreitung freigegeben worden. Laut Monitor ist das Band manipuliert
und enthält sogar Fehler. Die Redaktion hatte eigenen Angaben zufolge ein Band
in der arabischen Originalfassung vom US-Außenministerium angefordert.
Der Hamburger Orientalist Gernot Rotter sowie zwei unabhängige, vereidigte
Übersetzer stellen laut Monitor übereinstimmend fest: In der vom Pentagon
herausgegebenen englischen Übersetzung des "Geständnisses" seien an gravierenden
Stellen Bezüge hineinformuliert, aus denen eine eindeutige Täterschaft Bin
Ladens abgeleitet werden kann. So würden etwa Zeitbezüge hergestellt, die
angeblich sein Vorwissen belegen, in der arabischen Originalversion aber nicht
auftauchen.
Der Arabist Abdel El M. Husseini nannte in der Sendung drei fehlerhafte
Übersetzungen. Nach Angaben der US-Regierung soll in dem Video zu hören sein:
"Wir haben die Zahl der Toten im Voraus kalkuliert." Die Worte "im Voraus" (in
advance) sind laut Husseini auf dem Band nicht enthalten. Zweites Beispiel: In
dem Satz "Wir hatten eine Nachricht am vorhergehenden Donnerstag erhalten" fehle
auf dem Band das Wort "vorhergehend" (previous). Auch die offizielle Version
"Wir forderten jeden von ihnen auf, nach Amerika zu gehen" sei in der
Übersetzung falsch wiedergegeben. Korrekt müsse es heißen: "Es wurde von ihnen
verlangt, ...." - was folgt sei im Original unverständlich.
Die Recherchen stellten laut Monitor die Beweiskraft der vom Pentagon
verbreiteten und von den meisten westlichen Medien übernommenen Version in
Frage: "Die amerikanischen Übersetzer, die die Bänder abgehört haben und
transkribiert haben, haben offensichtlich an vielen Stellen Dinge
hineingeschrieben, die sie hören wollten, die aber so - auch nach mehrmaligem
Anhören - nicht zu hören sind", sagte Rotter in der Sendung. Laut Rotter kann
aus dem Monitor vorliegenden Band kein Beweismittel gegen Bin Laden konstruiert
werden. Das Video sei von äußerst schlechter Qualität und streckenweise
unverständlich. Bei akustisch vernehmbaren Passagen fehle des öfteren der
Zusammenhang.
The WTC Conspiracy XV
Zweifel
an der Darstellung mit Mohammed Atta
Der renommierte britische Journalist Robert Fisk hat in der Zeitung Independent
Zweifel an der Authentizität des angeblich im Gepäck von Mohammed Atta
gefundenen Anweisungsschreibens geäußert, da es Formulierungen und Wendungen
enthält, die kein Muslim - "und sei er auch noch so irregeleitet" - gebrauchen
würde. So im Lobpreis am Anfang des Texts : "In the name of god, of myself, of
my family", der absolut untypisch sei, da kein Muslim an dieser Stelle sich und
seine Familie in das Gebet aufnehmen würde, sondern umgehend den Propheten
Mohammed nennt, sobald er den Namen Gottes anruft. Die Übersetzung, die das FBI
veröffentlicht hat, klingt laut Fisk "beinah wie eine christliche Sicht dessen,
was die Entführer gefühlt haben könnten". Ich kenne die islamische Gebets- und
Sprachregelungen zu wenig, um diese Frage entscheiden zu können, doch auch die
weiteren Merkwürdigkeiten auf die der Artikel verweist, sind sehr einleuchtend.
Auch Bob Woodward, "Watergate"-Koryphäe der "Washington Post", entdeckte einige
Ungereimtheiten in diesem Text. Sie fügen sich in eine ganze Kette sich
häufender, merkwürdiger Zufälle.
Vier Wochen sind seit dem grausamsten Mordanschlag der Menschheitsgeschichte
vergangen und noch immer tappt die Weltöffentlichkeit bei der Frage nach den
Hintermännern im Dunkeln. Neunzehn arabisch klingende Namen, einige davon
angeblich in Florida ausgebildete Hobbyflieger und zeitweilig Studenten in
Hamburg - that's it, und das war auch schon wenige Stunden nach dem Anschlag
bekannt. Seitdem sind außer den Schriftstücken des vermutlichen WTC-Piloten Atta
nur noch einige angeblich saudische Überweisungen auf sein Konto hinzugekommen.
Was die definitive Spur zur weltumspannenden "Al -Quaida" des mysteriösen Bin
Gaddafi Bin Saddam Bin Laden betrifft: Zero Evidence. Aber allemal genug, um
einen Krieg zu beginnen - und keiner in der westlichen Welt fragt mehr nach
einem Beweis ...
Atta war so weich - schildert einer seiner fassungslosen Kommilitonen einen
völlig normalen, zurückhaltenden, sensiblen Mitstudenten, der der Chef der
Selbstmordpiloten gewesen sein soll. Er war aber, wenn er's denn war, auch weich
in der Birne, oder er ist einfach nicht das, als was ihn die CNN-Version der
Realität darstellen möchte.
Er hinterlässt, Zufall eins, in einem Mietwagen arabische Flugunterlagen sowie,
Zufall zwei, einen Koran und wird, Zufall drei, beim Aussteigen von einem Zeugen
beobachtet. Jeder Muslim, zumal in seiner letzten "heiligen" Mission, würde wohl
den Koran mitnehmen; und kein abgebrühter, jahrelang trainierter Top-Agent lässt
Flugunterlagen in einem leeren Mietwagen zurück, es sei denn, er will eine Spur
legen. Großer Zufall Nummer vier: der Selbstmordpilot mit One-way-ticket hat
Gepäck dabei, nicht nur Handgepäck, sondern eine Tasche, die er aufgibt und die,
Super-Zufall fünf, am Flughafen hängen bleibt. Sie enthält dann, Mega-Zufall
sechs, das veröffentlichte Gebets- und Anleitungsskript.
Wenn der Selbstmordpilot, den uns FBI und CNN präsentieren, absichtlich eine
Spur auf seine "Heldentat" hinterlassen wollte, warum hat er die Tasche dann
aufgegeben und nicht einfach in der Halle stehen gelassen? Wenn das Skript in
dieser Tasche Anweisungen für die letzten Minuten enthielt, warum war es dann
nicht im Handgepäck ? Wenn es wirklich vom Drahtzieher der "Al-Quaida" verfasst
wurde, warum enthält es dann einerseits völlig "un-arabische" Ausdrücke wie "100
Prozent" oder "optimistisch" - aber andererseits die Gebetszeilen des
Morgengebets, die jedes Muslimkind auswendig kann und die überflüssigerweise
komplett zitiert werden?
Sollte das, wie Robert Fisk vermutet, mit den islamisch uniformierten, weil aus
dem christlichen Libanon stammenden Arabisch-Übersetzern der CIA zu tun haben?
Bisher wurde nur die Übersetzung, nicht der Originaltext freigegeben. Dann
könnte sich eventuell klären, ob ein Übersetzungsfehler vorliegt oder ob es sich
um einen Fake handelt, d.h. die Fehler schon bei der ersten Übersetzung vom
englischen ins arabische "Original" gemacht wurden...
Verbunden mit der schon vor vier Wochen hier gestellten Frage, warum
Top-Terroristen Inlandsflüge, für die kein Ausweis gebraucht wird, unter ihrem
echten Namen buchen - Giga-Zufall sieben ! - ergeben diese im Wortsinn
"getürkten", auf muslimisch geschminkt erscheinenden Spuren alle keinen rechten
Sinn - außer eben dem, ein völlig eindeutiges, unzweifelhaftes Täterumfeld zu
profilieren, mit Indizien, die auch noch dem einfältigsten
Vor-Abend-Krimi-Abonnenten sofort einleuchten.
Auf den von CNN veröffentlichten Fluglisten der Passagiere tauchen die 19
arabischen Täternamen übrigens gar nicht auf, was für die Profi-Paranoiker von
PsyOpNews aber keine Überraschung darstellt, weil nach ihrer Theorie die Jets
erstens automatisch ins Ziel gelenkt wurden und der lehrbuchmäßige Einsturz der
WTC-Türme dann noch durch zusätzliche Sprengungen ferngesteuert war. Ähnlich wie
beim Oklahoma-Bombing, dessen Ausmaß mit der Sprengstoffmenge, die der
"Einzeltäter" McVeigh deponierte, nach Ansicht vieler Experten nicht erklärbar
ist, soll auch beim WTC nachgeholfen worden sein. Meinen jedenfalls die
PsyOp-Spezialisten für psychologische Kriegführung – und weisen darauf hin, dass
es zufällig dieselbe Abrissfirma ist, die nun den Milliarden-Auftrag für die
WTC-Entsorgung (sprich: Spurenbeseitigung) erhalten hat: "Controlled Demoliton".
Mittlerweile hat die kontrollierte Demolierung Afghanistans begonnen und die
Öffentlichkeit wird auf einen lange dauernden Krieg eingeschworen. Was die
CIA-Theoretiker Brzezinski ("Die einzige Weltmacht") und Huntington ("Clash of
Civilisations") planspielmäßig vorgedacht haben, wird in die Praxis umgesetzt.
Der neue Erzfeind - "Islamischer Terror" -hat endlich seine Fratze gezeigt und
liefert nun allemal Grund, den geo-strategischen Hot-Spot zwischen Europa und
Asien unter Beschlag zu nehmen. Um zu verhindern, dass sich hier eine starke
Achse Paris-Berlin-Moskau-Peking bildet, die in einigen Jahrzehnten der einzigen
Weltmacht ökonomisch und militärisch gefährlich werden könnte; sowie um den
Zusammenbruch des überbewerteten Dollars, der überschuldeten US-Ökonomie und
damit des globalen Finanzsystems hinauszuzögern bzw. als "controlled demolition"
einzuleiten.
Was sind ein paar tausend Tote an der Heimatfront, wenn es um den langfristigen
Fortbestand des Imperiums, die Energiereserven für eine weiteres "amerikanisches
Jahrhundert", eine neue Weltordnung und Weltwährung geht? War 1941 die
Entscheidung von Henry Stimson und seiner Geheimdienstchefs, in Pearl Harbor
zweitausend Seelen und ein paar Schiffe zu opfern, um die amerikanische
Öffentlichkeit zum gegen Krieg gegen Hitler zu motivieren, nicht letztlich
gerechtfertigt? Haben nicht die Vereinigten Staaten - und namentlich die Familie
Bush - sowohl von der Aufrüstung und Finanzierung Hitlers und der IG Farben von
1929-1941, als auch von der anschließenden kontrollierten Demolierung,
hervorragend profitiert? Sind die USA nicht als einzige Weltmacht aus dem erst
1989 beendeten 2. Weltkrieg hervorgegangen? Gibt es also, im Rückblick auf das
20. Jahrhundert, irgendetwas an der verdeckten Außenpolitik mit den netten
Hurensöhnen Bin Hitler Bin Pinochet Bin Noriega Bin Laden auszusetzen? Aus der
ethischen Perspektive von Moral und Menschenrechten zwar eine ganze Menge, doch
aus der Machtperspektive von Washington und Wallstreet - absolut nichts! Deshalb
ist auch "9-11" ist als provozierter, observierter und zugelassener
Kamikaze-Angriff a la Pearl Harbor vorstellbar - mit jedem Tag der im Nebulösem
verlaufenden "Fahndung" ein bisschen mehr.
Wo sind die Flugzeugteile geblieben?
Die Zahl der Ungereimtheiten zum 11. September sind derart groß, dass man als
"aufgeklärter" Bürger fragt, wie so eine permanente und größte Gehirnwäsche
aller Zeiten so lange Bestand haben kann. Viele Menschen erkennen jetzt, wie die
sogenannten westlichen Demokratien funktionieren. Selbst die absurdesten Lügen
können offensichtlich problemlos verbreitet werden, ohne dass es zu ernsthaften
Nachfragen kommt.
Eine der Seiten, die nachhaltig nachfragt, ist die englischsprachige Seite:
http://www.asile.org/citoyens/numero13/pentagone/erreurs_en.htm
Sie zeigt anhand von Fotos das Pentagon nach den Anschlägen und fragt den Leser,
wo denn das Flugzeug nur geblieben ist? Tatsächlich scheint ein komplettes
riesiges Flugzeug, dass mit ca. nur 300 km/h aufgeschlagen sein soll, komplett
"verschwunden" zu sein. Während im WTC sogar die Pässe der Terroristen
problemlos den Aufprall mit viel höherer Geschwindigkeit überstanden haben
sollen, soll sich hier ein komplettes Flugzeug samt Triebwerken und kompletten
Flügeln in Staub aufgelöst haben.
Das erstaunliche daran ist ja nicht nur die Tatsache, dass die einfachen Bürger
von den US-Amerikanern für dumm verkauft werden. Viel schlimmer ist, dass
sämtliche Geheimdienste der westlichen Welt einschließlich aller deutschen
Dienste, die sicherlich diese Rundmail mitlesen, dieses grausame Spiel
mitspielen und ihre eigenen Bevölkerungen offensichtlich betrügen.
Ist der von Huntington zur Notwendigkeit erklärte neue Feind des Islam so viel
Manipulation wert? Ist der Schutz der Supermacht USA den deutschen Beamten so
viel wert? Sind keine deutschen Experten in der Lage aus den Fotos das zu
erkennen, was jeder Laie erkennen kann, dass dort nie ein Flugzeug
hineingeflogen ist? Gibt es in allen diesen Diensten des Bundes und der Länder
keine einzige aufrichtige Person, der die Information der Bevölkerung über diese
größte Gehirnwäscheaktion der Menschheit für notwendig oder zumindest angebracht
hält? Darf nur der Ex-Minister v.Bülow diese offensichtliche Tatsache
aussprechen?
Glauben diese Dienste wirklich, dass von den harmlosen muslimischen
Organisationen in Deutschland mehr Gefahr ausgeht, als von Menschen, die so eine
generalstabsmäßige Massenmanipulation durchführen und über einen so langen
Zeitraum aufrecht erhalten können?
Telepolis
Der
CIA hat doch nichts damit zu tun! Wer soll euch das glauben?
The WTC Conspiracy XLII
"Hören Sie auf, mir Emails zu schicken. Sie wissen, wer gemeint ist. Und Sie
wissen, welche Emails ich meine ... OK, ich werde es sagen: diese
weitergeschickten Emails, die suggerieren oder geradewegs behaupten, dass die
CIA und die US-Regierung irgendwie in die grauenhaften Anschläge vom 11.
September involviert sind", beschwerte sich unlängst der Washington-Redakteur
des Magazins The Nation, David Corn, über die Hinweise, seinem Job als
politischer Journalist ordnungsgemäß nachzukommen.
Alles Verschwörungstheorien, die "zu blöde sind, um darauf zu antworten".
Wie zum Beispiel:
"Emails über einen Burschen, der in Kanada einsitzt, behauptet ein ehemaliger
US-Geheimdienstmitarbeiter zu sein und angeblich schriftliche Warnungen vor den
Anschlägen Mitte August an seine Wärter übergab. Oder Emails, die italienische
Zeitungsberichte zitieren, nach denen Usama Bin Ladin im Juli im American
Hospital in Dubai an seinen Nieren behandelt wurde und sich dort mit einem
CIA-Offiziellen traf. Dann gibt es Emails, die sich auf ein in Frankreich
erschienenes Buch beziehen, das feststellt, die Attacken seien einen Monat
später gekommen, nachdem die Verhandlungsführer der Bush-Regierung, die mit den
Taliban über ein Pipeline-Projekt verhandelten, den Afghanen gedroht hätten:
'entweder ihr akzeptiert unser Angebot eines Teppichs voller Gold oder wie
beerdigen euch unter einem Teppich von Bomben'."
Nun haben diese Behauptungen, die Corn schlicht für "Scheiß" (crap) hält, und
die daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen, die er als "verrückt" bezeichnet,
schon ein bisschen mehr Wertigkeit als eine bloße Email. Das Zitat aus den
Geheimverhandlungen mit den Taliban wurde vom pakistanischen Außenminister
wiedergegeben, der Bericht über Usamas CIA-Meeting stammt ursprünglich aus dem
französischen "Figaro" und beruft sich auf Beobachtungen des französischen
Geheimdiensts; und der in Kanada einsitzende Delmart "Mike" Vreeland konnte
seine Zugehörigkeit zur US-Navy einem Gericht in Toronto eindrucksvoll beweisen:
Sein Anwalt rief aus dem Gerichtssaal die Telefonvermittlung des Pentagon an und
ließ sich Vreelands Büronummer und Durchwahl geben.
Das sagt alles noch gar nichts. Kann der Navy-Geheimdienst so dumm sein, einen
zu heiß gewordenen Agenten nicht aus seinem Telefonbuch zu streichen ? Hat
Frankreich nicht eigene geopolitische Interessen und ein Motiv, mit
Desinformation Sand ins Getriebe der US-dominierten Allianz zustreuen? Ist
Pakistans Außenminister als Bundesgenosse der Taliban ein glaubwürdiger Zeuge?
Doch solche Fragen stellt Corn erst gar nicht, seine Begründung aber, warum
dieser ganze Verschwörungsscheiß "absurd" ist, verdient festgehalten zu werden:
"Wären U.S.-Offizielle fähig zu solch einer niederträchtigen Tat? Fähig im Sinne
von in der Lage dazu zu sein, sie durchzuführen, und willens dazu. Um es einfach
zu sagen: Die Spione und Spezialagenten sind nicht gut genug, böse genug und
nicht mutig genug, so eine Operation zu inszenieren. Dieser Schluss basiert
teilweise auf, ich darf sagen, gesundem Menschenverstand, aber ich habe mich
auch jahrelang mit Themen der nationalen Sicherheit beschäftigt (für ein Buch,
das ich über die CIA schrieb, habe ich Interviews mit über 100 ihrer
Angestellten geführt). Nicht gut genug: So ein Plot - die simultane Zerstörung
der beiden Türme, und Teile des Pentagons, und vier Flugzeuge, die es aussehen
lassen, als ob alles von jemand anderem begangen worden sei: das ist weit
jenseits des Fähigkeits-Levels der US.Geheimdienste."
Dank dieser Aufklärung durch einen ausgewiesenen Experten, der u.a. über 100
CIA-Angestellte interviewt hat, können wir jetzt auch erahnen, was die
Fähigkeiten der US-Geheimdienste trotz 30 Milliarden $ Jahresetat weit
überschreitet: eine Höhle, ein Bösewicht und 19 Räuber mit Cessna-Flugstunden.
Obwohl einer der prominentesten der intellektuellen Debunker von
"Verschwörungs-Schwachsinn" scheint sich auch David Corn der Schwäche dieses
Arguments bewusst zu sein, und sieht sich deshalb genötigt, im "Schlamm" einiger
Verschwörungstheorien zu wühlen, um sie beispielhaft zu zerpflücken.
Dass er sich dabei das vermeintlich schwächste Glied - die Geschichte von
Delmart Vreeland - und ihren lautstärksten Vertreter - den "Cop vs CIA" und
"Form The Wilderness"-Herausgeber Mike Ruppert - vornimmt, ist legitim, doch mit
deren Antwort hat Corn wohl nicht gerechnet - und sie dürfte unter dem Teppich
der liberalen "The Nation" genauso verschwinden, wie die kritischen Fragen der
Kongressabgeordneten McKinney unter dem Teppich der nationalen Sicherheit.
Der merkwürdige Fall des windigen kleinen Agenten Delmart "Mike" Vreeland, der
im Dezember 2000 in Kanada verhaftet wurde und im August 2001 seinen
Gefängniswärtern eine Notiz zukommen ließ, in der er vor einem großen Anschlag
auf exponierte Ziele in den USA warnte, ist aufmerksamen Lesern dieser Serie
schon seit Mitte Oktober bekannt ( Juli 2001: Usama meets CIA!). Im Februar
berichteten wir von dem Gerichtsverfahren und dem spektakulären Beweis für seine
Identität als Navy-Mitarbeiter ( Von Al-Capone-Land nach Pipelineistan).
Mittlerweile ist der 35-jährige Vreeland, der wegen Kreditkartenbetrugs
angeklagt war, vom Gericht in Toronto gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt
worden - und kämpft jetzt juristisch gegen das Auslieferungsersuchen der USA,
das er nach eigenen Befürchtungen nicht länger als ein paar Stunden überleben
würde.
Er hat einen offenen Brief an David Corn von "The Nation" geschrieben, sowie
Mike Ruppert in einem ausführlichen Interview 35 Fragen beantwortet. Danach hat
Vreeland, der aus Moskau kommend in Toronto festgenommen worden war, von den
geplanten Anschlägen erstmals Anfang Dezember 2000 erfahren, aus dem Dokument
eines US-Agenten, der zu der Kopie einer Warnung gekommen war, die Russlands
Präsident Putin aus dem Irak von Saddam Husseins Sohn zugestellt worden sein
soll. Nachdem die kanadischen Behörden Vreelands Ersuchen, mit dem
Militärgeheimdienst zu sprechen, abgelehnt hatten, schrieb er im August jene
ominöse, hastige Notiz, die seine Wächter dann versiegelt zur Habe nahmen und
erst am 14. September wieder öffneten. Neben einer Liste mit Gebäuden - WTC,
Sears Towers, White House, Pentagon - enthält der Notizzettel auch den
merkwürdigen Satz: "Let one happen, stop the rest" - Lass eins passieren, stoppe
die anderen" - zu dem sich Vreeland im Interview auf Rat seiner Anwälte aber
nicht äußert. Auf die Nachfrage Mike Rupperts, ob dieser Satz nicht impliziere,
dass die Vereinigten Staaten oder ein anderer Geheimdienst die ausführende
Terrorzelle komplett unterwandert habe, antwortete er:
"Das stimmt ohne Frage. Manchmal schaffen bestimmte Regierungen Netzwerke wie
al-Qaida, die in Afghanistan ja wirklich die Regierung waren. Und diese
Einheiten schaffen dann spezielle Probleme im Sinne der sie steuernden
Regierung." - Wissen Sie, wer diese Unterwanderung ausführt hat? "Ich kann dazu
keinen Kommentar abgeben." - Ist es möglich, dass die Terrorzellen "geführt"
wurden, ohne dass sie davon wussten? "Absolut."
Mir schien die Geschichte dieses kleinen Agenten, der mit seiner von der Navy
finanzierten Kreditkarte einen auf James Bond macht, Edel-Champanger kistenweise
ordert und als Yachtkäufer auftritt, von Anfang an realistisch. Auch dass er bei
seinen Spionagetrips nach Moskau, bei denen es angeblich um ein Projekt "Red
Mercury" - basketball-große Atomsprengkörper - ging, von Kollegen am Rande etwas
über die Warnung vor diesen Anschlägen erfahren hat, ist glaubhaft - und dass er
dieses Wissen jetzt, wo ihn sein Arbeitgeber wegen seines windigen Agentenlebens
via Kreditkarte hochgehen (bzw. einfahren) lässt, nutzt. um seine Haut zu
retten, scheint logisch. Ebenso wie die Methode der Geheimdienste, "hot potatoes"
unter ihren Undercover-Agenten im Falle eines Falles mit fingierten Anklagen und
anderen Tricks aus dem Verkehr zu ziehen – und abzustreiten, jemals mit ihnen zu
tun gehabt zu haben.
Nehmen wir einmal an, Vreeland sei wirklich nur ein gewöhnlicher Betrüger und
Kreditkartenschwindler, was würde ihm so eine Geheimdienst-Räuberpistole, wie er
sie den kanadischen Behörden lieferte, in diesem Fall nützen? Müsste er, wenn er
ernsthaft auf einer völlig erfundenen Identität als Agent beharrt, nicht eher
damit rechnen, in der geschlossenen Abteilung der Klapsmühle zu landen, statt in
Freiheit? Also: diese kleine, halb-kriminelle Undercover-Wühlmaus, die seit
ihrem Ausscheiden aus der offiziellen Navy für deren Geheimdienst als fester
"freier Mitarbeiter" für 4.620 Dollar im Monat im Trüben fischt - dieser
Lieutenant Delmart "Mike" Vreeland ist echt. Was aber bringt ihn dann dazu, im
August 2001 seine Gefängniswärter vor einem Terroranschlag zu warnen, und die
Namen der avisierten Gebäude auf einen Zettel zu kritzeln? Dass er die
entscheidenden Fragen in seinem Interview nicht beantwortet, ist nachvollziehbar
- schon so dürfte er sich als "whistleblower" seines Lebens augenblicklich nicht
allzu sicher fühlen. Doch dank seines Falls könne wir die Szenarien des
Vorauswissens um eine weitere Variante ergänzen:
Eine Terrorgruppe, nennen wir sie der Einfachheit halber al-Qaida, plant eine
Serie von Anschlägen mit Passagierflugzeugen auf exponierte Gebäude der USA.
Planung und Vorbereitung bleiben nicht unentdeckt, im Juni 2000 erfährt - laut
Vreeland - der irakische Geheimdienst davon und meldet es im November an das
befreundete Russland weiter. Spätestens jetzt erfahren auch die amerikanischen
Dienste davon, scheinen aber nichts weiter zu unternehmen - und stattdessen die
Parole auszugeben "Let one happen - stop the rest". Das jedenfalls notiert der
im Dezember 2000 verhaftete US-Agent Vreeland im August 2001 auf einer warnende
Notiz, die bis zum 14. September bei seiner Habe schmort. Was der kryptische
Satz meinen könnte, zu dem er sich derzeit öffentlich nicht äußern will, deutet
schon die Nachfrage Mike Rupperts an - er klingt wie eine Anweisung an die
Undercover-Agenten in dieser Terrorgruppe. Stellt sich die Frage, auf welchen
Kanälen diese inoffiziellen Mitarbeiter bei "al-Qaida" eingeschleust werden
konnten? Hier bietet sich der pakistanische Geheimdienst ISI an, der engste
CIA-Partner in der Region, von dem dann - laut Times of India unter Berufung auf
indische Quellen und das FBI - unter anderem Mohammed Atta im Juli mit 100.000 $
bestückt wurde.
Ist al-Qaida am Ende mit inoffiziellen Mitarbeitern ähnlich durchsetzt wie der
deutsche NPD-Vorstand mit IM des Verfassungsschutzes? Dann wurde Usama, dem
Doppelagenten par excellence, nach seiner Rolle als Watschenmann sicher eine
friedvolle Pension versprochen - in irgendeiner saudischen Oase, oder rasiert
und mit neuem Pass in Florida ...
Angstschüren
durch Terrorwarnungen
Der Mossad läßt grüßen
The WTC Conspiracy XLV
Ich schreibe diese Zeilen mit einem etwas mulmigen Gefühl: die Berliner
Innenstadt ist schon einen Tag vor Bushs Ankunft ein Hochsicherheitstrakt,
mindestens fünf Mal ist in den letzten zwei Stunden ein Hubschrauber über das
Haus geflogen und abgesehen von dem nervigen Lärm stürzen diese Dinger ja gern
mal ab. Und wenn ich mir vorstelle, dass dann hier im Hof nach irakischen
Terroristen gefahndet wird oder alle Hausbewohner als potenzielle
Al-Qaida-Unterstützer oder Anti-Bushisten erstmal vorläufig verhaftet würden ...
So ein kleiner bis mittlerer Terroranschlag während des Besuchs in Europa käme
ja nicht unpassend, um die laschen Europäer für einen Irak-Feldzug (bzw. die
Finanzierung desselben nach der Regel "US fights, EU fonds, UN feeds") zu
motivieren.
Vor allem Franzosen und Deutsche scheinen nicht bereit, weitere Kriegsabenteuer
des US-Präsidenten zu finanzieren - zumal jetzt auch in den USA die Opposition
der Demokraten wieder erwacht und sich der Skandal um die Nicht-Untersuchung des
11.9., die Nicht-Verfolgung von Bin Ladin und Al-Qaida und das Vorauswissen von
Bush zu einer Regierungskrise ersten Ranges auswächst.
Noch mauert das Weiße Haus nach allen Regeln der Kunst, doch dass der Kettenhund
der Regierung, Dick Cheney, seit Tagen nur denselben Ton kläfft - dass jede
weitere Untersuchung "unpatriotisch" sei -, stimmt bedenklich. Wer so mit dem
Rücken zur Wand steht - und neben der allgemeinen Wirtschaftskrise stürmt auch
noch der Mega-Skandal "Enron" auf die Bush-Administration ein - ist
angeschossen; und da angeschossene Cowboys oft blindlings um sich schießen,
wirkt Bushs Werbung für die Eliminierung der "Achse des Bösen" immer weniger
glaubwürdig. Braucht er den Krieg gegen Saddam nicht nur, um zu Hause seine Haut
zu retten?
"Was wußte der Präsident und wann wußte er es?", lautete die berühmte
Watergate-Frage. Seit Mitte Mai bekannt wurde, dass in zwei FBI-Memos aus dem
Juli 2001 und in einem CIA-Briefing an Präsident Bush am 6. August vor der
bevorstehenden Gefahr durch terroristische Flugzeugentführungen gewarnt wurde,
gerät die Legende vom "Überraschungsangriff" auch in den Mainstream-Medien ins
Wanken. Die lauter werdenden Vorwürfe gegen den Präsidenten, Warnungen nicht
ernst genug genommen zu haben, werden zwar noch nicht dazu führen, dass das
gesamte Kartenhaus einstürzt - Sollbruchstellen wie "Koordinationsmängel",
"Bürokratie", "Schlamperei" deuten sich aber bereits an, ein Bauernkopfer in
Form eines leitenden CIA-Manns wurde schon gebracht.
Doch wenn die aus ihrer selbstverordneten Trance langsam erwachenden Medien
neben den bis dato öffentlich diskutierten Warnungen auch noch die ganze
Geschichte des Vorauswissens zur Kenntnis nehmen, könnte es für Bush alsbald
richtig eng werden. Zumal zwei der spannendsten Geschichten über die mögliche
Verhinderung der Attentate in den USA bisher nur im Internet publiziert werden:
die Hintergründe des Rücktritts des höchsten FBI-Terrorfahnders John O'Neill (
In Memoriam John O'Neill - der kaltgestellte Jäger Bin Ladins starb im WTC) im
Juli 2001 und die Vorauswarnungen des in Kanada inhaftierten Navy-Spions Delmart
Vreeland vom August 2001 ( Let one happen, stop the rest). Doch das Leck im
Stonewall um die Vorgänge des 11.9. scheint geschlagen, der Ton in den Medien
wandelt sich und es wird nicht mehr lange dauern, bis auch diese Fälle
öffentlich diskutiert werden.
Überdies hat der innenpolitisch in die Klemme geratene Ariel Scharon aus Israel
jetzt unter der Hand eine Breitseite in Sachen Vorauswissen des US-Präsidenten
abgefeuert. Wie der irische Geheimdienst-Newsletter Global Intel berichtet, soll
Scharon der Veröffentlichung sensitiver Mossad-Dokumente zugestimmt haben, die
belegen, wann und wie der israelische Geheimdienst die CIA über die drohenden
Attacken informiert hat. Gemäß den Dokumenten, die teilweise auch der englischen
"Sunday Times" vorlagen, standen einige der Hijacker des 11. September unter
24-Stunden Beobachtung des Mossad. Gordon Thomas, Herausgeber von "Global Intel"
schreibt am 21.Mai:
"Die in den geheimen Dokumenten enthaltenen Details zeigen, dass ein leitender
Mossad-Agent seinem Kollegen von der Central Intelligenz Agency Hinweise gab,
dass ein großer terroristischer Anschlag in den USA vorbereitet werde. Ein
Handvoll Spione hatte die Al-Qaida-Organisation unterwandert, während
erstaunliche 120 weitere, die sich als Kunststudenten aus Übersee ausgaben, eine
große Undercover-Operation in ganz Amerika durchführten.
Andere Dokumente, die der Sunday Times von verschiedenen Geheimdiensten und der
Drug Enforcement Agency vorliegen, zeigen, dass zwei Mossad-Zellen, bestehend
aus sechs in Ägypten und Jemen geborenen Juden, in einer geheimen Basis in der
israelischen Negev-Wüste ausgebildet wurden, um Usama Bin Ladins Netzwerk zu
unterwandern. Ein Team flog nach Amsterdam und stand unter der Leitung der
Europa-Abteilung des Mossad, die am Flughafen Schiphol im "El Al"-Gebäude
stationiert ist. Es trat später in Kontakt mit Mohammed Atta in Hamburg, dem
führenden Hijacker am 11. September. Die zweite Gruppe flog direkt nach New
York. Von dort reisten sie nach Süd-Florida und infiltrierten die Bin Ladin
Organisation. Im August letzten Jahres flog das europäische Mossad-Team mit
einigen der Hamburger Terroristen nach Boston, einen Monat vor der Attacke auf
die Twin Towers.
Zu diesem Zeitpunkt hatte das Mossad Team mitgeteilt, dass eine Attacke auf die
USA "nahe bevorsteht". Es berichtete dies an die Kontrollstelle in Tel Aviv und
benutzte dazu ein sichereres Kommunikationssystem in Israels Washingtoner
Botschaft. Anfang September sandte der Mossad Chef Efraim Halevy eine Warnung an
die CIA über die Möglichkeit einer solchen Attacke. Die Warnung wurde empfangen
und bestätigt. Aber von CIA Chef Tenet heißt es, er habe sie als "zu
unspezifisch" beschrieben. Das FBI wurde ebenfalls informiert. Halevy sandte
eine zweite Warnung an die CIA um den 7. September. Ein Sprecher des FBI
verweigerte die Diskussion weiterer Details der Mossad-Operation mit dem
Hinweis: "Es laufen Kongreß-Anhörungen zu möglichen Geheimdienstfehlern im
Zusammenhang mit dem 11. September. Wir können ihre Informationen nicht
bestätigen, da es sich um ein Teil des laufenden Verfahrens handelt."
Auch wenn die offizielle Bestätigung dieser Geschichte also noch aussteht, im
Zusammenhang mit dem in den US-Medien immer noch unterdückten Spionageskandal
mit Dutzenden inhaftieren Israelis (siehe: Die Kosher Conspiracy) macht sie
ebenso Sinn, wie in Scharons augenblicklicher Situation. Nachdem sein Erzrivale
Nethanjahu und eine Mehrheit der Partei vergangene Woche den Palästinenserstaat
ablehnten, den Bush (und die UN) ihm aufzwingen, sieht Scharon wohl keine andere
Möglichkeit mehr, als den ungeliebten US-Präsidenten mit dieser Veröffentlichung
jetzt ins Zentrum des Sturms zu rücken. Mit den bis dato vom Weißen Haus
gebetsmühlenhaften wiederholten Statements, dass die Vorausinformationen "zu
allgemein" und "zu unspezifisch" waren, um darauf reagieren zu können, wäre es
nicht mehr weit her, wenn sich bestätitgt, dass Mossad-Agenten Herrn Atta bis
zur Tatortbesichtigung nach Boston begleitet haben, die Flugfortschritte der
anderen Piloten in Florida beaufsichtigten - und der CIA regelmäßig darüber
berichteten.
Ohne einen spektakulären Anschlag, ohne die Angst davor, die mit neuerdings
täglichen Meldungen über bevorstehende Terrrorszenarien geschürt wird, ohne die
Masse weiter in Panik und in dem Glauben zu halten, dass diese Regierung für
ihre Sicherheit sorgen wird - kurz: nur eine Fortsetzung und Verschärfung des
"war on terror" kann verhindern, dass ab sofort die Jagd auf diesen Präsidenten
eröffnet wird. Und ein "impeachment", wie es wegen des Zigarrenzwischenfalls
seines Vorgängers recht war, nun im Falle von Bushs "fahrlässigem" (?) Opfer der
Twin Towers allemal billig scheint.
Telepolis
Was hat die US-Regierung im Zusammenhang mit den Anschlägen vom 11. September zu
vertuschen?
Sowohl US-Präsident George Bush wie auch sein Vize Dick Cheney haben vor vier
Monaten unter großem persönlichen Engagement versucht, den Mehrheitsführer im
US-Senat, den demokratischen Politiker Tom Daschle, von seiner Forderung nach
einer unabhängigen Untersuchung über mögliche Versäumnisse der US-Geheimdienste
und der Bush-Regierung im Zusammenhang mit den Ereignissen des 11. Septembers
abzubringen. In einem Interview in »Meet the Press« im amerikanischen
Nachrichtensender NBC am Sonntag widersprach Senator Daschle nun öffentlich
Cheney, den er damit indirekt der Lüge bezichtigte. Der Vizepräsident hatte noch
letzte Woche vehement abgestritten, daß er jemals Daschle vor einer Untersuchung
des 11. Septembers gewarnt hätte.
Cheney habe ihn - so Daschle - am 24. Januar angerufen, um ihn von seinem Plan
abzubringen. Präsident Bush habe ihn dann während eines Frühstückstreffens im
Weißen Haus am 28. Januar mit dem gleichen Anliegen bekniet. Auch zu späteren
Zeitpunkten hätten die beiden Regierungsvertreter immer wieder versucht, ihn
umzustimmen. Als Begründung für ihr Vorgehen hätten sowohl Cheney als auch Bush
»den Mangel an Personal« angeführt.
Erneut bekräftigte nun Daschle seine Absicht, eine unabhängige
Untersuchungskommission für den 11. September im Stil der Warren Commission nach
der Ermordung Kennedys einzusetzen. Da von Tag zu Tag mehr Pannen und grobe
Fehler von FBI und CIA öffentlich werden, mehren sich kritische Stimmen, die
sogar davon ausgehen, daß die Terrorangriffe hätten verhindert werden können,
wenn die Bush-Regierung verantwortlich gehandelt hätte.
Nicht verwunderlich, daß vor diesem Hintergrund das Weiße Haus derzeit alles
versucht, die tatsächlichen Umstände, die zum 11. September führten, im dunkeln
zu belassen. Inzwischen läßt auch Bushs Nationale Sicherheitsberaterin,
Condoleezza Rice, keine Gelegenheit aus, davor zu warnen, daß Enthüllungen über
die nachrichtendienstlichen Pannen lediglich dem amerikanischen »Krieg gegen den
Terror schaden« würden. Daher wollen Cheney und Bush lediglich einer
Untersuchung durch die beiden Geheimdienstausschüsse des US-Kongresses
zustimmen. In denen geben als hinzugezogene Experten sowohl amtierende als auch
ehemalige Geheimdienstler den Ton an. Außerdem bleiben die Untersuchungen und
deren Ergebnisse in der Regel geheim. Der republikanische Mehrheitsführer des
Repräsentantenhauses und Bush-Freund Richard Armey aus Texas forderte bereits,
»hoch qualifizierte und professionelle Ermittler« (also Mitarbeiter der
Geheimdienste, die ihre Tätigkeit selbst prüfen sollen), die »ihre Arbeit mit
Patriotismus und Verantwortung erledigen« (also den Anweisungen der
Bush-Regierung Folge leisten) in die Untersuchungen der Geheimdienstausschüsse
einzubinden. Cheney betonte im Nachrichtensender »Fox«, daß die
Geheimdienstausschüsse große Erfahrung damit hätten, »geheime Informationen auch
geheimzuhalten«.
Inzwischen ist das FBI-Hauptquartier ins Zentrum der Kritik gerückt, weil dort
fast systematisch alle Warnungen im Vorfeld der Terrorattentate in den Wind
geschlagen worden waren, die von den Länderbüros des FBI eingegangen waren. So
weiß inzwischen die amerikanische Öffentlichkeit, dass Spezialagenten aus
Phoenix und Minneapolis vergeblich versucht hatten, das Hauptquartier in
Washington u.a. über ihre Erkenntnisse zu den Flugübungen junger Männer aus dem
Mittleren Osten an amerikanischen Flugschulen zu warnen. Inzwischen gibt die
Bush-Regierung zu, etwas, aber nur Ungenaues, gewußt zu haben. Sie räumt
allerdings nur ein, was sie auf Grund von Zeugenaussagen von FBI-Beamten nicht
länger leugnen kann.
* Informationen und Hintergründe zu diesem Thema dokumentiert Rainer Rupp in dem
kürzlich erschienenen Buch »Das Schweigekartell«. Kai Homilius Verlag, 18 Euro,
zu bestellen im Buchhandel (ISBN: 3-89706-892-3) oder per E-Mail an artra@web.de
Hollywood führt Regie im Weißen Haus
USA stricken fleißig an Legende von der Bedrohung
Seit zwei Wochen explodiert alltäglich auf gut 3000 amerikanischen
Kino-Leinwänden eine kleine Atombombe, mit der Terroristen halb Baltimore in
Schutt und Asche legen. Die »schmutzige Bombe« detoniert mehrmals pro Tag, denn
so viele Amerikaner finden den Film »The Sum of All Fears« (deutscher
Verleihtitel: Der Anschlag) derart sehenswert, daß er schon zum Spitzenreiter
der US-Kinocharts geworden ist. Da wollte die US-Regierung nicht nachstehen: Am
Montag, bei seinem Besuch in Moskau, ließ der christliche Fundamentalist und
Bibelfanatiker John Ashcroft, seines Zeichens Justizminister der USA und somit
auch oberster Befehlshaber des FBI, die internationale Presse wissen, daß ein
geplanter Terroranschlag mit einer sogenannten »schmutzigen Bombe« kürzlich
verhindert worden sei. Unter einer »schmutzigen Bombe« versteht man eine
konventionelle Bombe mit einem Mantel aus stark strahlendem, radioaktivem
Material. Bei der Explosion gibt es zwar keine atomare Kettenreaktion, aber das
strahlende Material wird verschleudert und kann große gesundheitliche und
wirtschaftliche Schäden verursachen, indem z.B. ganze Stadtteile auf Dauer
kontaminiert werden.
Bei dem mutmaßlichen Terroristen handelt es sich um den amerikanischen
Staatsbürger Jose Padilla, der den muslimischen Namen Abdullah Al Mujahir
angenommen hat. Bisher ist über Mujahir wenig bekannt. Er ist in New York
geboren und hat als ehemaliges Mitglied einer Chicagoer Streetgang eine
kriminelle Vergangenheit mit Gefängniserfahrung. Später muß er sich dann den
radikaleren Formen des Islam zugewandt haben und in diesem Zusammenhang auch
nach Afghanistan und Pakistan gekommen sein, wo er nach Angaben des FBI als
Bombenbauer ausgebildet worden ist. Zugleich habe Muhajir sich über die
technischen Möglichkeiten sachkundig gemacht, strahlendes Material möglichst
weit zu verbreiten. Mit dem Auftrag seiner Al-Qaida-Bosse, in den Vereinigten
Staaten »Erkundungen« für die Explosion einer »schmutzige Bombe« anzustellen,
sei Muhajir in die USA zurückgekehrt, wo er am 8. Mai aus Pakistan kommend auf
dem Flughafen von Chicago vom FBI festgenommen wurde.
Bereits einen Tag nach der sensationellen Eröffnung von Justizminister Ashcroft
überwogen die Zweifel, ob es sich bei dem Verdächtigen tatsächlich um einen
höchstgefährlichen Terroristen handelt. Selbst FBI-Chef Mueller hat inzwischen
einräumen müssen, daß sich die angebliche Attentatsplanung »in einem
Frühstadium« befunden habe. Offensichtlich hat das FBI keinerlei Beweise für
Terrorpläne, nicht einmal Absichtserklärungen der angeblich Beteiligten. Laut
FBI-Chef Mueller habe es sich noch um eine Phase der Diskussionen, »aber einer
regen Diskussion«, gehandelt.
Selbst Superscharfmacher Paul Wolfowitz, der stellvertretende Chef des
Verteidigungsministeriums, in dessen »Obhut« sich derzeit Mr. Muhajir befindet,
gab zu, daß »es noch keinen Plan gegeben hat«. »Wir haben den Mann im
Vorplanungsstadium stoppen können.« Mit anderen Worten, auch ohne Pläne kann man
in den USA schnell als Top-Terrorist verhaftet werden. Einige wilde Phantasien
eines irregeleiteten jungen Mannes können bei der von der Bush-Regierung
absichtlich geschürten allgemeinen Hysterie offensichtlich schon genügen, als
Staatsfeind Nr. 1 auf unbestimmte Zeit ohne Rechtsbeistand und Verhandlung vor
einem ordentlichen Gericht ins Gefängnis zu wandern. Genau das steht Abdullah Al
Mujahir, alias Jose Padilla, jetzt bevor. Zwar ist er amerikanischer
Staatsbürger und müßte auch als solcher vor Gericht behandelt werden. Aber
inzwischen hat die US-Regierung eine Entscheidung eines Obersten Gerichts aus
dem Jahre 1942 ausgegraben, mit dem die Misshandlung eines jeden amerikanischen
Bürgers als »feindlicher Kämpfer« gerechtfertigt werden kann, der auch nur
irgendwie im Verdacht steht, mit den Gegnern der USA im Krieg gegen den Terror
zusammengearbeitet zu haben.
11.
September: Der Verschwörungs-Theoretiker
Als US-Präsident George W. Bush kürzlich wegen möglichen Vorwissens des
Terroranschlags unter Druck geriet, war Nico Haupt nicht im geringsten
überrascht. Schließlich arbeitet der in New York lebende Deutsche seit dem 11.
September an der Aufdeckung des vermeintlichen Regierungsplots.Carsten Volkery
Nico Haupt: Bewusstes Wegschauen der RegierungNew York - Die größten Sorgen
macht sich Nico Haupt um seinen Ruf. "Ich bin kein Verschwörungstheoretiker",
versichert er immer wieder - so, als müsse er sich das selbst einreden, um nicht
wahnsinnig zu werden. Er sitzt in einem Café auf der Fifth Avenue, aus seinem
Mund sprudeln die Fakten nur so hervor. Zahlen, Namen, Orte. Nach wenigen
Minuten ist klar: Dieser Mensch hat alles gelesen, was jemals über den 11.
September 2001 veröffentlicht wurde. Wie ein Besessener sammelt der
unterbeschäftigte Ex-Düsseldorfer seit über acht Monaten Agenturmeldungen,
studiert Zeugenaussagen, vergleicht Listen, fertigt Zeitleisten an. Zehn Stunden
am Tag ist er online, sämtliche Suchmaschinen setzt er auf das eine Ziel an: Was
ist wirklich passiert an jenem Tag? Was wusste die Bush-Regierung? Wer steckt
hinter dem Insider-Trading vor dem Anschlag? Woher kamen die Anthrax-Briefe?
Die 500 wichtigsten offenen Fragen hat Haupt auf seiner Webseite ourdna.org
aufgelistet. "Ich stelle die Fragen, die die Mainstream-Medien vergessen", sagt
er. Er sieht sich als Bannerträger eines untergegangenen investigativen
Journalismus, doch was er an Antworten bereit hält, sind wilde Theorien über
Geheimagenten, Hintermänner und dunkle Regierungskanäle. Die zahllosen
Informationen aus dem Terrorsumpf haben sich in seinem Kopf zu einem ungeheuren,
nicht immer schlüssigen Gebilde zusammengefügt. Seine Hauptthese: Bei dem
Terroranschlag vom 11. September handele es sich um einen "Lihop", kurz für "Let
it happen on purpose". Was in der Öffentlichkeit als Versagen der Geheimdienste
hingestellt werde, sei in Wahrheit ein bewusstes Wegschauen der Regierung
gewesen, sagt Haupt. Der Krieg gegen die Taliban sei seit vier Jahren geplant.
Pentagon und CIA hätten nur einen Anlass gebraucht. Nach dem Sturz der
Islamisten könne nun endlich die lang geplante Öl-Pipeline in Afghanistan gebaut
werden - ganz nach dem Geschmack der Bush-Freunde in der Ölbranche.
Ein amerikanischer Präsident, der ungerührt Flugzeuge ins World Trade Center
fliegen lässt? Haupt nickt und schaut beschwörend über den Tisch: "Das ist kein
Freak-Shit, den ich hier erzähle." Aus der Defensive schießt er mit Fragen um
sich: Warum zum Beispiel hätten ranghohe Pentagon-Mitarbeiter am 10. September
ihre Flüge für den nächsten Tag gestrichen, wie "Newsweek" berichtet hatte? Oder
warum sind die Nothelfer der Federal Emergency Management Agency (Fema) bereits
am Tag vor der Katastrophe in New York eingetroffen? FP/DPA 11. September: Um
9.03 Uhr rast eine Maschine der United Airlines in den Südturm.
Mit seiner Meinung ist Haupt nicht allein. Mindestens hundert Websites - mit
Namen wie whatreallyhappened.com oder truthout.org - bestärken sich gegenseitig
in der "Lihop"-Hypothese. Der langjährige CIA-Kritiker Mike Ruppert, ein
ehemaliger Cop aus Los Angeles, hat sogar ein Video veröffentlicht. Titel: "Truth
and Lies of 9-11". Zusammen bildeten die Websites einen "Ring der Skeptiker",
sagt Haupt. Sie haben eine Petition an den Kongress verfasst, in der sie eine
Untersuchung fordern. Zum Beweis, wozu das Pentagon fähig ist, verweisen die
"Skeptiker" gern auf die "Operation Northwood": Der vor kurzem veröffentlichte
Geheimplan aus dem Jahr 1961 sah vor, amerikanische Passagierflugzeuge über Kuba
abzuschießen und die Schuld Fidel Castro in die Schuhe zu schieben. Das Pentagon
suchte damals nach einem Vorwand, in Kuba zu intervenieren. Präsident John F.
Kennedy lehnte den Vorschlag aber ab.
Beim Durchforsten der Nachrichtenwelt hält sich Haupt an die beiden
Grundüberzeugungen aller Verschwörungstheoretiker. Erstens: Die CIA ist nie
ohnmächtig, sondern immer allmächtig. Sie lässt die Terroristen tanzen, nicht
umgekehrt. Und zweitens: Offizielle Verlautbarungen, wie etwa neue
Terrorwarnungen, sind nicht Information, sondern Desinformation. "'Wie aus
Geheimdienstkreisen verlautet', wenn ich das schon höre, lache ich mich tot",
sagt Haupt. Seine Paranoia geht so weit, dass er kaum eine Nachricht seit dem
11. September glaubt. John Walker, der angeblich zu den Taliban übergelaufene
amerikanische Verräter? Ein Brocken, der den Medien hingeworfen wurde, damit sie
was Schönes zu schreiben hatten. Daniel Pearl, der angeblich von Terroristen
ermordete "Wall Street Journal"-Reporter? Ein klarer Fall eines investigativen
Journalisten, der mundtot gemacht werden musste - und zwar vom pakistanischen
Geheimdienst ISI, unter Kontrolle der CIA.
Richard Reid, der angebliche Schuhbomber? "Der größte Scheiß." Das sei vom ISI
inszeniert gewesen, und Pearl habe es rausgefunden. Haupt ist in Fahrt. Mit
seinen langen Armen wild gestikulierend redet er sich in Rage. "Niemand in den
Mainstream-Medien schreibt, warum Don C. Wiley von der Brücke gestürzt ist." Die
Krawattenträger, die am Nebentisch ihren Lunch verdrücken, schauen herüber.
Wiley war ein Viren-Experte der Harvard University, der vergangenen Dezember tot
im Mississippi gefunden wurde. Offiziell wurde sein Sturz als Unfall
dargestellt. Haupt hingegen sieht ein Muster: Sechs Mikrobiologen seien seit dem
Auftauchen der Anthrax-Briefe gestorben. Sie hätten womöglich gewusst, wer die
Briefe abgeschickt habe. Dass der 11. September und Anthrax zusammengehören,
steht für ihn außer Frage.DPA Mehr als 2800 Menschen starben in den Trümmern des
World Trade Center Haupts Entwicklung zum hauptberuflichen
Verschwörungstheoretiker verlief nicht geradlinig:
Anders als der Idealtyp dieses Milieus war er zuvor weder bei der CIA noch bei
der Polizei. Auch Ufos hat er noch nicht gesichtet. Er wuchs in Düsseldorf auf,
war zehn Jahre lang Moderator einer lokalen Radiosendung ("Ecstasy", später
umbenannt in "Netzkraut"). Bereits 1993 entdeckte er das Internet. Seit 1996
darf er sich Diplom-Medienpädagoge nennen, was ihm aber peinlich ist. 1998
gründete er in Nordrhein-Westfalen den Landesverband von Chance 2000, der
Spaß-Partei von Christoph Schlingensief.
Auf der Landesliste für die Bundestagswahl war Haupt sogar Spitzenkandidat, er
stand auf demselben Wahlzettel wie Franz Müntefering, Guido Westerwelle und
Norbert Blüm. Vor drei Jahren kam er nach New York, "wegen der damaligen
Internetsituation". Er nannte sich Netzkünstler (zu seinen "Projekten" zählte
unter anderem das elektronische Schreddern der Big-Brother-Webseite) und
arbeitete für Josh Harris bei Pseudo.com, dem inzwischen Pleite gegangenen
ersten Internet-Fernsehsender. Ab und zu schrieb er für das Online-Magazin "Telepolis"
und das deutsche Magazin für Cyberkultur, "De:Bug". Jetzt schlägt er sich mit
Gelegenheitsarbeiten als Programmierer durch.Carsten Volkery Theoretiker Haupt:
Nicht Information, sondern Desinformation Am 11. September dann fand er seine
neue Mission. Um 8.51 Uhr posaunte er die Nachricht auf seiner Webseite heraus -
wenige Minuten nachdem das erste Flugzeug eingeschlagen war. "Ich war einer der
Ersten, die die Passagierlisten von United Airlines und American Airlines
runtergeladen haben."
Doch bald kamen die ersten Fragen auf. Seither hat er seine Website zum
Skeptiker-Portal ausgebaut und sich selbst völlig in der Cyber-Gerüchteküche
verloren. Als die Bush-Regierung vor knapp zwei Wochen einräumte, Vorwarnungen
erhalten zu haben, sah Haupt sich bestätigt. Mit jeder neuen FBI-Enthüllung
schlägt sein Herz höher. "Wir sind dabei, Demokratiegeschichte zu schreiben." Am
Ende, ist er überzeugt, wird alles rauskommen - was immer das sein mag. Zunächst
muss er jedoch noch die neuesten Nebelkerzen des Pentagon bekämpfen: Seit der
öffentlichen Kritik an Präsident Bush ist plötzlich die Leiche von Daniel Pearl
aufgetaucht, wurde bekannt, dass Osama Bin Laden lebt, war New York auf einmal
wieder in Gefahr. In Haupts Augen alles sehr verdächtig: "Wir dürfen uns nicht
ausruhen."
Der Spiegel
Verschwörung
gibt es nicht erst seit den 11. September
The WTC Conspiracy XLVII
Als ich den Schriftsteller Robert Anton Wilson fragte, wie er als Autor des
"Lexikons der Verschwörungstheorien" und des epischen Verschwörungsromans "Illuminatus"
denn zu seinem Thema gekommen sei, berichtete er von seinen Erfahrungen mit dem
"CounterIntelligenceProgram" (COINTELPRO) des FBI Ende der 60er Jahre. Die
Aufdeckung dieser großen Unterwanderungs- und Überwachungsaktion führte dann zu
einer Neuorganisation und strikten Arbeitsteilung von FBI und Geheimdiensten -
die mit Bushs Gestapo-ähnlichem "Homeland Security"-Ministerium als neuer
Superkontrollbehörde jetzt rückgängig gemacht werden soll ( Und die Lösung ist:
ein neues Ministerium).
Meine ersten Erfahrungen machte ich in der Anti-Vietnamkriegs-Bewegung der 60er
Jahre, mittlerweile ist der Fall dokumentiert. Das FBI hatte ein CoIntelPro -
Counter-Intelligence-Program - gestartet, dessen Ziel es war, die
Friedensgruppen nicht nur zu unterwandern, sondern sie dies auch wissen zu
lassen. Das sollte dazu führen, dass sich die Leute gegenseitig verdächtigen,
weil jeder jeden für einen Regierungsagenten hält. Das ist alles festgehalten in
einem Regierungs-Memo über die Untersuchungen dieser Sache in den 70er Jahren
Und tatsächlich machte die einsetzende Paranoia es damals auch ziemlich
unmöglich, dass wir in der Friedensbewegung weiter konstruktiv zusammen arbeiten
konnten. Mit dieser Methode ging die Regierung auch gegen die Black Panthers und
andere radikale Gruppen vor - und gegen Ende der 60er hatte ich mich dann mehr
oder weniger an den Gedanken gewöhnt, dass nahezu jeder, mit dem ich einmal
politisch zusammen gearbeitet hatte, ein Regierungsagent war. Anstatt nun
paranoid zu werden, fand ich das eher ziemlich komisch.
Interview mit R.A.Wilson
Seinen unerschütterlichen Humor hat Wilson immer noch nicht verloren - und
anders lässt sich die grauenhafte Farce der bushistischen Machtübernahme nach
dem 11. 9. auch kaum noch ertragen. Die "Wahrheit" kann da nur noch in Witzen
oder Rätseln daherkommen, wie in Wilsons jüngstem Beitrag über die Risiken des
Kokainmissbrauchs:
"Zwei bekannte politische Führer hatten angeblich diese ruchlose Gewohnheit.
Beide kamen aufgrund zweifelhafter Wahlen, durch undemokratische, irreguläre
Methoden, an die Macht Beide Nationen erlebten unmittelbar Anschläge auf
berühmte öffentliche Gebäude. Beide beschuldigten eine ethnische Minderheit
bevor die Ermittlungen Beweise erbracht hatten. Beide führten "Hexenjagden"
gegen die beschuldigte Minderheit durch. Beide setzten bürgerliche Freiheiten
"zeitweise" aus. Beide stellen die Bevölkerung unter Beobachtung. Beide
unterhielten verborgene und geheime Regierungen. Beide erklärten nahezu der
gesamten Welt den Krieg. Einer hatte einen lustigen Schnauzbart. Wie hieß der
andere?
Was den bösen Mann mit dem kleinen Bart betrifft, ist sein multipler
Drogenkonsum - anders als der als späte "Jugendsünde" apostrophierte Missbrauch
von Kokain und Alkohol durch den amtierenden US-Präsidenten - recht gut belegt.
Dank der täglichen Injektionen und Medikamentengaben seines Leibarztes Dr.
Morell, war der fleisch-, alkohol-, und nikotin-abstinente Führer mit einem
Cocktail von Drogen versorgt, der die meisten Nicht-User sogleich ins Jenseits
befördert hätte. Hitler aber wachte nach einem Kreislaufkollaps durch eine
Überdosis Pervitin und Kokain - zum Erstaunen des Notarztes im Führerbunker -
durch eine weitere Kokaingabe wieder auf (siehe die 2-bändige Dokumentation:
"Nazis on Speed - Drogen im 3. Reich", herausgegeben von Werner Pieper,
erscheint August 2002, ISBN 3-930442-53-1).
Was das "zeitweilige" Aussetzen bürgerlicher Freiheiten und die Bespitzelung der
Bevölkerung betrifft, soll jetzt nach dem (lange vorher konzipierten und nach
den Anschlägen durchs Parlament gepeitschten) "Patriot Act" der zweite Akt der
Machterschleichung über die Bühne gehen. Das neue "Stasi"-Ministerium ist keine
Panikreaktion auf die jüngst erwachte Debatte über die FBI- und CIA-"Pannen" und
das Vorauswissen der Regierung, sondern ebenfalls von langer Hand und in größter
Diskretion geplant. Die "Knoten", die vor und nach dem 11.9. von Geheimdiensten
und Ermittlern angeblich nicht "verbunden" werden können, fügen sich plötzlich
zusammen, und sogar das Magazin "Wired " ahnt mittlerweile wohin: Do dots
connect to police-state ?.
Nachdem die Nachrichten über die Hintergründe und Ungereimtheiten der
offiziellen Tatversion, von denen hier seit 8 Monaten berichtet wird, langsam
auch den Weg in die Mainstream-Medien finden, scheint der der Bush-Putsch weiter
wie ein Uhrwerk abzulaufen. Zum einen garantiert die Zusammensetzung der aus
Mitgliedern des Senats und Repräsentantenhauses bestehenden
Untersuchungsausschüsse zum 11.9. für die Fortsetzung der Nichtaufdeckung und
des Cover-Ups - die überwältigende Mehrheit der Mitglieder steht auf der payroll
von einschlägig Verdächtigen: Council on Foreign Relations, Carlyle Group,
Lockheed, Northrop Grumman, Enron, usw., usf.
Zum anderen wird die Kongress-Untersuchung der FBI- und CIA-"Pannen" von der
Diskussion um das neue Super-Stasi-Ministerium in die zweite Reihe gedrängt: Um
die Parlamentswahlen im Herbst zu gewinnen legt die Bush-Administration alles
darauf an, nicht auf die jüngste Vergangenheit des "war on terror" und ihr
Vorauswissen der Anschläge festgenagelt zu werden, sondern die Zukunft der "homeland
security" zum Thema zu machen.
Dieser Blitzkrieg gegen Verfassung und Bürgerrechte scheint auch vonnöten, denn
am Wochenende kamen zwei weitere "Kleinigkeiten" an die Öffentlichkeit, die den
"Wag the Dog"-Verdacht weiter erhärten: Salon.com berichtet unter Berufung auf
einen Enron-Lobbyisten, dass das Weiße Haus schon im August von der
bevorstehenden Giga-Pleite Enron wusste und die konservative
Anti-Korruptions-Organisation "Judical Watch" kündigt kündigt neue Enthüllungen
in Sachen Anthrax an: die vom 11.9. so maßlos überraschten Top-Offiziellen des
Weißen Hauses hatten schon vor dem Auftauchen der ersten Milzbrand-Briefe
Anti-Anthrax-Medizin an Mitarbeiter verteilt ( Wusste man im Weißen Haus schon
frühzeitig von drohenden Anthrax-Anschlägen?).
Die Usama-Legende
The WTC Conspiracy XLVIII
Eine der Schlüsselszenen in Oliver Stones Film "JFK" über die Verschwörung
hinter der Ermordung Präsident Kennedys spielt am Tag der Todesschüsse auf einem
Flughafen in Neuseeland. Dort steht ein "Mister X" in Air Force- Uniform
(gespielt von Donald Sutherland) und liest in der Extraausgabe des lokalen "Christchurch
Star" ausführliche Details über den angeblichen Täter Lee Harvey Oswald. Doch zu
diesem Zeitpunkt ist in den USA noch gar nicht bekannt, dass ein Mann namens
Oswald überhaupt verhaftet wurde.
Hatten die Medienoperatoren des Kennedy-Plots bei der Beachtung der 7-stündigen
Zeitverschiebung einen Fehler gemacht und ihre "Hintergrundberichte" in diesen
Teil der Welt aus Versehen zu früh abgesetzt? Dies behauptete der (2001
verstorbene) Luftwaffen-Colonel Fletcher Poutry, das Vorbild für Stones "Mister
X" und Autor eines Buchs über die Kennedy-Ermordung..
Dass dem als "Paranoiker" und "Crackpot" apostrophierten Poutry selbst ein
Fehler unterlaufen ist - die erste Radio- und TV-Meldung über die Verhaftung
Oswalds wurde in USA um 10 Uhr 26 (neuseeländischer Zeit) ausgestrahlt, das
Extrablatt des Christchurch Star erschien um 11 Uhr 30 - löst das Rätsel nur,
wenn man, wie es die Debunker Poutrys tun, für kein Problem hält, innerhalb
einer Stunde einen derart ausführlichen Artikel zu schreiben, zu setzen, zu
drucken und auszuliefern.
Weil mein Vater Redakteur war und mich als Jungen oft mit in die Druckerei nahm,
weiß ich zufällig genau, wie Mitte der 60er Jahre Zeitungen gemacht wurden:
Nachrichten tickerten aus schrankgroßen Siemens-Fernschreibern und mussten auf
riesigen Höllenmaschinen in Blei gesetzt, in Holzrahmen layoutet und auf
Papp-Matrizen gepresst werden. Selbst wenn ein Redakteur über Kurzwelle die
ersten US-Meldungen über den "Täter" abgehört und mitgeschrieben hätte, wäre
dieses Extrablatt nicht innerhalb einer Stunde fertig geworden.
Mit dieser Merkwürdigkeit im Hinterkopf lohnt sich ein Blick auf die
Sonderausgabe der Washington Post vom 11. September. Ich weiß nicht, wann sie
ausgeliefert bzw. in die Online-Ausgabe hineingenommen wurde - doch allzuviele
Stunden dürften nach dem Fall der WTC-Türme noch nicht vergangen sein, da macht
das Amtsblatt des Weißen Hauses unter der Überschrift US has strong evidence of
Bin Laden to attack den Schuldigen in einem detaillierten Hintergrundbericht
namhaft. Zwar wird heute nicht mehr in Blei gesetzt, aber wenn dieser Artikel
nicht schon vorbereitet war, als die WTC-Türme noch standen, fresse ich einen
Besen.
Jenseits der flüchtigen TV-und Radioberichte wird hier schwarz auf weiß der
Grundstein und Rahmen für die Usama-Legende gelegt, die sich fortan auf allen
Medienkanälen selbstreferentiell zur "Realität" einer Al-Qaida-Weltverschwörung
auswächst. In einer sehr lesenswerten Untersuchung über die
Propaganda-Vorbereitungen des 11.9. hat Chaim Kupferberg jetzt gezeigt, auf
welches wohlpräparierte Gerüst von veröffentlichten Informanten und Gerüchten
über Bin Ladin dieser Artikel aufsetzt, mit dem Schuldzuweisung und
Vorverurteilung des Sündenbocks wenige Stunden nach dem "Überraschungsangriff"
ihren Lauf nehmen.
Wohlpräpariert deshalb, weil es kaum ein Dutzend Journalisten und Informanten
sind, die in einer Handvoll wichtiger Medienorgane in den Jahren davor - und in
den Tagen und Wochen danach - für die entscheidenden Fleischbrocken und
Ecksteine der Ladin-Legende sorgen. So wie Vernon Loeb, der als "National
Security"-Redakteur der "Washington Post" als erster der schreibenden Zunft die
"harten Beweise gegen Bin Ladin" am 11.9. in die Welt setzt - und der am Tag
danach eher beiläufig berichtet, dass einer der im World Trade Center
Umgekommenen, John O'Neill, bis vor zwei Monaten als Counterterrorism-Chef des
FBI für die Jagd auf Bin Ladin zuständig war.
Am 4. September hatte Loeb ebenfalls eher beiläufig berichtet, dass dem Ausstieg
O'Neills aus dem FBI Unstimmigkeiten vorausgegangen seien: wegen seiner Al-Qaida
Fahndung in Saudi Arabien und Jemen und wegen eines Dienstvergehens. Bei einer
Sitzung in Florida hatte er seine Aktentasche mit geheimen Unterlagen vergessen,
die vom Hotelpersonal beiseite genommen und kurze Zeit später wieder in seinem
Besitz war. Wiederum Loeb und die Washington Post hatten, unterstützt von der
New York Times, drei Wochen vor O'Neills Tod, über diese nach 30 Jahren
glänzender Polizeikarriere eher kleine Schlamperei so groß berichtet, dass
Kupferberg hier wohl nicht zu Unrecht eine Schmierenkampagne O'Neill mit dem
Ziel vermutet, einen potenziell unangenehmen Experten zu diskreditieren.
"Das größte Hindernis bei den Ermittlungen gegen islamistische Terroristen waren
die Interessen der US-Ölkonzerne und die Rolle Saudi-Arabiens", hatte O'Neill im
Juli 2001 in einem Interview bekundet -Äußerungen wie sie nach dem 11. September
schwerlich mit der offiziellen "Achse des Bösen" in Einklang zu bringen gewesen
wären. Und da auch neun Monate nach der Tat immer noch kein einziger der
"starken Beweise" aufgetaucht ist, von denen Vernon Loeb schon am 11. 9. zu
berichten wusste, ist auch John O'Neill immer noch ein Unthema für die
TV-Stationen und die "Terrorismusexperten" von Washington Post, New York Times,
Newsweek und Time-Magazin.
Im November hatte ich in der ersten Erinnerung an den tragischen Tod dieses
Top-Cops - In Memoriam John O'Neill - der kaltgestellte Jäger Bin Ladins starb
im WTC - schon auf die Eignung des Falls für einen Oliver Stone-Film
hingewiesen. Mittlerweile haben sich die mysteriösen Umstände eines Abgangs so
verdichtet - "Wurde er ein Opfer des Bush-Administration?" fragt democrats.com
-, dass er zu einer Schlüsselfigur werden könnte. Wenn jemand die wirklichen
"Häfen des Terrors" sucht, müsste er nur in der Richtung suchen, die dieser
Spürhund vorgegeben hat.
Telepolis
Sind die Bush-Schulfotos vom Morgen des 11. September möglicherweise Fälschungen?
Man kennt es ja aus dem Krimi: Irgendwas passt nicht ins Bild. Nur der Mörder hätte eine bestimmte Sache um eine bestimmte Uhrzeit bereits wissen können. Wusste George W. Bush etwa vor den Anschlägen am 11. September 2001 , was sich zusammenbraut - oder war er nur mal wieder zu dusslig und hat sich verquasselt?
Keine zwei Wochen nach den Terroranschlägen kursierte das Foto des Tourist Guy durchs Netz, welches sich natürlich bald als plumper Scherz mit der Bildbearbeitung entpuppte. Inzwischen stellt sich aber die Frage, ob da noch mehr Foto- und auch Photoshop-Künstler am Werk waren - jedoch im offiziellen Auftrag der US-Regierung!
Zweifel an der Unschuld der Regierung Bush gab es ja schon öfter (Vgl. Mission erfüllt). Nun sind Fotos vom Morgen des 11. September aufgetaucht, die zeigen sollen, wie George W. Bush eine Grundschule besucht und dort die Katastrophe miterlebt. Doch weder passen die Fotos zur Story, die Bush erzählt hat, noch ist die Story oder die Fotoserie in sich schlüssig!
In den Bildern sieht man Bush, wie er einen brennenden WTC-Turm im Fernsehen sieht. Merkwürdig dabei:
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Warum stehen alle in solch einer Situation - auch unter Berücksichtigung einer Weitwinkelaufnahme - so weit entfernt vom Fernseher? Wieso läuft in einer Grundschule, die der Präsident besucht, auch im TV-Dauerberieselungsland USA überhaupt ein Fernseher, der laut Bushs ersten Erzählungen zudem in einem Gang stehen sollte, nicht wie zu sehen in einem Klassenzimmer?
Wie passt die erkennbare Uhrzeit (10.25) zur Tatsache, dass Bush bereits um 9.55 die Schule verlassen hatte und an Bord der Air Force One gegangen war?
Auch mit 9.25 Uhr würde das Bild nicht passen, denn Bush soll um 9.00 mit Condolezza Rice telefoniert haben (was das Bild zeigt) und ihr um 9.30 bereits persönlich gegenüber gestanden haben
Wieso zeigen die Beteiligten immer wieder wie extra für den Schnappschuss gestellt auf das Fernsehbild? Wieso wechselte im Laufe dieser Aufnahmen Bushs Hemd mehrfach die Farbe von weiß zu blau und zurück- allein mit Fehlbelichtungen ist dies nicht zu erklären?
Und schließlich: Wieso tauchen diese Bilder erst jetzt auf?
Die Vermutung, dass da nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist, liegt nahe. Irritierend ist dabei auch, dass Bush immer wieder betonte, bereits den Einschlag des ersten Flugzeugs “so nebenbei" live gesehen zu haben, während ihm dann später vom zweiten Einschlag Bericht erstattet wurde.
Dies wiederholte er später auch nochmals.
Umgekehrt hätte es eher Sinn ergeben, denn vom ersten Angriff gab es ja naturgemäß gar keine Live-TV-Bilder, nur vom zweiten. Erst über 12 Stunden später wurde eine Amateuraufnahme des ersten Anschlags auf den WTC-Nordturm im Fernsehen ausgestrahlt. Das führte bereits im Dezember 2001 zu Verwirrung bei vielen Zeitungen und schließlich zum Vorwurf der Lüge auf etlichen Websites. Nun redet Bush bekanntlich viel Unsinn, wenn der Tag lang ist, doch knapp drei Monate nach dem betreffenden Datum sollte er beziehungsweise seine Berater doch so etwas geklärt haben. Außer, die Erzählung eines Besuchers der Website stimmt, dass Bush in seiner Limousine einen Fernseher hatte und dort eine vom Geheimdienst gelieferte Übertragung ansehen konnte - was dann allerdings einen Versprecher dieser Art doppelt dämlich machen würde.
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Die ganze Serie gehört zur Site "Propagandamatrix", die Hunderte von Einträgen enthält, die belegen sollen, dass die Amerikaner trotz ihres mitunter geringen IQs (Vgl. Notdurft made in U.S.A.) so blöd doch nicht sein können, sich der 11. September durchaus deutlich ankündigte und die Anschläge somit von der Regierung geduldet wurden, um - ähnliche dem später verfilmten Roman Opernball- nun den Polizeistaat ausrufen zu können. Auch wenn manche der Websites zum Thema ziemliche Verschwörungstheorien enthalten und auf einer japanischen Site sogar durchs Bild fliegende Vögel als UFOs herhalten müssen sind die Unstimmigkeiten bei den Bush-Fotos und seinen Erzählungen nur schwer zu erklären. Man muss sich auch fragen, wie man bei solchen Ungenauigkeiten wirklich erfolgreich Terroristen fangen will.
Dummerweise verursachte die ansteigende Berichterstattung über die Seite mit den Fotos soviel Traffic, dass der Betreiber seinen Bankrott befürchtete, sie noch während der Arbeit an diesem Artikel leerte und mit einer Weiterleitung auf die Startseite ersetzte. Oder sollte es andere, verschwörerische Gründe gehabt haben
Heise
19 Fragen des’Iraqs, die US-Präsident George W. Bush nicht beantworten will
»Welche Garantien können die Vereinten Nationen geben, um eine Einmischung der
aggressiven politischen Ziele der USA in die Beziehungen des Irak mit den
Vereinten Nationen zu verhindern?« Diese Frage der irakischen Regierung an die
Vereinten Nationen und deren Generalsekretär bringt ein Dilemma der UN und des
Sicherheitsrates auf den Punkt: Die USA, die keine Gelegenheit auslassen,
Entscheidungen des internationalen Gremiums zu sabotieren, zu behindern oder zu
ignorieren, nutzen seit Jahren die Struktur des Sicherheitsrates, um die eigenen
politischen (und militärischen) Ziele durchzusetzen. Die fünf ständigen
Mitglieder im UN-Sicherheitsrat (USA, Rußland, China, Frankreich und
Großbritannien) haben ein Vetorecht. Damit kann jede Entschließung des Gremiums,
das noch 15 weitere, wechselnde Mitglieder hat, gestoppt werden. Gleiches gilt
auch für Sonderkomitees des Sicherheitsrates, wie beispielsweise das
Sanktionskomitee 661, das die Irak-Sanktionen kontrolliert. Besonders hier
nutzen Großbritannien und die USA ihr Veto-Recht so extensiv, daß viele der
nicht ständigen Sicherheitsratmitglieder zu den Sitzungen schon gar nicht mehr
hingehen, weil sie ohnehin nicht gehört werden.
Die Iraker sind nicht die einzigen, die das rücksichtslose Verhalten der USA im
Sicherheitsrat kritisieren. Wenn die Vereinten Nationen nicht völlig zu einem
Erfüllungsgehilfen der US-Politik werden sollen, wird man im Sicherheitsrat um
Konfrontation mit Washington nicht herumkommen. Das ist keine populäre
Angelegenheit, wie man an einigen prominenten Beispielen sehen kann. Der
Brasilianer José Bustani, langjähriger Leiter der UN-Organisation zum Verbot der
chemischen Waffen, wurde zwar im vergangenen Jahr für weitere fünf Jahre im Amt
bestätigt, auf Betreiben der USA dann aber doch durch ein inszeniertes
Mißtrauensvotum aus dem Amt katapultiert. Das geschah gerade zu einem Zeitpunkt,
als Bustani intensiv mit Bagdad darüber verhandelte, die C-Waffen-Konvention zu
unterschreiben. Auch die UN-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson, früher
irische Ministerpräsidentin, paßte mit ihrer unverhohlenen Kritik am
Afghanistan-Krieg und der Haltung im Nahostkonflikt nicht ins Konzept. Sie
reichte schließlich selbst ihr Rücktrittsgesuch ein.
Auch Hans Blix, neuer Leiter der UNIMOVIC, dem UN-Komitee zur Waffenkontrolle im
Irak, geriet ins Fadenkreuz der USA. Die CIA leitete eine Untersuchung gegen ihn
ein, nachdem er sich in einer ersten Gesprächsrunde zwischen dem Irak und den
Vereinten Nationen im März 2002 optimistisch über baldige Lösungen gezeigt
hatte. Bei der dritten Gesprächsrunde in Wien sei Blix dann noch nicht einmal
bereit gewesen, mit den angereisten hochrangigen Militärexperten aus dem Irak
über etwas anderes zu sprechen, als über die konkrete Rückkehr der
UN-Waffeninspektoren, so die Kritik aus der irakischen Delegation. Eine Vorgabe
des Sicherheitsrates, der sich auch Generalsekretär Kofi Annan unterworfen
hatte.
Für Dr. Al-Hashimi, Vorsitzender der irakischen »Organisation für Freundschaft,
Frieden und Solidarität« ist klar, daß die Inspektorenteams eigentlich keine
selbständige Entscheidungsbefugnis haben: Acht Jahre hätten die Inspektoren im
Irak gearbeitet, sagte Al-Hashimi auf der Internationalen Konferenz der
Freundschaftsgesellschaften mit dem Irak in Bagdad im Mai diesen Jahres. 1000
Personen hätten Tausende von Inspektionen vorgenommen. 520 Gebäude seien
besichtigt und überprüft worden, darunter auch Universitäten und
Regierungsgebäude. Es seien Hunderte Kameras installiert worden. Warum also
konnten die Inspektoren in einer achtjährigen Arbeit kein Ergebnis vorlegen?
Waren sie nicht qualifiziert genug? Al-Hashimi meint, es habe sich bei den
Inspektoren um hochqualifizierte Experten gehandelt, die übrigens auch
hochbezahlt worden seien. Und zwar von dem Geld, das der Irak durch seine
Öleinkäufe einnehmen und ausschließlich im Rahmen des UN-Programms »Öl für
Nahrungsmittel« ausgeben darf. Drei Prozent dieser Einnahmen gehen an die
UN-Einrichtungen im Irak. Al-Hashimi ist überzeugt, daß das UNSCOM-Team nicht
befugt war, seine Arbeit für beendet zu erklären, weil es dafür vom
Sicherheitsrat keine Genehmigung gab.
Statt dessen gab es offenbar immer neue Forderungen an die Inspektoren, die
nichts mit dem eigentlichen Auftrag zu tun hatten, wie kürzlich der ehemalige
Leiter von UNSCOM, der Schwede Rolf Ekéus in einem Radiointerview erklärte.
Agenten hätten versucht, Informationen über den Aufenthaltsort von Saddam
Hussein zu erhalten. Abhöranlagen sollten in Gebäuden des irakischen
Geheimdienstes und bei der Armee installiert werden, sagte Ekéus, der das
Waffenkontrollteam von 1991-1997 leitete. »Zweifelsohne haben die Amerikaner
versucht, die Inspektionen für eigene grundlegende US-Interessen zu
beeinflussen«, so Ekèus.
Richard Butler, der 1997 Ekéus auf seinem Posten ablöste, bestätigte in der
vergangenen Woche in einer Anhörung des Auswärtigen Ausschusses vom US-Senat,
daß Saddam Hussein zwar weiterhin chemische und biologische Waffen entwickeln
lasse und auch versuche, Nuklearwaffen zu erhalten. Doch er »habe keine Beweise
gesehen, daß der Irak Massenvernichtungswaffen an nicht-irakische Terrorgruppen«
wie Al Qaida weitergeben würde, so Butler, der gleich noch eine Psychodiagnose
des irakischen Präsidenten mitliefert. Aufgrund dessen »Psyche und Aspirationen«
vermute er, daß »Saddam zögern wird etwas zu teilen, was einzig und allein
unauslöschliche Quelle seiner eigenen Macht sein soll.«
19 Fragen der irakischen Regierung an die Vereinten Nationen, den
Generalsekretär und den UN-Sicherheitsrat wurden bisher nicht beantwortet. Mit
einer Ausnahme: US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld erklärte vor wenigen
Tagen in Washington, neue Inspektoren im Irak bräuchten die »absolute Freiheit
überall hinzugehen, zu jeder Zeit, ohne Ankündigung.« Und er fügte hinzu: »Es
ist wohl kaum zu erwarten, das der Irak einem solchen Inspektionsregiment
zustimmen wird.«
Dokumentiert: Irak wartet auf Antwort
Im folgenden dokumentiert junge Welt die Fragen, die der irakische Außenminister
dem Generalsekretär der Vereinten Nationen anläßlich der Gesprächsrunde am 7.
März 2002 mit der Bitte überreichte, daß der Sicherheitsrat sie beantworten
solle. Die Fragen wurden am 25. Juli 2002 auf der Internetseite der irakischen
Nachrichtenagentur INA veröffentlicht (www.uruklink.net/iraqnews/enews8.htm).
1. Wie ist Ihre Ansicht und wie beurteilen Sie, was wir nach sieben Jahren und
sieben Monaten irakischer Kooperation mit dem Sonderkomitee und der
Internationalen Atomenergiebehörde erreicht haben? Wie könnte diese Kooperation
genutzt und darauf aufgebaut werden?
2. Sollten ein oder zwei ständige Mitglieder des Sicherheitsrates der Ansicht
sein, daß sie in bezug auf die Entwaffnung nicht sicher sind, möchten wir
wissen, wovon sie überzeugt werden möchten? Wonach suchen sie? Welche Zeit ist
erforderlich, um diese Suche abzuschließen? Damit die Zusammenarbeit fortgesetzt
werden kann, sollten auch wir zufriedengestellt werden, nicht nur der
Sicherheitsrat. Sollten sie (Anm.: die ständigen Mitglieder) über bestimmte
Einrichtungen oder Tätigkeiten im Zweifel sein, möchten wir darüber informiert
werden.
3. Wie erklären Sie die Haltung eines ständigen Mitglieds des Sicherheitsrates,
das offiziell erklärt, in den Irak einmarschieren und seinem Volk gewaltsam ein
Marionettenregime aufzwingen zu wollen? Was ein klarer Verstoß gegen die
Resolutionen des Sicherheitsrates selber darstellt, die eindeutig festhalten,
daß die Souveränität des Irak, seine Unabhängigkeit und territoriale Integrität
ebenso zu respektieren ist, wie das Völkerrecht und die Charta der Vereinten
Nationen. Gleichzeitig fordert es (Anm.: das ständige Mitglied) vom Irak, die
Resolutionen des Sicherheitsrates zu erfüllen.
4. Steht der Sicherheitsrat ernsthaft zu seinem Mandat und den Resolutionen, die
er verabschiedet hat? Insbesondere zu der Resolution 687 vom 3. April 1991 und
deren fairen und rechtmäßigen Auslegung? Der Sicherheitsrat unterwirft sich der
US-Interpretation der Resolutionen ebenso wie deren einseitig erklärten
Resolutionen gegenüber dem Irak.
5.Wie kann eine normale Beziehung zwischen dem Irak und dem Sicherheitsrat
erreicht werden, angesichts der aktuellen, erklärten US-Politik, in den Irak
einmarschieren und das patriotische politische Regime gewaltsam verändern zu
wollen?
6. Die Vereinigten Staaten erklären ständig, daß die Wirtschaftssanktionen gegen
den Irak solange aufrecht erhalten bleiben, solange es das patriotische
politische Regime im Irak gibt. Welche Haltung hat der Sicherheitsrat gegenüber
dieser Politik, die eine Verletzung von grundlegenden Resolutionen des
Sicherheitsrates darstellt?
7. Welche Garantien können die Vereinten Nationen geben, um eine Einmischung der
aggressiven politischen Ziele der USA in die Beziehungen des Irak mit den
Vereinten Nationen zu verhindern?
8. Um das Vertrauen zwischen dem Irak und dem Sicherheitsrat wiederherzustellen,
ist das Konzept der Gleichzeitigkeit der Umsetzung der gegenseitigen
Verpflichtungen notwendig und wesentlich, wie es in den Resolutionen des
Sicherheitsrates zum Irak festgehalten ist. Was sind Ihre Einschätzungen
hinsichtlich der Verpflichtungen gegenüber den Rechten des Irak, vor allem in
bezug auf die Aufhebung der Sanktionen, der Anerkennung der irakischen
Souveränität, Unabhängigkeit und territorialen Integrität sowie der Beseitigung
von Massenvernichtungswaffen in der Region des Mittleren Ostens? Diese
Verpflichtungen sollte der Sicherheitsrat einhalten, um eine neue Seite in der
Zusammenarbeit zwischen dem Irak und den Vereinten Nationen aufzuschlagen. Wie
könnten wir einen Mechanismus installieren, der die zeitgleiche Umsetzung der
Verpflichtungen beider Seiten gewährleistet?
9. (...) Resolutionen des Sicherheitsrates und nicht das gleiche von einem
ständigen Mitglied im Sicherheitsrat zu fordern, das fortwährend diese
Resolutionen verletzt. Besonders die Resolutionen über die Souveränität des
Irak, seine Unabhängigkeit und territoriale Integrität und das offiziell
versichert, seine Politik sei darauf ausgerichtet, in die Republik Irak
einzumarschieren, um deren Bevölkerung ein Marionettenregime aufzuzwingen?
10. Nachdem bekannt geworden ist, daß frühere UNSCOM-nspektoren und die
Internationale Atomenergiebehörde Spionagetätigkeiten ausübten, wie es den
Eingeständnissen von einigen Mitgliedern des Sonderkomitees ebenso zu entnehmen
war, wie den Erklärungen von US-Quellen, als auch von ständigen Mitgliedern des
Sicherheitsrates und was vom Generalsekretär bestätigt wurde: Ist es fair, daß
Inspektoren, die in den Irak zurückkehren, erneut für Spionage gegen den Irak
und seine Führung benutzt werden können? Und daß sie Informationen über
lebenswichtige ökonomische Einrichtungen des Irak erneuern, damit diese bei
einer zukünftigen Aggression bombardiert werden können?
11. Können die Vereinten Nationen sicherstellen, daß diejenigen, die in den Irak
kommen, keine Spione sind und keine Spionagetätigkeiten verüben?
12. Können die Vereinten Nationen die Aufhebung der zwei Flugverbotszonen
garantieren? Können die Vereinten Nationen garantieren, daß eine bevorstehende
Inspektion nicht der Auftakt für einen Angriff auf den Irak darstellt, wie es
1998 war? Können die Vereinten Nationen garantieren, daß die USA den Irak
während dieser Inspektionsarbeit nicht angreifen, wie es während der
siebeneinhalb Jahre von 1991 bis Dezember 1998 war?
13. Welcher Zeitraum ist nach Ansicht des Generalsekretärs notwendig, damit sich
die Inspektorenteams vergewissern können, daß der Irak über keine
Massenvernichtungswaffen verfügt und um den Sicherheitsrat darüber zu
informieren? Welche (Untersuchungs-)Methoden sollen nach Ansicht der UN hierfür
angewandt werden und inwieweit decken diese sich mit verwandten internationalen
Abkommen?
14. Wie werden die Inspektoren, deren Staaten erklärtermaßen die nationale
Souveränität des Irak bedrohen und einmarschieren wollen, ein unvoreingenommenes
internationales Mandat im Irak ausüben, die Resolutionen des Sicherheitsrates
respektieren und sich in ihren Verpflichtungen gemäß der Charta verhalten? Die
Anwesenheit von US-amerikanischen und britischen Inspektoren in dem
Sonderkomitee und in der Internationalen Atomenergiebehörde hat dazu
beigetragen, daß (zunächst) nachrichtendienstliche Daten gesammelt sowie
Einrichtungen markiert und bei ihrem (folgenden) Angriff bombardiert wurden.
Alle Einrichtungen, die von den Inspektorenteams besucht worden waren, auch
Präsidentengebäude, wurden 1998 angegriffen, obwohl die Inspektoren versichert
hatten, daß sich dort keine Massenvernichtungswaffen befanden. Darüber hinaus
haben die Amerikaner und die Briten alle Industrieanlagen bombardiert, die auf
der Liste der Inspektoren standen, obwohl sie unter permanenter Überwachung
waren.
15. Wie sollte nach Ansicht des Generalsekretärs die Struktur von UNIMOVIC
aussehen? Ist es glaubwürdig, Personen zu benennen, die gegen ihr
unvoreingenommenes Mandat und die Verpflichtungen verstoßen und außerdem den Ruf
ihrer Organisation (UNO) beschädigt haben, als sie im Irak spionierten?
16. Was für ein Mandat hat UNIMOVIC? Der UN-Auftrag und die bisher
veröffentlichten Dokumente sind unklar. Wie weitreichend ist die
Entscheidungsbefugnis seiner Leitung? Welche Befugnisse haben die Delegierten
des Komitees? In welcher Weise führt der Generalsekretär die Oberaufsicht über
dessen Arbeit? Welche Garantien gibt es, daß das Komitee und sein Leiter ihre
Befugnisse nicht mißbrauchen? Welche Garantien gibt es, daß das Komitee die
Souveränitätsrechte des Irak nicht verletzt?
17. Zusätzlich zu den 120000 Tonnen Bomben, einschließlich 800 Tonnen
abgereicherte Uranmunition, die während des Angriffs 1991 auf den Irak
abgeworfen wurden und während der folgenden Angriffe, zusätzlich dazu hat die
12jährige Blockade die Infrastruktur der Wirtschaft, der Gesundheit, Bildung und
Dienstleistungen zur Hälfte zerstört. Der Irak braucht alle seine Ressourcen, um
nach der Aufhebung der Sanktionen die Grundversorgung wieder aufzubauen. Die
Frage der hohen Kompensationszahlungen ist ein großes Hindernis dabei. Welche
Vorstellung hat der Generalsekretär, um diese Situation zu korrigieren?
Beabsichtigt er, Expertenteams in den Irak zu entsenden, um die Frage des
Wiederaufbaus und der anfallenden Kosten zu diskutieren? Wird er den Bedarf
zusammenstellen, um den Sicherheitsrat eindringlich zu bitten, die Frage der
Kompensationszahlungen neu zu überdenken?
18. Die Blockade und die militärischen Angriffe von den Vereinigten Staaten und
Großbritannien gegen den Irak seit 1991 haben zu einem hohen materiellen und
menschlichen Verlust im Irak geführt. Gibt es eine Möglichkeit darüber
nachzudenken, im Rahmen einer umfassenden, gerechten Lösung, den Irak für den
menschlichen Verlust sowie für die psychologischen Schäden und Verluste zu
entschädigen, die sein Volk zu erleiden hatte? Auf der gleichen Grundlage, die
vom Sicherheitsrat über die Entschädigungen beschlossen wurde?
19. Der Irak besteht auf seinem Recht auf Selbstverteidigung gemäß Artikel 15
der Charta. Der Sicherheitsrat ist an seine Verpflichtung gebunden, die
Souveränität des Irak und seine territoriale Integrität zu respektieren.
Regionale und nichtregionale Parteien ermuntern dazu, die nationale Sicherheit
des Irak zu verletzten. Wie sehen Sie das Recht des Irak auf Selbstverteidigung
und, abgesichert durch das Völkerrecht und die (UN-)Charta, Waffen zur
Selbstverteidigung zu besitzen?
junge Welt
Ziele und Methoden der israelischen Kriegsführung
Wenn Ariel Scharon seine Absichten als
militärischen Operationsbefehl formulieren sollte, wie er es in der Armee zu tun
pflegte, statt sich hinter einer künstlichen Nebelwand zu verstecken, dann würde
dies so lauten:
1. Ziele: Die zionistische Revolution zur Vollendung bringen, indem ganz »Erez
Israel« vom Meer bis zum Jordan in einen jüdischen Staat verwandelt wird - mit
einem Minimum von nicht-jüdischen Bewohnern - wenn überhaupt welchen.
2. Information: Der Unabhängigkeitskrieg von 1948 war abgebrochen worden, bevor
er sein Ziel erreicht hatte. Der Staat Israel war nur auf 78 Prozent des Landes
errichtet worden, so daß nur 64 Prozent der palästinensischen Bevölkerung
entfernt wurden. Im Sechstagekrieg von 1967 wurden die restlichen 22 Prozent des
Landes erobert. Den folgenden israelischen Regierungen fehlte es aber an der
nötigen Willenskraft, die zionistische Revolution abzuschließen, die Gebiete zu
annektieren und die übrige Bevölkerung zu entfernen.
Im Augenblick gibt es eine günstige Gelegenheit, um dieses Werk zu vollenden. Es
gibt nur eine Großmacht - die USA. Die andern Mächte - die UNO, Europa, Rußland
und andere - sind in der Tat praktisch irrelevant.
Die USA gewähren uns grenzenlose und unbeschränkte Unterstützung. Man kann nur
hoffen, daß dies auch fortgesetzt wird, wenn wir bei der Verfolgung unserer
Ziele harte Methoden anwenden. Die Erfahrung zeigt, daß selbst wenn sich in der
US-Verwaltung jemand der Erfüllung unserer Ziele widersetzt, sein Widerstand
zusammenbricht, wenn er mit unserm festen Stand (z.B. »Operation Schutzschild«)
konfrontiert wird. Unsere Kontrolle über beide Häuser des Kongresses und unser
ausschlaggebender Einfluß auf den größten Teil der amerikanischen Medien
garantiert uns Handlungsfreiheit.
3. Methoden: Mit folgenden Methoden werden wir vorangehen, die gleichzeitig
ausgeführt werden:
a) Militärische Operationen, um den palästinensischen Widerstand zu brechen.
b) Wirtschaftlicher Druck, um eine massive arabische Auswanderung zu
verursachen.
c) (Vermehrte) Siedlungstätigkeit, um die Gebiete zu zerteilen und sie für die
Annexion durch Israel vorzubereiten.
d) Politische Aktionen, um die palästinensischen politischen und sozialen
Institutionen zu zerstören
4. Ausführung:
a) Militärische Operationen: Diese werden ohne Unterbrechung durchgeführt. Die
ganze Armee, einschließlich der Reserveeinheiten, wird für diese Aufgabe
eingesetzt, selbst dann, wenn dies eine Schwächung unserer Abwehrbereitschaft
gegenüber den arabischen Staaten und eingeschränktes Training zur Folge hat.
Die IDF (Israelische Verteidigungsarmee) wird die palästinensischen Gebiete
besetzen, wenn nötig für längere oder kürzere Zeit, um alle militanten
Palästinenser, die Widerstand gegenüber unserer Politik organisieren könnten,
gefangenzunehmen oder zu exekutieren. Zu diesem Zweck wird kein Unterschied
zwischen Terroristen und politischen Führern gemacht, auch nicht zwischen
bewaffnetem und zivilem Widerstand oder zwischen Hamas und Fatah. Maximale
Zerstörung von Eigentum wird Abschreckung verursachen. Das wird solange
wiederholt, bis jedes Aufflackern von Widerstand erlischt.
Unsere Aktionen werden unvermeidlich die Motivation für Terroristen,
Selbstmordattentate in Israel auszuführen, wachsen lassen. Genau dies wird uns -
in der internen wie in der internationalen Arena - die Gründe für unsere
militärische Aktion liefern, die dann als Re-Aktion angesehen wird.
Die IDF wird eine zentrale Rolle bei der Ausübung des wirtschaftlichen Druckes -
wie folgt - übernehmen.
Man muß sicher gehen, daß kein Offizier, der nicht mit voller Überzeugung diese
Aufgabe unterstützt, einen führenden Posten erhält. Um diese historische Mission
zu erfüllen, sind Härte und Grausamkeit nötig. Hier ist kein Platz für
Weichlinge.
b) Wirtschaftlicher Druck: Eine Massenvertreibung wie 1948 kann nur unter
bestimmten Umständen geschehen, wie z.B. bei einem in vollem Gange befindlichen
Krieg oder bei einem ungewöhnlichen internationalen Ereignis, das alle
Aufmerksamkeit auf sich lenkt.
Bis dies geschieht, müssen die Palästinenser auf Grund des wirtschaftlichen
Druckes, der ihr Leben unerträglich macht, dahin gebracht werden, das Land zu
verlassen.
Die IDF-Aktionen werden die Palästinenser in kleine Enklaven einschließen, wo
sie eine Art begrenzte lokale Selbstverwaltung erhalten, die uns von jeder
formellen Verantwortung für ihre Situation befreit.
c) Siedlungsaktivitäten: Dies ist ein zentrales Mittel, um die historische
Aufgabe zu erfüllen. Trotz der Tatsache, daß alle Regierungen seit 1967 dies
verstanden und danach gehandelt haben, ging es zu langsam voran.
Die bestehenden Siedlungen müssen erweitert und neue mit allen nur möglichen
Mitteln erstellt werden. Das Netzwerk von Umgehungsstraßen muß schnell erweitert
werden, um palästinensische Städte und Dörfer voneinander zu trennen, mehr Land
den Siedlungen einzugliedern und unsere Kontrolle über den Boden abzusichern.
All dies muß nach dem bestehenden Strategieplan ausgeführt werden, damit
palästinensische territoriale Kontinuität verhindert und die wirtschaftliche
Blockade enger gezogen wird.
d) Politischer Druck: Die palästinensische Führung zu brechen, ist ein
Hauptanliegen der ganzen Kampagne. Um die Widerstandsfähigkeit der Palästinenser
zu zerstören, muß die zentrale Führung, besonders Yassir Arafat, die einigende
Symbolfigur und der starke Führer, eliminiert werden. Deshalb müssen alle
Propagandabemühungen auf Arafat persönlich konzentriert werden. Arafat wird
physisch ausgeschaltet, sobald es die internationale Situation erlaubt.
Zur selben Zeit müssen Machtkämpfe zwischen palästinensischen Führern zweiten
Ranges ermutigt werden, damit ein Führungsvakuum entsteht, wie es 1948 bestand.
All dieser Druck - sei er militärisch, wirtschaftlich, politisch und durch die
Siedlungen - muß verstärkt werden, bis die Situation der Palästinenser so
unerträglich wird, daß sie es vorziehen, nach Jordanien zu gehen. Falls sich
eine historisch günstige Gelegenheit für eine Massenvertreibung anbietet, werden
wir schnell handeln.
Die israelischen Araber sind ein besonderes Problem, da man ihnen -
irrtümlicherweise - die israelische Staatbürgerschaft gegeben hat. Dieses
Problem erfordert eine besonders gut überlegte Lösung, entsprechend unseren
Hauptzielen.
junge Welt
The WTC Conspiracy XLIV
"Die US-Geheimdiensts haben zugegeben, dass sie keinerlei aufgezeichnete Spuren
gefunden haben, die zu den Anschlägen des 11. September führen. Bei der bisher
ausführlichsten Darstellung der Untersuchung sagte der Chef des Federal Bureau
of Investigation (FBI), dass Amerika nach fast sieben Monaten rastloser Fahndung
keine harten Beweise gefunden habe, die mit den Anschlägen auf New York und
Washington im Zusammenhang stehen."
Dies meldete BBC am 1. Mai 2002 - in einem kurzen Bericht, der kein besonderes
Aufsehen erregte, geschweige denn, dass er es bis auf die Titelseiten der
Weltpresse schaffte:
"Größte Polizeiaktion der Weltgeschichte erfolglos"
"Sieben Monate Großfahndung - keine Spur"
"Geheimdienste, Polizei und der 11.9.: Tiefschlaf trifft Inkompetenz"
So, oder so ähnlich, müssten die Schlagzeilen eigentlich lauten. Denn was gibt
der FBI-Chef Richard Mueller als Grund für den grandiosen Fahndungs-Flop an:
"Die Entführer benutzten keine Laptops und speicherten nichts auf
Computerfestplatten. Sie kleideten und verhielten sich wie Amerikaner."
Wow! Diese genialen Kriminellen, sie liefen weder mit Turban, Bart und finstrem
Fundamentalistenblick durch die Gegend, sondern rasiert und smiley, und dann
waren sie auch noch so raffiniert, ihre Pläne nicht auf Festplatten
abzuspeichern oder schriftliche Aufzeichnungen herumliegen lassen. Mit derlei
perfider Heimtücke kann natürlich niemand rechnen, und deshalb fragt bei den
Pressekonferenzen wohl auch niemand nach, ob die Chefs von FBI, CIA oder NSA
vielleicht daran gedacht hätten, wegen ihres völligen Versagens bei der
Verhinderung bzw. Aufklärung des Falls, zurückzutreten.
Und es fragt auch niemand, wie die Behörden denn überhaupt zu der Vermutung
gekommen sind, dass ein Herr Mohammed Atta und 18 weitere Täter diese Anschläge
ausgeführt haben - auf den Passagierlisten, die von den Fluggesellschaften
veröffentlicht wurden, tauchen sie nämlich gar nicht auf. Wer aber nicht auf der
Passagierliste steht und beim Einchecken keine Identifikation auf diesen Namen
vorweisen kann, kommt gar nicht erst ins Flugzeug.
American Airlines Flight 11
By the Associated Press
CREW (11):
1 Jeffrey Collman, 41, Novato, Calif. Captain John Ogonowski
2 Sara Low, 28, Batesville, Ark. First Officer Thomas McGuinness
3 Karen A. Martin, 40, Danvers, Mass. Barbara Arestegui
4 Thomas McGuinness, 42, Portsmouth, N.H. Jeffrey Collman
5 Kathleen Nicosia, 54, Winthrop, Mass. Sara Low
6 John Ogonowski, 52, Dracut, Mass. Karen Martin
7 Betty Ong, 45, Andover, Mass. Kathleen Nicosia
8 Jean Roger, 24, Longmeadow, Mass. Betty Ong
9 Dianne Snyder, 42, Westport, Mass. Jean Roger
10 Madeline Sweeney, 35, Acton, Mass. Dianne Snyder
11 Barbara Jean Ares Tegui, 38, Marstons Mills, Mass. Madeline Sweeney
PASSENGERS (76):
1 Anna Williams Allison, 48, Stoneham, Mass. Anna Allison
2 David Lawrence Angell, 54, Pasadena, Calif. David Angell
3 Lynn Edwards Angell, 52, Los Angeles, Calif. Lynn Angell
4 Seima Aoyama, 48, Culver City, Calif. Seima Aoyama
5 Myra Aronson, 52, Charlestown, Mass. Myra Aronson
6 Christine Barbuto, 32, Brookline, Mass. Christine Barbuto
7 Carolyn Beug, 48, Los Angeles, Calif. 1
8 Kelly Ann Booms, 24, Brookline, Mass. 2
9 Carol Marie Bouchard, 43, Warwick, R.I. Carol Bouchard
10 Neilie Anne Heffernan Casey, 32, Wellesley, Mass. Neilie Casey
11 Jeffrey Coombs, 42, Abington, Mass. Jeffrey Coombs
12 Tara Kathleen Creamer, 30, Worcester, Mass. Tara Creamer
13 Thelma Cuccinello, 71, Wilmot, N.H. Thelma Cuccinello
14 Patrick Currivan, 52, Winchester, Mass. Patrick Currivan
15 Brian P. Dale, 43, Warren, N.J. Brian Dale
16 David DiMeglio, 22, Wakefield, Mass. David Dimeglio
17 Donald DiTullio, 49, Peabody, Mass. Donald Ditullio
18 Alberto Dominguez, 66, Lidcombe, Australia Albert Dominguez
19 Paige Farley-Hackel, 46, Newton, Mass. Page Hackel Farley
20 Alexander M. Filipov, 70, Concord, Mass. Al Filipov
21 Carol Flyzik, 40, Plaistow, N.H. Carol Flyzik
22 Paul Friedman, 45, Belmont, Mass. Paul Friedman
23 Karleton D.B. Fyfe, 31, Brookline, Mass. Karleton Fyfe
24 Peter Alan Gay, 54, Tewksbury, Mass. Peter Gay
25 Linda M. George, 27, Westboro, Mass. Linda George
26 Edmund Glazer, 41, Wellesley, Mass. Edmund Glazer
27 Lisa Fenn Gordenstein, 41, Needham, Mass. 3
28 Andrew Peter Charles Curry Green, 34, Santa Monica, Calif. Andrew Currygreen
29 Peter Hashem, 40, Tewksbury, Mass. Peter Hashem
30 Robert Hayes, 37, Amesbury, Mass. Robert Hayes
31 Edward (Ted) R. Hennessy, 35, Belmont, Mass. Edward Hennessy
32 John Hofer, 45, Bellflower, Calif. John Hofer
Es fragt auch niemand nach der wahren Identität der 19 angeblichen Täter, von
denen mindestens sieben Ausweise von unbeteiligten Personen benutzt haben - und
vor allem interessiert es offenbar keine Menschenseele mehr, in welcher
Verbindung diese 19 Phantomtäter eigentlich mit Usama Bin Ladin und seiner
Terrortruppe "Al-Qaida" standen. "Die Pläne", so der FBI-Chef, "wurden im
Ausland ausgeheckt und finanziert, womit schon vor fünf Jahren begonnen wurde."
Auch hier fragt niemand nach, woher Dr. Mueller dieses Wissen über die
langjährige Planung hat, wo doch nach sieben Monaten Fahndung keinerlei "hard
evidence" gefunden wurde. Immerhin:
"Die Fahndung war enorm hilfreich, um herauszubekommen, nach was und wo wir
suchen müssen, um Anschläge zu verhindern. Sie ermöglichte uns herauszufinden,
wo wir als Nation Lücken in unserem Sicherheitssystem haben. Und sie gab uns den
klaren und definitiven Beweis dafür, dass Al-Qaida hinter den Anschlägen
steckte."
Man muss sich den Zynismus auf der Zunge zergehen lassen: Der größte
Mordanschlag der Geschichte ist nach über einem halben Jahr völlig unaufgeklärt,
kein einziger der Hintermänner wurde identifiziert oder gar festgenommen, keine
der heißen Spuren der Aktien-Spekulationen wurde verfolgt, keiner der Mitwisser
und Profiteure namhaft gemacht, geschweige den irgendein "klarer und definitiver
Beweis" vorgelegt - und der Polizeichef stellt sich hin und verkauft dieses
Debakel als "enorm hilfreich" für die Verhinderung weiterer Anschlägen.
Doch niemand schreit auf, bewirft ihn im Namen der Opfer mit Stinkbomben oder
fragt auch nur dezent nach. Es wäre, wie die Los Angeles Times bereits andeutet,
auch ohnehin sinnlos:
"Die globale Fahndung hat nahezu nichts an harten Beweisen über die Planung der
Terroristen erbracht, und die Verantwortlichen sagten am Montag, dass sie der
wachsenden Möglichkeit ins Auge sehen, viele der entscheidenden Details nie zu
erfahren."
Willkommen in Brainwashington D.C. Willkommen in der größten Propaganda-Show
aller Zeiten, willkommen in der Konsensmaschine. Geben Sie ihr Gehirn an der
Garderobe ab, steigen Sie ein, enjoy and have fun! Achten Sie bitte auf
unbeaufsichtigte Fragen, Pakete voller Ungereimtheiten und andere zweifelhafte
Gepäckstücke und melden Sie diese sofort der Konsensaufsicht. Und vergessen Sie
nicht, sich anzuschnallen - der 3. Weltkrieg ist schließlich keine Kaffeefahrt.
Für mitreisende Journalisten und Medienleute hält unsere Presseabteilung noch
ein besonderes Merkblatt bereit, verfasst John Swinton, dem Doyen der
amerikanischen Presse und einstigen Redaktionsleiter der "New York Times":
"Bis zum heutigen Tag gibt es so etwas wie eine unabhängige Presse in der
Weltgeschichte nicht. Sie wissen es und ich weiß es. Es gibt niemanden unter
Ihnen, der es wagt, seine ehrliche Meinung zu schreiben, und wenn er es tut,
weiß er im Voraus, dass sie nicht im Druck erscheint. Ich werde jede Woche dafür
bezahlt, meine ehrliche Meinung aus der Zeitung herauszuhalten, bei der ich
angestellt bin. Andere von Ihnen werden ähnlich bezahlt für ähnliche Dinge, und
jeder von Ihnen, der so dumm wäre, seine ehrliche Meinung zu schreiben, stünde
sofort auf der Straße und müsste sich nach einem neuen Job umsehen. Wenn ich
meine ehrliche Meinung in einer Ausgabe meiner Zeitung veröffentlichen würde,
wäre ich meine Stellung innerhalb von 24 Stunden los. Es ist das Geschäft der
Journalisten, die Wahrheit zu zerstören, unumwunden zu lügen, zu pervertieren,
zu verleumden, die Füße des Mammon zu lecken und das Land zu verkaufen für ihr
tägliches Brot. Sie wissen es und ich weiß, was es für eine Verrücktheit ist,
auf eine unabhängige Presse anzustoßen. Wir sind die Werkzeuge und Vasallen der
reichen Männer hinter der Szene. Wir sind die Hampelmänner, sie ziehen die
Strippen und wir tanzen. Unsere Talente, unser Fähigkeiten und unser ganzes
Leben sind Eigentum anderer Menschen. Wir sind intellektuelle Prostituierte."
Swintons Statement vor dem vornehmen New Yorker Presseclub wurde nicht nach dem
11.9.2001 abgegeben, es stammt aus dem Jahr 1880 - doch aktueller als heute war
es wohl nie.
heise
Was ist Antisemitismus?
Ein Beitrag zur Verdeutlichung des palästinensichen/israelichen Konfliktes, der
Bezeichnung "Semitismus" und der Frage, ob "Anti-Semitismus" in Deutschland
augfgrund der brutalen Vorgehensweise Israels in Palästina zunimmt
Stoppt den Terror des Judenstaates
Semiten sind die Völker, die um 3000 v. Chr. wahrscheinlich aus der Arabischen
Halbinsel nach Mesopotamien, Syrien, Palästina und vor ca. 700 v. Chr. von
Südarabien nach dem gegenüberliegenden afrikanischen Festland (Äthiopien)
vorgedrungen sind.
Die Semiten sind keine Rasse, sondern eine sprachlische Gemeinschaft. Diese
Gemeinschaft besteht in der Hauptsache aus Armeniden und Orientaliden, zu denen
auch indoeuropäische Völker gehören. Semiten (lt. einer Reihe von Historikern)
sind Araber und die von ihnen abgezweigten Äthopier, Akkader(Assyrier und
Babylonier), Kanaanäer und die Aramäer. Zu einer späteren Zeit gehörten die
Juden dazu.
Der zur Zeit im angelsächsichen Raum viel diskutierte, fachkundige
Migrationshistoriker Prof. Dr. K. Salibi bezeichnete die Juden als Araber, die
sich als erste in der Region die monotheistische Religion angeignet haben und
demnach Juden genannt wurden.
Nach dieser kurzen Darstellung, ist es nun ersichtlich, wie unsachlich heute mit
der Bezeichnung Semitismus umgegangen wird. Im Abendland spricht man von Semiten
und meint ausschlieslich die Juden. Die Juden als Monotheisten haben sich seit
vorchristlicher Zeit nur einem Gott " Jahve" unterworfen und lehnten es strikt
ab, sich Herrschern (Königen, Fürsten, Kaisern, Imperatoren) als solchen zu
unterwerfen. Dies führte zu einer anhaltenden politischen Polarisation mit den
Herrschenden. Später, als das Christentum mehr Raum gewann, entwickelte sich u.a.
auch aufgrund der Religion die Polarität mit der Frage: "Wer hat Christus
verraten?". Worauf die Christen die Antwort parat haben wollten:
"Judas". Die politische Polarisation mit den Herrschenden wurde nun zusätzlich
mit der Religiösität angeheitzt.
Die Herrschenden betrachteten die Juden mit Argwohn und Misstrauen. Sie galten
dadurch als "auflehnend" und "indozil". Die Kirche trug im Laufe der
Jahrhunderte zur Ausgrenzung der Juden bei: Die christliche Bevölkerung wurde
regelrecht aufgehetzt, bei jeder kirchlichen Zusammenkunft wurden die Juden von
der Kanzel aus mit allen vorstellbaren Schandausdrücke attribuiert. Juden
dürften keine Ämter bekleiden, sie durften keine Berufe ausüben. Pogrome gegen
Juden wurde zum Alltag und zu einem "Ritual".
Eine regelrechte Verfolgung und Ermordung der Juden in der christlichen Welt
hielt über Jahrhunderte an.
Anders in der islamischen Welt: Dort haben die Juden an den Höfen mancher
Herrscher wichtige Positionen im Verwaltungapparat bekleidet.
In der Medizin ragten sie neben ihren moslemischen Kollegen hervor.
Jüdische Hofärzte waren mitunter sehr einflussreich.
In den Beziehungen von Muslimen und Juden in den frühen Jahrhunderten
islamischer Herrschaft, scheint es einen regen gesellschaftlichen und
kulturellen Austausch zwischen den Religionen gegeben zu haben. Die Beziehungen
zwischen Arabern (Moslems) und Juden im Ummayadischen Spanien, als auch im
Bagdad der Abbasiten sind eng und weitgehend problemlos gewesen.
Die Eroberung Spaniens durch die Araber unter Tarek bin Ziad 711 n.Chr. erfolgte
so rasch, dass es bei der Verwaltung der eroberten Gebiete an Manpower mangelte.
Daher vertrauten die Eroberer den einheimischen Juden die Verwaltung in der
erste Phase der Eroberung an.
Während der islamischen Eroberungen und dessen schnellen Verbreitung im Osten
als auch im Westen, währte eine tolerante und zeitweise sogar eine enge
Beziehung zu den Juden. Im mittelalterlichen Europa wurde berichtet ,dass Juden
Schutz suchend nach Andalusien auswanderten.
Der Ausdruck "Semitismus bzw. Anti-Semitismus" ist durch den deutschen Agitator
Wilhelm Marr 1879 geprägt worden. Judentum ist für die Christen Europas nicht
nur eine Religion, Judentum ist damit formal zu einer Rasse geworden, mit der
Bezeichnung "Semiten".
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand eine organisierte politische Bewegung
-der Zionismus-. Sie war eine historische Reaktion auf Judenverfolgung und das
andauernde rassistische Anti-Judaismus. Sein Begründer wurde der Wiener Theodore
Herzl. Dessen 1896 erschienenes Buch "Der Judenstaat" wurde zur programmatischen
Grundlage der zionischen Bewegung.
Wie schon die zionistichen Vorläufer Moses Hess und Leon Pinsker, sah auch Herzl
in der eueropäischen Judenfeindschaft ein angeborenes und damit unabänderliches
Phänomen, welches in keiner Form zu bekämfen oder zu überwinden ist.
Entsprechend dieser Grundidee vom ewigen Judenhass, leugnete der Zionismus
prinzipiell die Möglichkeit der jüdischen Gleichstellung in der Diaspora. Als
Konsequenz daraus propagierte Herzl die Errichtung eines jüdischen
Nationalstaates.
In einem selbstständigen Judenstaat sah der Zionismus die einzige Möglichkeit
für die Überwindung des Anti-Juduaismus. Das Anti-Judaismus-Verständnis des
Zionismus übersah jedoch völlig die eigentlichen Ursprünge des Anti-Judaismus.
Die besonderen sozialen, wirtschaftlichen politischen und historischen Ursachen
der Judenfeinschaft wurden von der zionistischen Bewegung vollkommen ignoriert.
Das Anti-Judaismus ist nämlich kein ewiges Naturgesetz, sondern Resultat
konkreter gesellschaftlicher Verhältnisse. Sowohl während der Zeit des
Feudalismus, als auch in der kapitalistischen Konkurrenzwirtschaft war das
Anti-Judaismus vor allem Ergebnis der besonderen Wirtschaftsfunktion der Juden.
Dieser jüdischen Sonderstellung bedienten sich die bürgerlich feudalen
Herrschaftskreise in Zeiten wirtschaftlicher und politischer Krisen. Zur
Steuerung gesellschaflicher Unruhen lenkten sie den sozialen Hass und die
Unzufriedenheit der Massen gegen die Juden. Dieses gesteuerte Anti-Judaismus
wurde zum systemstabilisierenden Herrschaftmittel.
Nach dem Sykes-Picot-Abkommen vom Mai 1916 sah die damalige Grossmacht
Grossbritanien keine Alternative, um ihre strategischen und wirtschaftlichen
Interessen im Nahen Osten historisch zu sichern, als die Gründung eines Staates
mit europäischen Einwanderern vorzunehmen.
Mit der "Balfour Declaration" 1917 und nach Aufforderung Gross- Britaniens an
die USA in den 1. Welt Krieg einzutreten, versprach England den Zionisten ein
Heimatland in Palästina.
Wohlwissend, dass Palästina schon seit über ein Jahrtausend politisch,
wirtschaftlich und kulturell zu einem arabischen Land geworden ist. Wohlwissend
dass die Palästinenser sich als Nachfahren der arabischen Kanaaniter und
Philister verstehen, die dem Land seinen Namen "Palästina" gaben. Aber die
hegemonialen und kolonialistischen Erwägungen Englands hatten Vorrang.
In Missachtung der Realität propagierten die Zionisten den Slogan, dass
Palästina "ein Land ohne Volk für ein Volk ohne Land" sei. In Wahrheit lebten
jedoch bereits 1917 über 600.000 palästinensiche Araber(davon ca.20% arabische
Christen) in Palästina.
Der Streit zwischen Arabern und Juden bezüglich der historischen Rechte auf
Palästina sollte jedoch nicht überbewertet werden.
Entscheidend ist lediglich, dass Palästina zu Beginn der zionistischen
Kolonisierung keine menschenleere Wüste war.
Die zionistische Fehleinschätzung bzw. Missachtung der palästinensich-arabischen
Wirklichkeit musste zwangsläufig zum Konflikt mit den Palästinensern führen.
Hauptziel des Zionismus war die Gründung eines reinen Judenstaates in Palästina.
Erreicht werden sollte dieses Ziel mittels einer unter strategischen
Gesichtpunkten durchgeführten jüdischen Kolonisierung des Landes. Die von den
zionistischen Kolonisten planmässig praktizierte Strategie der "vollendeten
Tatsachen" , beabsichtigte den Aufbau von territorialen, demografischen,
politischen Machtfaktoren in Palästina. Das De-facto-Vorhandensein nicht mehr
rückgängig zu machender jüdischer Machtstrukturen sollte die Palästinenser zur
Anerkennung der jüdischen Präsenz zwingen. Im Rahmen dieser Politik erfolgte die
systematische Umwandlung Palästinas in einen zionistischen Staat. Opfer dieser
expansiven Eroberungsstrategie wurde das palästinensiche Volk. Es wurde
kontinuierlich diskriminiert und verdrängt.
Die überwiegende Mehrheit der jüdischen Kolonisten lehnte jegliche echte
Verständigung mit den Palästinensern ab. Ihr Ziel bestand vielmehr in deren
Unterwerfung und Vertreibung. Intern bekannten sich die zionistischen
Führungskreise schon frühzeitig zu dieser Politik. Bereits im Juni 1895
vermerkte Herzl in seinem Tagebuch: "Die arme Bevölkerung trachten wir unbemerkt
über die Grenze zu schaffen, indem wir ihr in Durchgangsländern Arbeit
verschaffen, aber in unserem eigenen jederlei Arbeit verweigern. Das
Expropriationswerk muß ebenso wie die Fortschaffung der Armen mit Zartheit und
Behutsamkeit erfolgen."
Nach dem 2. Weltkrieg und nach dem bestialischen, barbarischen Massaker an den
Juden Europas, nutzten die Zionisten mit den Kolonial- mächten des Westens die
politische Gunst der Stunde aus. Der Staat Israel wurde am 15. Mai 1948 kreiert.
Endlich wurde der strategische Plan des Westens, seine Bastion im Nahen Osten
Wirklichkeit werden zu lassen, wahr.
Dafür mussten ca. 900.000 Palästinenser ihr Land verlassen.
Ausgelöst wurde die Vertreibung mit dem Massaker von Deir Yassin.
Am 9. April 1948 ermordeten Einheiten der zionistischen Untergrundgruppen Irgun
und Lechi in dem Dorf Deir Jassin bei Jerusalem 254 palästinensiche Männer,
Frauen und Kinder. Zuvor waren die Frauen vor ihren Familien vergewaltigt
worden. Das Blutbad erzielte seine beabsichtigte Wirkung.
Aus Angst vor weiteren Terrorakten und Massakern verliessen zehntausende von
Palästinensern panikartig ihre Heimat.
Menachem Begin, damaliger Chef der Irgun und später "Friedennobelpreisträger",
rechtfertigte das Massaker, weil es ohne den "Sieg" von Deir Yassin kein Israel
gegeben hätte. Die Panik unter den Palästinensern wurde durch militärische
Angiffe zusätzlich geschürt. Waffengewalt bestimmte somit die zionistische
Vertreibungspolitik.
Die Legende von der angeblichen "freiwilligen" Flucht der Palästinenser entbehrt
hingegen jeglicher Grundlage. Der Judenstaat enstand auf Kosten des
palästinensichen Volkes.
Um dieses Unrecht zu "rechtfertigen" oder gar zu kaschieren, haben damals und
bis heute die Verlage und Medien im Westen - besonders in die USA - ganze Arbeit
geleistet. Dies setzt sich in einer Art und Weise fort, dass
Geschichtsverfälschung zu einer "Kunst" geworden ist. Die Medien in der
Bundesrepublik Deutschland nehmen ebenfalls Anteil an dieser Tirade. Biblische
Inhalte wurden, als Beispiel, ohne jegliche wissenschaftliche Grundlagen zu
"historischen Tatsachen" deklariert.
Ungeachtet dessen haben die Palästinenser ihre Sache ungebrochen weiter verteten
und ihren Widerstand nach 1967 so verstärkt, dass der verstorbene israelische
General Moshe Dayan sagte:
"Alle unsere Siedlungen sind auf den Trümmern arabischer Dörfer erbaut, und wir
reissen nicht nur ihre Mauern nieder, sondern versuchen auch, ihre Namen aus den
Geschichtsbüchern auszuradieren. Sie (die Palästinenser) haben also sehr gute
Gründe, gegen uns zu kämpfen. Wenn ich ein Araber wäre, wäre ich wohl ein
Kämpfer für Al Fatah". Zit. nach "Konkret", 21/1973.
Die Zionisten haben seit der Teilung Palästinas 1947 duch die UN mehr als die
doppelten Landmassen illegal und gegen verschiedene UN Beschlüsse mit Gewalt
angeignet. Bis heute hat sich Israel nicht mal gewillt gezeigt, seine
politischen Grenzen zu definieren. Die Völkerrechte und Menschenrechte der
Palästinenser im Gazastreifen und in der West-Bank wurden nicht nur missachtet,
sondern mit Verachtung und bestialischer Brutalität begegnet. Felicia Langer,
israelische Rechtsanwältin, Menschenrechtlerin und Trägerin des alternativen
Friedensnobelpreises, sagte dazu:
"Ich habe die Unterdrückung und Entwürdigung der Palästinenser 40 Jahre direkt
mit erlebt. Wir haben eine Situation kreiert, in der die Menschen nichts mehr zu
verlieren haben. Die Kinder sind traumatisiert, sie sehen, wie ihre Väter
geschlagen, ihre Häuser zerstört, ihre Olivenbäume entwurzelt werden. Wenn wir
Israelis eine solche Politik weiter führen, wird es immer mehr Kinder geben, die
bereit sind zu sterben".
Der einzige Schlüssel zur Lösung der Problematik kann nur der Frieden sein.
Aber die Mentoren(heute die USA) des Zionistenstaates Israel können meines
Erachtens keinen Frieden bewerkstelligen.
Ein "verwalteter Friede" den die USA einlenken möchten, dient ausschliesslich
den hegemonialen, wirtschaftlichen und strategischen Interessen der USA.
Dieser "verwaltete Frieden" kann nur die Strategen der USA erfreuen, denn die
können sie bei Bedarf und beliebig ein- und ausschalten.
Frieden ist die einzige vernünftige Option für beide Völker. Es gibt keine
Alternative zum Frieden. Hierzu müssen aber die Rahmenbedingungen geschaffen
werden und Israel als die grösste Macht im Nahen Osten trägt die grösste
Verantwortung in der Schaffung dieser Rahmenbedingungen. Auf diese näher
einzugehen sprengt leider den Rahmen dieses Artikels.
Hier ist der Peiniger(Israel) am Zuge. Die Gepeinigten(Palästineneser) haben
übrigens vom Frieden mehr zu gewinnen, demnach kann an deren Absichten doch kaum
gezweifelt werden.
Die Palästinenser sind bereits mehrfach bei der Schaffung der
Rahmenenbedingungen zum Frieden tätig gewesen. Sie haben Israel als Staat
anerkannt, diese Anerkennung wurde parlamentarisch ratifiziert, ohne die
Gegenleistung, Palästina seitens Israels anzuerkennen. Die UN Resolution 224
wurde nicht nur akzeptiert, sondern es wurden darüber hinaus schmerzhafte
Kompromisse geschlossen.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Arabischen Liga, haben alle arabischen
Länder, einstimmig und ohne Aussnahme, die Anerkenung Israels vorgenommen und
der Aufnahme normaler Beziehungen zu Israel zugestimmt, wenn Israel die UN
Resolution 224 voll anerkennt und danach handelt.
Der Antwort Sharon fiel anders als erhofft aus, seine Reaktion war stattdessen
Krieg und wie er es nannte der "totale Krieg".
Ein israelischer Freund in der "Peace now" Bewegung in Israel sagte mir bei
einem Besuch in Berlin: " Ich schäme mich zu sagen, dass wir die Opfer von
gestern, die Täter von heute sind. Wenn die Ermordeten von Ausschwitz, besonders
die aktiven Anti-Faschisten mitbekämen, was heute in Palästina geschieht, würden
sie sich im Grabe drehen".
Manche wollen propagieren, dass die brutale Vorgehensweise der Israelis gegen
das palästinensiche Volk, die anti-jüdischen Gefühle verstärkten. Dazu ist
festzustellen, dass die faschistischen Elemente(Rassisten) Deutschlands
wahrscheinlich weiter Faschisten bleiben und möglicherweise Sharon als
Bestätigung ihrer "Argumente" dient.
Die Anti-Faschisten bleiben als solche und wahrscheinlich kritisieren oder rügen
sie Israels agressives Verhalten. Die Politiker handeln nach festgelegten
Strategien und nach ihrer Interessenlage. Der Rest der Bevölkerung wird
wahrscheinlich geteilter Meinung bleiben. Diejenigen, die mit Israel
sympathisierten, werden möglicherweise ihre Sympathien zurückschrauben. Denn die
Brutalität Sharons und ihre Akzeptanz bei der jüdischen Mehrheit in Israel sowie
die vulgäre Apologie dieses Kurses bei unseren Vertretern der jüdischen
Gemeinden hat die öffentliche Meinung doch kritischer gemacht gegenüber Israel
und dem Zionismus. Gegen diese Entwicklung wird nun von jüdischer Seite doch den
Vorwurf eines Anti-Judaismus erhoben, um die Kritik zum schweigen zu bringen.
Die Aussage über die Zunahme des Anti-Judaismus aufgrund der brutralen
Vorgehensweise Israels, konnte bis jetzt nicht nachgewiesen werden.
Die "Herrschaften", die diese Meinung propagieren, haben eine politisch-
strategische Motivation. Hier wird versucht die berechtigte moralische Schwelle
so zu instrumentalisieren, dass jegliche Kritik an Israel von vorneherein
abgewürgt wird. Dies ist ademokratisch und unfair.
Kalaschnikow
Wie stark sind die USA?
Der Aggressor. Befindet er sich im Wachstum, oder greift er an, obwohl er den
Höhepunkt seiner Stärke bereits hinter sich hat? Kann er es mit allen anderen
aufnehmen oder verliert er, wenn er seine Kampfgefährten verliert?
Das Folgende ist keine Anklage gegen die USA. Innerhalb der Leserschaft der
jungen welt ist es zum Glück nicht notwendig, Argumente dafür zu sammeln, daß
die USA in unserer Zeit der Aggressor sind, der unter dem Deckmantel eines
Kampfes gegen den Terrorismus dabei ist, sich mit Waffengewalt alle
Rohstoffquellen und Absatzmärkte zu sichern, die ihm wichtig sind.
Nach den Planungen, an denen heute im Pentagon wieder gefeilt wird, sollen in
einigen Monaten amerikanische Raketen und Bomben in irakische Geschützstellungen
und Bunker krachen, und es wird schon jetzt Schätzungen über die Zahl der dabei
mit getöteten Frauen, Kinder und alten Männer geben, die dann als »Kollateralschaden«
registriert werden. All das ist nicht Gegenstand der folgenden Ausführungen. In
ihnen geht es um eher nüchterne Fragen: Wie stark ist dieser Angreifer? Befindet
er sich im Wachstum, oder greift er an, obwohl er den Höhepunkt seiner Stärke
bereits hinter sich hat?
Wir müssen den Leser bei so emotionslosen Fragen mit ein paar Zahlen langweilen.
Der Economist, ein in London verlegtes und überwiegend in den USA gelesenes,
ebenso stockkonservatives wie unter Besserverdienenden einflußreiches
Wochenmagazin, hat Ende Juni eine Extrabeilage herausgegeben, die sich mit
»Amerikas Rolle in der Welt«1) beschäftigt. Dort sind in einer Grafik die
Kernzahlen für Macht aufgeführt. Danach haben die USA folgende Anteile an der
Welt:
– von den sechs Milliarden Menschen leben in den USA 4,7 Prozent,
– vom globalen Bruttosozialprodukt von 31,4 Billionen Dollar erwirtschaften die
USA 31,2 Prozent,
– von den weltweiten Militärausgaben von 811,5 Milliarden Dollar geben die USA
36,3 Prozent aus,
– von den weltweiten Forschungsausgaben von 652,7 Milliarden Dollar geben die
USA 40,6 Prozent aus,
– von den 18,2 Milliarden Dollar, die weltweit an Kinokassen ausgegeben werden,
werden 83,1 Prozent für Filme »Made in USA« auf den Tisch gelegt.
Die Zahlen zeigen: Diese knapp fünf Prozent der Weltbevölkerung sind die relativ
stärksten in ökonomischen, militärischen und Forschungsfragen und dominieren –
so soll die Kinokassenbilanz sagen – kulturell noch stärker als militärisch und
ökonomisch. Ist es bei einer solchen Kräftedominanz nicht illusorisch, sich
dieser Macht entgegenstemmen zu wollen? Ist das nicht die stärkste Macht, die es
je in der Geschichte gab?
Gemach, gemach. Zunächst zur Frage, ob es so etwas schon mal gab. Vergleichbare
Zahlen liegen aus dem Altertum nicht vor, weil es dem späten Feudalismus bzw.
dem frühen Kapitalismus vorbehalten war, die Welt zu einer ökonomischen Einheit
zu machen. Rom hat bei allen der oben genannten Werte bezogen auf den gesamten
Mittelmeerraum vermutlich noch höhere Stärkeziffern erreicht als die USA heute,
aber von Rom war in Japan oder Amerika nichts zu spüren.
Ein vergleichbares Weltreich hat vorher nur Großbritannien zuwege gebracht. Das
aber war mächtiger. 1870 verfügte die britische Krone bei rund drei Prozent der
Weltbevölkerung über 31,8 Prozent der damaligen Weltindustrieproduktion 2).
Hinsichtlich des Anteils an der beherrschten Fläche – allein Indien war zehnmal
größer als Britannien – schlugen die alten Briten die heutigen Amis noch
deutlicher.
Aktuell interessanter ist bei diesem historischen Vergleich aber etwas anderes.
Sowohl nach dem Empfinden der damaligen Zeitgenossen als auch nach Ansicht
historisch gebildeter Menschen lag der Höhe- und Glanzpunkt britischer
Machtentfaltung nicht um 1850 oder 1870, sondern zum Ende des viktorianischen
Zeitalters, also um 1900 herum. Dieses subjektive Gefühl, die unbestrittene
Weltmacht Nr. 1 zu sein, hatte aber im Jahre 1900 schon keine wachsende Basis
mehr: Mit 2,3 Prozent der Weltbevölkerung verfügte damals Großbritannien nur
noch über 12,4 Prozent des Weltbruttosozialprodukts und 18,4 Prozent der
Weltindustrieproduktion.
Höhepunkt schon überschritten
So ähnlich verhält es sich auch mit der Entwicklung der USA in den letzten
Jahrzehnten. Der Anteil an der Weltindustrieproduktion in den USA, die nach wie
vor die Basis für die Erwirtschaftung sowohl des Bruttosozialprodukts als auch
der militärischen Stärke darstellt, liegt heute bei einem Drittel – aber er lag
1920 bei 47 Prozent, also fast der Hälfte.
Die Entwicklungen des britischen Empires wie die des amerikanischen legen den
Schluß nahe, daß der Höhepunkt der politisch/militärischen Machtentfaltung nicht
mit dem Höhepunkt der ökonomischen Dominanz zusammenfällt, sondern ihm folgt.
Obwohl die Welt 1914 und teilweise auch 1940 glaubte, London und Berlin würden
um die Vorherrschaft der Welt kämpfen, war das ökonomische Kraftzentrum längst
über den Atlantik gewandert, und der Zweite Weltkrieg und die ihm nachfolgende
Weltordnung haben diesen Vorgang nur noch notariell bescheinigt.
Weil trotz High-tech die Basis jeder Macht die Menschen sind, schauen wir uns
zum Schluß noch eine letzte Zahlenreihe an:
Hinsichtlich der Anteile an der Weltbevölkerung 3) hatten die USA:
1900: 4,6 Prozent
1950: 6,5 Prozent
2000: 4,6 Prozent
Der Kern aller längerfristigen Entwicklungslinien ist also: Hinsichtlich der
Grundlagen von Macht – Menschen und Wirtschaftskraft – sind die USA heute zwar
stark, aber sie sind im Weltmaßstab schwächer als zur Mitte des letzten
Jahrhunderts. Der Zusammenbruch der großen sozialistischen Alternative scheint
sie zur Hypermacht gemacht zu haben. Diese weitverbreitete Sicht aber verstellt
den Blick darauf, daß die USA, betrachtet man die Kernzahlen, eine Weltmacht im
Abstieg sind.
Nun läßt sich gegen solche Betrachtungen zu Recht mit Keynes einwenden: Das mag
langfristig alles richtig sein, aber langfristig sind wir alle tot. Wir müssen
uns daher anschauen, wie sich die ökonomische Schwäche auf die militärische und
politische Ebene vorarbeitet. Auch hier kommen wir ohne ein paar Zahlen nicht
aus.
Das Vietnam-Gespenst
Die USA unterhalten heute eine Armee von 1,4 Millionen hochgerüsteter Männer und
Frauen, von denen eine viertel Million in insgesamt 725 Militäreinrichtungen
weltweit dienen, von denen 17 voll ausgerüstete Basen sind 4). Soviel
militärische Männlichkeit kostet eine Menge Geld. Die Verteidigungsausgaben der
USA beliefen sich im Jahr 2000 auf knapp 300 Milliarden Dollar. Das klingt viel,
ist es aber im geschichtlichen Vergleich nicht.
Gemessen am gesamten Bruttosozialprodukt gaben die USA in diesem Jahr drei
Prozent ihrer Wirtschaftskraft fürs Militär aus – und diese Zahl markiert das
untere Ende einer Entwicklung, die ihren vorherigen Höhepunkt in Reagans
Totrüstungsprogrammen hatte: Mitte der 80er Jahre wendeten die USA, gemessen an
ihrer Wirtschaftskraft, rund das Doppelte, nämlich sechs Prozent fürs Militär
auf. Das zeigt zweierlei:
Erstens, die US-Regierung weiß: Irak wird teuer, aber wir haben noch Luft. Wenn
wir über Steuererhöhungen und Kürzungen von Sozial- und Bildungsprogrammen mit
dem Gespenst der Sowjetbedrohung in den 80er Jahren in der Lage waren, von jedem
erwirtschafteten Dollar sechs Cent für Basen und Raketen auszugeben, wird es uns
nach dem 11. September 2001 auch gelingen, mit dem Gespenst des Terrorismus den
Leuten deutlich mehr als die gegenwärtigen drei Cent pro Dollar fürs
Militärische aus der Tasche zu ziehen.
Zweitens: Die gegenwärtige Überlegenheit der USA beruht nicht auf einem
Hochrüstungsprogramm der letzten Jahrzehnte, sondern vor allem darauf, daß die
USA vom Hochrüstungsplateau der 80er Jahre deutlich langsamer heruntergewandert
sind als alle anderen großen Nationen. Der Hauptfaktor, der die USA heute so
scheinbar übermächtig macht, ist der Zusammenbruch des sozialistischen Lagers.
Verglichen mit den 300 Milliarden Dollar, die das Pentagon verplanen kann, sind
die in Rußland zur Verfügung stehenden 60 Milliarden Dollar nicht mehr sehr
beeindruckend – selbst wenn eine größere Effektivität und die Stabilität
etablierter Raketenarsenale in Rechnung gestellt wird. Vor allem aber haben die
USA kontinuierlich mehr für ihre Armee ausgegeben als der künftige
Hauptkonkurrent Europa. Frankreich und Großbritannien kommen mit jeweils knapp
2,5 Prozent Militärausgaben zwar in die Nähe der USA, aber NATO-Europa liegt
insgesamt nur bei gut zwei Prozent. Deutschland vor allem zieht mit seinen rund
1,5 Prozent offizieller Militärausgaben den europäischen Schnitt (noch) nach
unten.
Allerdings: Das Netzwerk der Budgets der USA zeigt bereits jetzt erste Wirkungen
der anstehenden Kursänderungen. Die Clinton-Ära endete mit einem
Haushaltsüberschuß. Bush war angetreten, dies nicht für eine Verbesserung der
sozialen Leistungen oder der Bildung, sondern für Steuererleichterungen zu
verwenden. Das ist inzwischen – vor allem zugunsten der mittleren und oberen
Einkommensschichten – geschehen. Gleichzeitig sind aber (unplanmäßig) die
Steuereinnahmen infolge der Börsenkrise seit Herbst 2000 beständig rückläufig.
Das trifft aufgrund der Steuerstruktur der USA vor allem die einzelnen
Bundesstaaten, deren Defizit sich in diesem Jahr auf 27 Milliarden Dollar
belaufen wird. Zu diesen beiden Belastungen kommt nun die mit dem 11. September
begründete Militärbudget-Erhöhung von 46 Milliarden Dollar 5).
Der marxistische US-Ökonom Art Perlo wies jüngst darauf hin, daß die
gegenwärtigen Schwierigkeiten der Bundesstaaten sich lösen würden, wenn nicht
die Regierung in Washington zeitgleich mit der Erhöhung des Militäretats die
schon bescheidenen Hilfen für die Einzelstaaten um 2,6 Milliarden Dollar
heruntergefahren hätte 6). Da das nicht geschieht, gibt es gegenwärtig massive
Kürzungen in den Feldern, für die die Bundesstaaten aufkommen müssen: soziale
Grundversorgung, Gesundheit, Bildung, Verkehrsinfrastruktur. Der Verfall dieser
Bereiche ist also bereits jetzt die Kehrseite der Medaillen, die die
Afghanistan-Soldaten demnächst angeheftet bekommen.
Wenn der Krieg gegen den Irak nicht so schnell und relativ billig zu erledigen
ist wie der in Afghanistan, dann wird eine alte Erfahrung, die im Moment noch
eher drohend im kollektiven Bewußtsein der US-Bürger schlummert, sich schnell
reaktivieren. Art Perlo formuliert das so: »Lyndon Johnson versprach, daß der
Vietnamkrieg den Aufbau der ›Großen Gesellschaft‹ 7) nicht stören würde. Aber
die eskalierenden Kosten dieses Krieges stoppten den Fortschritt, den das
amerikanische Volk in den frühen 60ern gemacht hatte. Das Versprechen, Medicare
(ein medizinisches Minimal-Versorgungs-Programm – M.S.) zu einem nationalen
Gesundheitsprogramm auszubauen, wurde niemals Wirklichkeit. Der Fortschritt hin
zur Rassengleichheit kam zum Halt, die Realeinkommen begannen zu stagnieren, und
das garantierte Minimaleinkommen begann eine lange Reise nach unten, von der es
sich niemals wieder erholt hat. Der Vietnamkrieg trug zur galoppierenden
Inflation in den 70ern bei, die tief in den Lebensstandard der US-Arbeiter
schnitt.«
Dies aber führte dazu, daß große Teile der amerikanischen Arbeiterbewegung, die
vorher gegen links in Stellung gebracht werden konnten, mit der
Antikriegsbewegung sympathisierten und dazu beitrugen, daß die innenpolitischen
Probleme der Vietnam-Aggressoren immer größer wurden. Für diesen Prozeß gibt es
eine Zahl. Sie heißt »neun Prozent«. Das ist der Anteil der Militärausgaben am
Bruttosozialprodukt zum Höhepunkt des Vietnamkrieges. In einer ausführlichen
Untersuchung über die gegenwärtigen Trends der Verteidigungsindustrie, die der
Economist ebenfalls kürzlich herausgab 8), werden die Kosten, die die
Wunschprogramme des Pentagon für den Irak erfordern, immer wieder mit »Vietnam«
und »neun Prozent« in Beziehung gesetzt.
Es gibt bei uns in der Linken gegenwärtig eine Argumentationsrichtung, die davon
ausgeht, daß das Losschlagen gegen Bagdad schon ausgemachte Sache sei und es nur
noch um den Zeitpunkt ginge. Man sollte bei solchen Diskussionen immer im Auge
behalten, daß ein Massenbewußtsein von der Unvermeidlichkeit eines Krieges die
Mobilisierung gegen diesen Krieg nicht stärkt, sondern schwächt. Aber abgesehen
von diesen eher politisch-taktischen Erwägungen zeigt ein Blick in die rechte
Elitenpresse eher, daß unser Gegner tatsächlich noch kontrovers Chancen und
Kosten des großen Irak-Krieges miteinander verrechnet.
Die Diskussionen dort laufen ungefähr so: »Zwischen drei und sechs Prozent
Militärausgabenanteil bekommen wir die damit zusammenhängenden innenpolitischen
Probleme in den Griff. Wenn es darüber hinaus gegen neun Prozent geht, ist das
ohne massenhaft spürbare Beeinträchtigungen des Alltags nicht mehr zu bezahlen,
und das würde uns ernsthafte innere Unruhen bringen, wenn uns keine besseren
Begründungen als Osama bin Laden und Menschenrechtsverletzungen einfallen.«
Dazu kommt, daß der Krieg in eine der heftigsten Abschwungsphasen der
US-Wirtschaft hinein starten würde. Als Bush am 20. Januar 2001 sein Amt antrat,
stand der Dow Jones auf 10 600 Punkte. Jetzt steht er bei 8 000. Einen Fall von
24 Prozent nach unten hat es zuletzt in den ersten 18 Monaten von Präsident
Hoover gegeben – am Beginn der Weltwirtschaftskrise 1929.
Die Labilität der Stärke
Hinter dem Zögern beim Losschlagen verbergen sich unter der Oberfläche des
diplomatischen Gerangels also auch ökonomische Erwägungen. Die USA sind nicht so
stark, wie sie gerne wären und vor allem: Sie waren schon mal stärker. Zumindest
Teile ihrer Führungszirkel wissen das.
Die Anzeichen der Labilität dieser Dominanz aber sind bei genauerem Hinsehen
auch oberhalb der Zahlenebene schon offensichtlich:
– Die weltweite Verfügbarkeit von Schlüsseltechnologien nimmt dank der
Fortschritte der Datentechnik und der Vernetzungen zu. Die Dominanz
Großbritanniens ruhte im Jahre 1850 auf weitreichenden technologischen
Quasi-Monopolen in der Dampfmaschinentechnologie und ihrer Verbindung mit
elektrischen und hydraulischen Anlagen, so wie 100 Jahre später die
Überlegenheit der USA sich auf ihr Vierjahresmonopol bei der Atomtechnologie
stützte. Trotz aller US-amerikanischen Überlegenheit gibt es eine vergleichbare
Monopolisierungsfähigkeit moderner Schlüsseltechnologien heute nicht mehr. Das
Aufkommen gleichwertiger technologischer Zentren nicht nur in den unmittelbaren
kapitalistischen Konkurrenzländern Westeuropas und Japan, sondern auch in
Ländern wie China, Indien, Iran und sogar Nordkorea legt dafür beredtes Zeugnis
ab.
– Die Verschuldung der USA beim Rest der Welt nimmt weiterhin rasant zu. Das
reichste Land der Erde steht stabil mit weit über 400 Milliarden Dollar bei
anderen Ländern in der Kreide und muß unterm Strich jeden Werktag rund zwei
Milliarden Dollar ins Land saugen, um diese Außenstände zu bedienen.
– Trotz heftiger Kämpfe unterm Tisch ist es den USA nicht gelungen, die
Etablierung des Euro als einer potentiellen Nachfolge-Weltwährung zu verhindern.
Wie stark die USA gegenüber dem alten Konkurrenten Europa und neuen Mächten
ökonomisch schon in die Defensive gekommen sind, zeigen jüngst die Verhängung
von Stahl-Abwehrzöllen, die Höhersubventionierung ihrer Farmer und das
Abrutschen des Dollar gegenüber Yen und Euro.
– Seit Jahrhunderten – ob gegen Spanien, Kuba oder Vietnam – gewohnt, praktisch
allein gegen wahre oder vermeintliche Gegner loszuschlagen, machen die USA die
Erfahrung, gegen Afghanistan erst nach Herstellung eines Bündnisses, das ihnen
Landerechte zur Verfügung stellt, starten zu können.
– Vor allem aber: Zum ersten Mal seit dem siegreichen Krieg gegen England 1776
haben die USA einen Angriff auf ihr eigenes Hauptterritorium erlebt. Deutschland
hatte 1914 und 1939 reichlich Pläne für Kriegshandlungen gegen die USA selbst,
es aber nicht geschafft, auch nur eine Granate gegen Washington oder New York zu
feuern. Japan hat am 7. Dezember 1941 einen Angriff auf die Peripherie des
Empires fertiggebracht – aber dreitausend Tote im eigenen Kernland sind in der
Tat ein Schockerlebnis, unvorstellbar wie ein Angriff auf Rom zur Zeit von
Kaiser Augustus.
Rosa Luxemburg hat zu Zeiten, als nahezu alle anderen noch von »dem« Weltkrieg
sprachen, vom »Zeitalter der Weltkriege«, geschrieben, das im August 1914
begonnen habe – wählte also den Plural. Damit drückte sie – wie Lenin auch –
aus, daß Imperialismus Weltkrieg im Dauerzustand bedeutet. George W. Bush hat
nolens volens Luxemburg und Lenin bestätigt, als er zum Krieg gegen den
Terrorismus aufrief, der sich über Jahrzehnte hinziehen werde. Dieser Weltkrieg
als Normalzustand ist mal intensiver, mal schwächer, er tobt mal außerhalb, mal
innerhalb der kapitalistischen Zentren. Seine treibende Hauptkraft sind zur Zeit
die USA. Sie operieren zur Sicherung ihrer Herrschaft dabei mit dem Nimbus der
Unbesiegbarkeit, wie einst Rom und London. Zumindest die Linke sollte sich davon
nicht bange machen lassen. Die USA sind zwar kein Großmaul, aber sie haben den
Zenit ihrer Macht bereits überschritten. Wenn es den Friedenskräften vor allem
innerhalb jenes Landes gelingen sollte, das dem eigenen Volk deutlich zu machen,
hilft das vielleicht, den Angriff auf Bagdad nicht nur zu verschieben, sondern
ganz abzublasen. Wenn nicht, wird die relative Schwäche der USA auf Art der
Klassengesellschaft, also im Krieg, manifest.
1) Present at the creation. A survey of America’s world role. The Economist, 29.
Juni 2002
2) Zahlen nach Ernst Lüdemann: Die Weltwirtschaft im 20. Jahrhundert. Eine
statistische Übersicht. IMSF, Frankfurt am Main 1996
3) Die folgenden Zahlen nach Lüdemann, a.a.O. und dem aktuellen »Fischer
Weltalmanach«. Sie differieren leicht von den Zahlen des Economist, sind aber im
Trend identisch
4) Zahlen nach Economist, 29. Juni 2002
5) Hier wie überall, wo nicht anders angegeben, verwende ich die
staatsoffiziellen Zahlen. Daß sie hinsichtlich der Militärausgaben geschminkt
sind, ist klar – aber ihre Steigerungen sind selbst dann erschreckend genug.
6) Art Perlo: Who pays the costs of empire? People’s weekly world, 8. Juni 2002,
S. 8
7) hinter diesem Begriff stand das nach dem New Deal in den 30er Jahren wohl
umfassendste Sozialreformprogramm in der US-Geschichte
8) A survey of the defence Industry, The Economist, 20. Juli 2002
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